Noch vor 20 Jahren hörten sich Smart Homes wie eine utopische Zukunftsmusik an. Mittlerweile bestimmen viele intelligente Gadgets unseren Alltag, die uns das tägliche Leben leichter machen sollen. Die Anwendungsfelder reichen vom Ein- und Ausschalten einer Lampe, über die intelligente Temperatursteuerung im Haus, bis hin zu intelligenten Kühlschränken, die sogar in der Lage sind in Online-Shops selbstständig einzukaufen.
Smarte Technologien für das Haus oder die Wohnung sind nicht nur bequem, sondern sind gar nicht so schwer nachzurüsten. Wenn man sowieso gerade dabei ist, Renovierungsarbeiten durchzuführen oder neu zu bauen, bietet es sich geradezu an, das Eigenheim um ein paar smarte Gadgets oder sogar um ein komplettes System zu erweitern. Aber auch wenn man beispielsweise zur Miete wohnt, ist es möglich mit kleinen Hilfsmitteln die Wohnung etwas smarter zu machen.
Warum eigentlich Smart Home?
Grundsätzlich kann man den großen Nutzen der intelligenten Helfer in drei Bereiche unterteilen. Zum einen gibt es den technischen Aspekt. Es ist definitiv eine nette Spielerei, die sich möglicherweise in Zukunft zu einem Standard hin entwickeln kann. Darüber hinaus soll die Spielerei nützlich sein. Mit anderen Worten: der Benutzer will einen gewissen Komfort daraus ziehen. Beispielsweise, wenn man seinem Lautsprecher befehlen kann, den Sound etwas leiser zu machen und zwar ohne dabei einen Finger zu rühren. Der wohl wichtigste Aspekt beim Smart Home ist das Sparen von Energie. Ein smartes Thermostat kann dabei helfen, Heizkosten einzusparen, indem die Temperatur im Wohnzimmer bei konstant 22 °C gehalten wird.
Zudem kann man Geräte, die am Stromnetz hängen, einfach per Sprachbefehl abschalten, da die Steckdosen automatisch gesteuert werden. Ein Haus oder eine Wohnung ist dann smart, wenn sie es schafft einen oder mehrere dieser drei Bereiche abzudecken. Im Idealfall bekommt der Benutzer viele Prozesse überhaupt nicht mit, was den Alltag umso angenehmer werden lässt.
Geschlossene oder flexible Lösung?
Der Vorteil einer geschlossenen Lösung ist, dass man erst einmal alle Komponenten seines Smart Homes aus einer Hand bekommt. Ein solches System bietet auf jeden Fall professionellere Anwendungsgebiete. Allerdings muss man hier auf einen Schlag gleich mehrere Hundert oder gar Tausende Euro in die Hand nehmen. Zudem sind solche Systeme häufig mit Umbaumaßnahmen verbunden. Allerdings kann man sicherer sein, dass die einzelnen Bestandteile untereinander gut funktionieren und vor allem miteinander harmonieren. Dem gegenüber stehen flexible oder offene Smart Home Systeme, deren Komponenten miteinander gekoppelt werden können.
Allerdings kann es sein, dass die Funktionalität darunter etwas leidet. Jedoch sind hier meistens keine größeren Umbaumaßnahmen notwendig. Egal für welche Lösung man sich entscheidet, vor allem dann, wenn man sich für eine Lösung entscheidet, bei der ein Umbau notwendig ist, sollte man nicht nur bei den Geräten selbst, sondern auch selbst bei den kleinsten Komponenten, wie Schrauben, Dübel und Muttern auf eine hochwertige Qualität achten. Hier kann man definitiv nichts falsch machen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann und sollte sich allerdings für umfangreichere Umbauten einen Fachmann hinzunehmen.
Smarte Steckdosen
Smarte Steckdosen bekommt man bereits für weniger als 20 Euro im Online-Shop. Dabei kann man sich entscheiden, ob man eine smarte Steckdose fest installiert oder ob man ganz einfach die smarte Steckdose wie einen Adapter auf den bereits vorhandenen Stromanschluss aufsetzt. Während bei der ersten Version die alte Steckdose zuerst ausgebaut und dann gewechselt werden muss, kann man bei der Adapter-Version direkt loslegen. Die Steckdose wird dann in der Regel per App bedient. Mittlerweile gibt es aber viele Varianten, die mit Alexa, Siri oder anderen Sprachassistenten kompatibel sind. So kann man per Sprachbefehl den Strom an der smarten Dose abstellen. Darüber hinaus gibt es Timerfunktionen oder andere Zeitschaltfunktionen.
Smarte Temperatursteuerung
Bei der intelligenten Steuerung der Heizung wird das vorhandene Ventil ganz einfach abgeschraubt und durch ein neues ersetzt. Pro Heizkörper kann man hier etwa 50 Euro für das smarte Bauteil rechnen. Gesteuert wird die Heizung dann ähnlich wie die Steckdose per App oder wieder mit einer Sprachsteuerung. Mit einer smarten Temperatursteuerung bietet sich ein enormes Einsparpotenzial bei den Heizkosten. Nicht nur erkennt das Thermostat, wenn es im Raum zu kalt wird, sondern auch wenn die Temperatur zu hoch ist. Wird die beispielsweise die Temperatur im Wohnzimmer bei konstant 22 Grad gehalten, kann man mit damit bis zu 180 Euro im Jahr einsparen.
Smarte Rollläden
Hier kann man bereits ebenfalls ohne große Umbauten nachrüsten, wenn die Spule des Rollladens freizugänglich ist. Bei Systemen, die ohnehin bereits elektrisch funktionieren, kann man einfach aufrüsten. Der Vorteil dabei ist beispielsweise, dass man so einen smarten Rollladen mit seinem Wecker kombinieren kann. Das bedeutet: Wenn der Wecker klingelt, geht automatisch der Rollladen auf. Kombiniert man das dann noch mit einer smarten Kaffeemaschine, ist der Morgen perfekt.
Smarte Fenster und Türen
Dabei werden spezielle Sensoren an Tür- und Fensterrahmen angebracht. Sie halten fest, wann und wie lange beispielsweise ein Fenster geöffnet wird. Das dient nicht nur der Sicherheit und dem Einbruchsschutz, sondern kann auch Schimmel und Energiekosten sparen. Die Fenster können einem nämlich helfen richtig zu lüften, werden die Sensoren nämlich mit einem smarten Heizkörper verknüpft, schaltet sich der Heizkörper automatisch aus, wenn das Fenster aufgeht und wieder an, wenn es geschlossen wird.
Bildquelle Titelbild:
- unsplash.com, © Bence Boros