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Massivholz pflegen: 7 wertvolle Tipps für eine fachmännische Reinigung

von Marc Hettenberger

Holzoberflächen aus Massivholz sehen sehr ansprechend aus, aber sie benötigen gelegentlich eine Auffrischung. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie diverse Holzarten sachgerecht behandeln, Verschmutzungen beseitigen, Wasserflecken vermeiden und vieles mehr.

Tipp 1: Wasser vermeiden

Suchen Sie etwa für das Esszimmer einen neuen Esstisch aus Massivholz, sollten Sie sich vorher um die Pflege Gedanken machen. Tolle Anregungen gibt es hierfür bei dem Onlinemöbelhaus Möbel-Eins. Hier finden Sie Massivholztische für Esszimmer und Küchen.

Wichtig ist: Wasser sollte nur in Maßen zur Anwendung kommen. Abhängig von der Art des Holzes gilt:

Lasiertes und geöltes Holz: Nutzen Sie gar kein Wasser. Verwenden Sie ein trockenes Staubtuch oder, bei großen Möbelstücken, auch einen weichen Besen. Kratzer können Sie nur durch Abschleifen und eine anschließende Neulasierung entfernen.
Furniertes Holz: Wasser (aber auch chemische Reiniger oder Seife) darf nicht zum Einsatz kommen. Nutzen Sie stattdessen ein Mikrofasertuch, um Verschmutzungen zu entfernen. Die dünnen Blätter des Furniers würden beim Einsatz von Wasser erst aufquellen und sich dann lösen.
Unbehandeltes Holz: Dieses Holz verträgt Wasser in kleinen Mengen, ein feuchter Schwamm und milde Seife führen zum Erfolg. Anschließend sollten Sie das Holz trocknen. Kratzer entfernen Sie nur durch Abschleifen.

Zusammengefasst gilt: Wasser sollten Sie behutsam oder gar nicht einsetzen. Im Interesse der Langlebigkeit kann es nicht schaden vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Tipp 2: das richtige Öl verwenden

Öl hat bei der Pflege von Massivholz stets den Zweck, die Oberfläche vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Dafür zieht das Öl sehr tief in das Holz ein. Der positive Nebeneffekt ist, dass das Holz ansehnlich glänzt und leicht abgewischt werden kann. Das Material wird durch Öl nicht verschlossen und kann in Zukunft „atmen“. Dadurch tritt unter anderem die natürliche Struktur des Holzes besser in den Vordergrund, was optische Vorteile mitbringt. Beachten Sie, für Naturholz nicht irgendein beliebiges Öl zu verwenden. Theoretisch wäre auch Sonnenblumenöl eine Möglichkeit – doch die bessere Alternative ist Holzöl aus dem Fachhandel. Speiseöle härten nicht aus, was der Holzoberfläche über kurz oder lang einen ranzigen Anblick verleiht. Holzöl hingegen härtet aus und verhindert damit den beschriebenen Effekt.

  • Abstand nehmen sollten Sie von Holzöl mit Anteilen von Silikon- oder Mineralölen. Diese lassen sich nach dem Eindringen in das Material nicht mehr entfernen und könnten damit Antiquitäten beschädigen.

Nehmen Sie sich daher Zeit und informieren Sie sich über die verschiedenen Holzöl und Pflegetipps, bevor Sie loslegen.

Tipp 3: Wachs für hochwertige Maserungen

Um Massivholz zu versiegeln und für einen anhaltenden Oberflächenschutz zu sorgen, kommt Wachs in Frage. Wachs hat den Nachteil, dass es weniger tief als Öl in das Holz eindringt. Dafür härtet der Stoff allerdings sehr schnell aus und lässt sich auch polieren. Das hat zwei Vorteile:

Glanz: Wachs erzeugt einen deutlich wahrnehmbaren Glanz, der weit über den Effekt von Öl hinausgeht. Der Versiegelungseffekt ist nicht zwingend besser oder schlechter, vielmehr handelt es sich um eine optische Angelegenheit. Gefällt Ihnen die Ästhetik von wachsversiegeltem Holz, machen Sie mit dieser Wahl alles richtig.
Maserung: Je nach Holz treten Maserungen mehr oder weniger deutlich auf. Kiefer und Eiche sind stark gemasert, der Kirschbaum besitzt eine eher feine Maserung. Holz eines Apfelbaums hingegen ist fast nicht gemasert. Um die Maserung stärker hervortreten zu lassen und sich an den Strukturen und Kontrasten zu erfreuen, ist Wachs das beste Mittel.

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Bedenken Sie: Bevor Sie wachsen, sollten Sie alle Rückstände restlos entfernen (ältere Wachsreste, Politur) und die Oberfläche mit feinem Schleifpapier bearbeiten.

Tipp 4: das richtige Schleifen

Vor der Behandlung mit Ölen oder Wachsen gilt es, das Holz zu schleifen. Einerseits hat dies den Effekt, dass Verschmutzungen entfernt werden, die sich in der obersten Schicht des Holzes festgesetzt haben. Andererseits raut dies das Holz an, sodass das Pflegeprodukt anschließend besser eindringen und einen langfristigen Schutz gewährleisten kann.
Sie sollten dabei stets mit der Maserung schleifen und nie dagegen oder quer. Das vermeidet Kratzer, die später nur durch weiteres Schleifen zu entfernen wären. Außerdem arbeiten Sie sich am besten von einer niedrigen Körnungszahl hoch. Je niedriger dieser Wert des Schleifpapiers, desto gröber ist es. Beginnen Sie mit 80 und arbeiten Sie sich dann langsam bis zu 320 (extra feines Schleifpapier) voran.

Feuchten Sie das Holz an, bevor Sie eine Körnung von etwa 240 erreichen. Gehen Sie im Anschluss mit den Fingern über das Holz: Sie werden schnell bemerken, welche Bereiche noch rau und welche bereits gut behandelt sind.

Tipp 5: Flecken entfernen

Flecken dringen gelegentlich tief in die Maserung vor, wo Sie mit einem Schwamm oder Tüchern keinen Erfolg mehr haben werden. Um Wasserflecken und andere Verschmutzungen dennoch zu bekämpfen, haben Sie mehrere Optionen:

Staubsauger und Bürste: Ist der Schmutz bereits getrocknet, stehen die Chancen gut, dass sie ihn mit einem Staubsauger aus dem Holz heraussaugen können. Eine Bürste mit steifen Borsten hilft ebenfalls. Diese lösen den Schmutz, indem sie in Ecken und Furchen eindringen.
Haftgummi: Im Fachhandel bekommen Sie sehr klebriges und geschmeidiges Haftgummi. Es lässt sich leicht formen und in Furchen und verunreinigte Flächen drücken. Dort verbindet es sich mit dem Schmutz und zieht ihn aus dem Holz.
Je nach Art des Schmutzes wird eine dieser Methoden wahrscheinlich zum Erfolg führen. Ist die verschmutzte Stelle versiegelt (etwa durch Wachs), müssen Sie diese Versiegelung vorher entfernen.

Tipp 6: trockene Hitze vermeiden

Wir erinnern uns: Die Behandlung mit Öl hat unter anderem den Zweck, das Holz zu versiegeln, es geschmeidig zu halten und für die Zufuhr von Feuchtigkeit zu sorgen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine zu starke Trockenheit Gift für jedes Massivholz ist. Daher sollten Sie bei der Verwendung eines Kamins oder ähnlicher Feuerstätten aufpassen: Möbelstücke aus Massivholz, die direkt neben einem Kamin stehen und über die kalten Jahreszeiten permanent in Kontakt mit trockener Hitze stehen, werden spröde und brüchig. Im Laufe der Jahre werden Sie bemerken, wie sich Spalte und Risse ausweiten.

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Positionieren Sie das Möbelstück daher am besten nicht direkt in der Nähe des Kamins. Wenn es nicht anders geht, achten Sie penibel auf die Behandlung mit Öl, die ein bis zweimal im Jahr erfolgen sollte. Die Feuchtigkeit im Badezimmer ist ebenfalls nicht gesund für Massivholz, weshalb auch dort die Versiegelung wichtig ist.

Tipp 7: dem Holz Zeit geben

Bei der Behandlung mit Öl sollten Sie der Flüssigkeit ein wenig Zeit geben. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Nach der ersten Verwendung des Holzöls warten Sie 15 bis 30 Minuten. Danach sollte der Glanz des Öls deutlich verblasst sein.
  2. Tragen Sie noch einmal eine Schicht Öl auf. Sie werden bemerken, dass das Holz das Öl weniger schnell aufnimmt, da bereits eine Sättigung eingesetzt hat.
  3. Wischen Sie mit einem trockenen Tuch über das Holz (in Richtung der Maserung). Nach 24 Stunden wiederholen Sie den Vorgang noch einmal, wenn Sie ein perfektes Ergebnis erzielen möchten.

Sie können nicht versehentlich „zu viel“ ölen. Ist das Holz gesättigt, nimmt es nichts mehr auf. Die überschüssigen Reste entfernen Sie mit einem trockenen Tuch. Anschließend haben Sie für Ihr Möbelstück bestmöglich vorgesorgt.

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