Aufgrund der Belastbarkeit und der hohen Qualität ist Edelstahl bei Hobbyhandwerkern und Fachmännern enorm beliebt. Unbehandelter Edelstahl besitzt aber keine schöne Farbe, weshalb viele den Stahl individuell lackieren möchten. Das Lackieren von Edelstahl ist etwas aufwendig, aber es ist möglich. Man muss bestimmte Vorbereitungen treffen, damit das Ergebnis auch gut ist. Im Folgenden wird alles Wichtige beschrieben, was man beim Edelstahl lackieren beachten sollte.
Warum sollte man Edelstahl lackieren?
In der Regel lackiert man Edelstahl aus optischen Gründen. Für Edelstahl wird keine zusätzliche Schutzschicht gebraucht. Man kann unbehandelten Edelstahl auch an Orten im Freien benutzen, an denen es feucht und nass es. Die Eigenschaften sind einer der Hauptgründe, warum Edelstahl bei so vielen Hobbyhandwerkern und Fachmännern beliebt ist. An manchen Stellen spielt nicht nur die Zweckmäßigkeit des Edelstahls eine Rolle, sondern auch die Optik. In diesen Fällen wird der Edelstahl lackiert. So kann man den Edelstahl in seiner Wunschfarbe lackieren.
Wie wird Edelstahl lackiert? – Schritt-für-Schritt Anleitung
Im Folgenden wird eine Anleitung beschrieben, worauf man beim Lackieren von Edelstahl achten muss. Der Ablauf ist relativ simpel, wenn man die richtigen Vorbereitungen getroffen hat. Es ist wichtig, dass man sich Zeit nimmt und sich einen sauberen Arbeitsbereich mit viel Platz schafft. Der Arbeitsbereich sollte ausreichend beleuchtet sein, damit man beim Lackieren alles genau erkennen kann. Edelstahl kann in einer professionellen Werkstatt oder in einem ausreichend beleuchteten Raum lackiert werden. Man sollte immer darauf achten, dass der Raum ausreichend belüftet ist. Belüftung und Licht sind für die Arbeitssicherheit enorm wichtig. Beim Lackieren entstehen Dämpfe und der Lacknebel ist giftig und leicht brennbar.

Vladimir Gjorgiev/shutterstock.com
1. Vorbereitungen
Als erstes sollte die Oberfläche des Edelstahls gründlich gereinigt werden. Man sollte alle Schmutzpartikel und Ansammlungen entfernen. Außerdem muss die Oberfläche des Edelstahls angeraut werden. Normalerweise ist die Oberfläche glatt. Lack haftet auf einer glatten Oberfläche nur sehr schwer. Nach der Reinigung muss die Oberfläche also leicht angeschliffen werden, damit der Lack besser einziehen kann.
2. Richtig anschleifen
Beim Anschleifen sollte man die Größe des Werkstückes berücksichtigen. Kleinere Werkstücke können auch per Hand angeschliffen werden. Für größere Stücke aus Edelstahl sollte man eine Schleifmaschine mit speziellem Schleifpapier verwenden. Als erstes nutzt man Schleifpapier mit grober Körnung. So können auch Schweißnähte und andere Bereiche besser geschliffen werden. Nach und nach nutzt man immer feineres Schleifpapier. Eine geringere Körnung als 240er Schleifpapier sollte nicht benutzt werden, da die Oberfläche sonst zu fein und glatt wird.
3. Grundieren
Im nächsten Schritt wird die Grundierung auf das Edelstahl aufgetragen. Dieser Schritt ist enorm wichtig, da der Lack besser einziehen und haften bleibt. Beim Auftragen der Grundierung sollte immer darauf geachtet werden, dass sie sich für Edelstahl-Werkstücke eignet. Man sollte sich im Baumarkt informieren oder einen Fachmann fragen. Mit einer Lackrolle wird die Grundierung dann auf das Edelstahl-Werkstück aufgetragen. Es ist wichtig, dass man von links nach rechts und von oben nach unten rollt. Jetzt muss die Grundierung trocknen. Auf dem Eimer findet man die Trocknungszeit. Erst wenn die Grundierung trocken ist, kann lackiert werden.
Viele Lacke schreiben nicht vor, dass die Oberfläche vorher angeschliffen wird. Wenn man eine grobe Oberfläche hat, ist es vielleicht nicht unbedingt notwendig. Durch das Anschleifen und die Grundierung ist das Edelstahl aber noch besser geschützt und vor allem hitzebeständig. So hält der Lack auch hohen Temperaturen stand. Ohne das Anschleifen würde keine feste Verbindung zwischen Edelstahl und Lack entstehen.

Juergen Faelchle/shutterstock.com
4. Edelstahl lackieren
In diesem Schritt wird nun der Lack auf das Edelstahl aufgetragen. Es ist wichtig, dass man den passenden Lack kauft. Man sollte sich also vor dem Lackieren fragen, wie man das Edelstahl benutzen und verwenden möchte. Der Lack sollte zum Verwendungszweck des Edelstahls passen. Falls es Bereiche an dem Edelstahl-Werkstück gibt, die in Zukunft besonders schmutzig werden können, sollte man sich in den Bereichen für dunkle Farbtöne entscheiden. Auf hellem Lack würden Verschmutzungen schneller gesehen werden. Der Lack muss geöffnet und optimal verrührt werden. Nur auf diese Weise können sie die einzelnen Komponenten im Lack perfekt vermischen. Es reicht nicht aus, den Lack lange zu schütteln.
Man braucht also auch einen Rührstab. Zum Auftragen des Lacks sollte man eine hochwertige Lackrolle verwenden. Durch Rollbewegungen von links nach rechts und von oben nach unten wird der Lack gleichmäßig und optimal auf dem Edelstahl-Werkstück verteilt. Falls sich Luftbläschen bilden, dann sollte man diese Stellen mit einem Pinsel überstreichen. Luftbläschen können die Optik des Lacks verschlechtern. Durch den Pinsel werden kleine Luftbläschen beseitigt. Wenn der Lack gleichmäßig aufgetragen wurde, muss der Lack für eine bestimmte Zeit trocknen.
Weitere Tipps
Es ist wichtig, dass man das Edelstahl-Werkstück auf Rost untersucht. Roststellen müssen komplett entfernt werden, da der Lack sonst nach kurzer Zeit an diesen Stellen abgeht. Korrosionsschäden müssen immer schnell beseitigt werden. Man muss abwägen, ob eine Lackschicht beim Edelstahl-Werkstück ausreicht. In manchen Fällen braucht man auch mehrere Lackschichten. Es kommt auf den Lack an. Natürlich kann man auch Spray-Lack verwenden. Man sollte aber immer bedenken, dass Spray-Lack sehr teuer ist. Spray-Lack sollte nur für kleine Flächen verwendet werden, z. B. Ausbesserungen.
Zum Lackieren eignet sich auch eine Farbspritzpistole, mit der man auch schwer zu erreichende Stellen und Ecken lackieren kann.
Für eine matte Optik, sollte man das Edelstahl-Werkstück mit einer Schicht Klarlack überlackieren. Es ist wichtig, dass der Klarlack erst dann aufgetragen wird, wenn die ersten Lackschichten bereits getrocknet sind. Edelstahl zu lackieren ist besonders praktisch, wenn man das Edelstahl-Werkstück in einer bestimmten Farbe haben möchte. So kann man den Edelstahl so zur Schau stellen, wie es einem am besten passt. Durch das Lackieren muss man auch nicht so häufig das Edelstahl polieren. Mit dem Vorgang wird jedes Edelstahl-Werkstück aufgewertet, zumindest wenn richtig lackiert wurde. Es gibt auch Grundierungen in den passenden Farben zu kaufen. Wenn man das Edelstahl-Werkstück blau lackieren möchte, sollte man schon eine Grundierung in blau kaufen. So kann die Grundierung an den Lack angepasst werden.

pistolseven/shutterstock.com
Edelstahl lackieren: Unser Fazit
Um Edelstahl lackieren zu können, müssen die oben erwähnten Schritte befolgt werden. Es ist wichtig, dass man die passenden Edelstahl-Werkstücke kauft oder bestellt, wenn man kein Edelstahl besitzt. Edelstahl-Werkstücke können ganz einfach im Netz online bestellt und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Zum Lackieren braucht man neben dem Schleifpapier mit 240er Körnung maximal, einen Silikonreiniger, ein Tuch zum Reinigen, ein Tuch zum Trocknen, Handschuhe (Einmalhandschuhe), passende Grundierung mit Epoxidharz und Zinkphosphat, Spray-Lack für Nachbesserungen, Lack, und Klarlack für eine matte Oberfläche. Für kleine Nachbesserungen eignet sich ein kleiner Pinsel.
Bildquelle Titelbild:
- Commercial RAF/shutterstock.com