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Heizen mit Flüssiggas: Der Faktencheck

von Marc Hettenberger

Gasheizungen spielen beim Neubau von Wohngebäuden und der Erneuerung von Heizsystemen in Bestandsimmobilien nach wie vor eine wichtige Rolle. Hier findet man einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Flüssiggas als Heizmittel und alle wichtigen Fakten rund um das Thema.

Heizen mit Flüssiggas: Das sollte man wissen

Flüssiggas gehört neben Erdgas und Biogas zu den möglichen Energielieferanten für Gasheizungen. Es ist ein Abfallprodukt bei der Gewinnung von Erdöl und wird auch als Liquefied Petroleum Gas, kurz LPG, bezeichnet. Gasheizungen haben im Vergleich zu anderen Heizsystemen einen niedrigen Anschaffungswert, sind flexibel in vorhandene Gebäude integrierbar und weisen eine gute Wärmeleistung auf. Im direkten Vergleich mit Erdgas überzeugt Flüssiggas durch einen höheren Energiegehalt. Wer eine Gasheizung im Eigenheim installieren möchte, der muss dafür regelmäßig Flüssiggas kaufen. Hierbei lohnt es sich, die tagesaktuelle Preisentwicklung auf dem Markt im Blick zu haben und zu einem Zeitpunkt mit möglichst niedrigen Preisen zuzugreifen.

Wichtiger Bestandteil der Gasheizung: Der Gastank

Das gelieferte Flüssiggas wird in einem Gastank gelagert. Ein solcher Gastank kann in der Nähe des Hauses aufgestellt oder in den Boden eingelassen werden. Oberirdische Gastanks bieten den Vorteil, dass sie unkompliziert und kostengünstig aufgestellt werden können. Unterirdische Tanks für Flüssiggas stören hingegen die Optik des eigenen Gartens nicht. Alternativ dazu kann sich ein Tank für Flüssiggas auch direkt im Haus befinden. Um die richtige Größe für den Tank zu ermitteln, muss zunächst der individuelle Heizbedarf erfasst werden. Für diese Berechnung teilt man seinen Jahresbedarf in Kilowattstunden durch den Heizwert pro Liter. Anhand dieser Berechnung lässt sich die benötigte Tankgröße ermitteln.

Wichtig ist jedoch, dass maximal 85 Prozent des Tanks befüllt werden dürfen. Die übrigen 15 Prozent bleiben als Sicherheitsreserve unbefüllt. Vom Gastank aus gelangt die benötigte Menge Flüssiggas in das Heizsystem des Hauses. Die Sicherheit solcher Gastanks ist extrem hoch und wird durch verschiedene Vorschriften geregelt. Rund um den Tank befindet sich in einem Radius von drei Metern eine so genannte Sicherheitszone. In dieser Zone dürfen sich beispielsweise keine brennbaren Stoffe oder Zündquellen befinden.

Welche Vorteile und Nachteile hat Flüssiggas als Heizstoff?

Mit Flüssiggas betriebene Gasheizungen sind in der Anschaffung und dem Aufbau günstiger als viele andere Heizsysteme. Zudem lassen sie sich auch nachträglich problemlos integrieren. Außerdem stellt eine Gasheizung eine konstante und zuverlässige Wärmeversorgung von Gebäuden sicher, die nicht von Umwelteinflüssen wie etwa dem Vorhandensein von Sonnenlicht abhängig ist. Allerdings ist Flüssiggas fossiler Herkunft. Im Hinblick auf die Umweltbilanz muss jedoch berücksichtigt werden, dass Flüssiggas bei der Erdölproduktion ohnehin als Nebenprodukt anfällt.

Die Betriebskosten einer mit Flüssiggas betriebenen Gasheizung lassen sich nicht langfristig kalkulieren, da der Gaspreis gewissen Marktschwankungen unterliegt. Hierzu ist daher die regelmäßige Beschäftigung mit aktuellen Trends beim Gaspreis sinnvoll, um die eigene Heizung möglichst kostengünstig betreiben zu können.

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