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Baufinanzierung: So gelingt die Finanzierung mit Aktien

von Marc Hettenberger

Möchte man ein Haus bauen, so wird man eine Finanzierung von einer Bank benötigen. Nur in den allerwenigsten Fällen gelingt es den Bauherren, ohne Fremdkapital auszukommen – in der Regel nur dann, wenn man im Lotto gewonnen oder ein hohes Erbe bekommen hat.

Am Ende verfolgen Bauherren, die eine Finanzierung benötigen, fast immer denselben Plan: Man will so schnell wie möglich den Kredit getilgt haben – entscheidet man sich für eine 30jährige Laufzeit, so plant ein Großteil der Bauherren, schon nach 20 oder 25 Jahren fertig zu sein. Wie das möglich ist? Man kann nebenbei Geld sparen, sich aber mitunter auch für nicht alltägliche Finanzierungsmöglichkeiten entscheiden – beispielsweise für eine Baufinanzierung, die über einen Aktienfonds läuft.

Wie gefährlich ist es, wenn man mit Aktien spekuliert?

An dieser Stelle ist natürlich zu erwähnen, dass eine Baufinanzierung über den Aktienfonds ein nicht zu unterschätzendes Risiko mit sich bringt. Denn Aktienkurse unterliegen selbstverständlich Schwankungen – erhebliche Korrekturen können hier sogar einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Finanzierung haben. Mitunter gerät das gesamte Konstrukt ins Wanken. Wenn hingegen alles nach Plan läuft, mitunter sich sogar alles besser als erwartet entwickelt, so besteht die Chance, deutlich schneller als geplant schuldenfrei zu sein. Doch wie funktioniert die Finanzierung mit Aktien? Man bezahlt in diesem Fall keine monatlichen Kreditraten, sondern entscheidet sich für das sogenannte tilgungsfreie Darlehen.

Das heißt, Monat für Monat wird eine bestimmte Summe in den Aktienfonds gepumpt. Wenn die Strategie aufgeht, dann ist es möglich, am Ende der Laufzeit den Kredit mit dem Fonds zu tilgen. Und wenn – wie bereits erwähnt – der Verlauf besonders günstig ist, dann ist es sogar möglich, den Kredit schon ein paar Jahre vor dem Laufzeitende zu tilgen.

Aktionäre brauchen Geduld

Wer sich selbst als chancenorientiert oder risikoaffin bezeichnet, der kann unter anderem auch einen Blick auf den Kryptomarkt werfen. Wer aber als Bitcoin Trader tätig ist, sollte besonders vorsichtig sein – die Volatilität des Kryptomarkts darf keinesfalls unterschätzt werden. Natürlich kann man hier besonders hohe Gewinne einfahren, jedoch besteht auch die Gefahr, richtig viel Geld zu verlieren. Hat man etwa Anfang 2017 in den Bitcoin investiert, so musste man für einen Coin rund 1.000 US Dollar bezahlen – Ende 2017 konnte dieser für knapp 20.000 US Dollar verkauft werden. Ende 2018 lag der Bitcoin-Preis nur noch bei rund 3.000 US Dollar.

Das ist auch der Grund, warum man nur frei zur Verfügung stehendes Kapital in den Bitcoin investieren sollte.

Wer hingegen einen Blick auf die Aktienmärkte wirft, der wird bemerken, dass es zwar einige Kursbeben gegeben hat, am Ende jedoch immer wieder der Verlust zu einem Gewinn wurde – am Ende ist es beim Aktienmarkt nur eine Frage der Zeit, bis sich wieder alles normalisiert bzw. die Preise wieder nach oben gehen. Das beste Beispiel mag hier der Corona-Crash sein: Stürzte der DAX von über 13.000 Punkten unter die 9.000 Punkte-Grenze ab, so folgte wenig später die Erholung – innerhalb von drei Monaten konnte der DAX wieder das Vorkrisenniveau erreichen.

Das heißt, wer in Aktien investiert, der braucht natürlich starke Nerven. Vor allem dann, wenn im Hintergrund eine Immobilienfinanzierung läuft, die mit den Wertpapieren getilgt werden soll. Doch die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass man am Ende nur etwas Geduld braucht.

Was passiert, wenn der Depotwert sinkt?

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Dennoch besteht die Gefahr, dass der Depotwert genau im Zuge der Tilgung sinkt: Wer im Zuge der Corona-Krise seine Immobilienfinanzierung hätte tilgen wollen, der musste mitunter feststellen, dass der Depotwert auf einmal um 20 bis 40 Prozent gesunken war – das heißt, die Tilgung, die ein bis zwei Wochen vorher möglich gewesen wäre, musste aufgeschoben werden. Da man nie weiß, wie lange die Märkte brauchen, um sich zu erholen, sodass der Depotwert wieder steigt, ist es riskant, mit Aktien seine Finanzierung tilgen zu wollen. Am Ende muss sich der Bauherr selbst die Frage beantworten, ob man das Risiko eingeht – es gibt keine Garantie, dass alles nach Plan verläuft.

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