Home Wohnen & Einrichten Ökologisch putzen: Umwelt, Gesundheit und Geldbeutel schonen

Ökologisch putzen: Umwelt, Gesundheit und Geldbeutel schonen

von Marc Hettenberger

Damit im Haus alles sauber wird, müssen nicht die spezialisierten Putzmittel aus dem Supermarkt eingesetzt werden, die teuer sind und zweifelhafte Inhaltsstoffe haben können. Mit einigen Hausmitteln kann man in den meisten Fällen ebenso gute Ergebnisse erzielen.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, und die müssen wieder entfernt werden. Im Alltag fällt ganz selbstverständlich Schmutz in der Wohnung an, wenn gebaut und gewerkelt wird, dann natürlich noch viel mehr. Wie selbstverständlich greifen die meisten Heimwerker dann zu einer der vielen Flaschen, die sie im Putzschrank gelagert haben. Doch es gibt einige Hausmittel, die ebenso wirksam sind, in den letzten Jahren allerdings in Vergessenheit gerieten. Wir wollen daran erinnern!

Das Problem mit den herkömmlichen Putzmitteln

Die meisten herkömmlichen Putzmittel enthalten synthetische Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe. Zudem werden sie auf der Basis von Öl hergestellt, ihre Wirksamkeit erhalten sie durch scharfe Tenside. Es geht auch anders!

Herkömmliche Mittel sind nicht immer die beste Wahl

Beispiel Abflussreiniger: Hat man eine Verstopfung etwa im Badewannenabfluss, den man nicht leicht erreichen kann, führt der erste Griff schnell zum aggressiven Rohrfrei. Der schadet jedoch nicht nur der Umwelt (wie der Blick auf das Etikett offenbart), sondern auf Dauer auch den Rohren. Es geht jedoch viel einfacher, und zwar mit Natron (wahlweise Backpulver) und Essig. Zunächst wird eine halbe Tasse Natron in den Abfluss gegeben, dann eine Tasse weißer Essig hinterher. Man hört und sieht gleich, dass eine chemische Reaktion stattfindet. Nach rund fünfzehn Minuten spült man mit sehr heißem Wasser nach, fertig.

Viele Anwender konnten schon feststellen, dass dieses Hausmittel sogar besser wirkt als das giftige Gel aus der Flasche. Richtig hartnäckige Verstopfungen bekommt man jedoch nur auf mechanischem Weg beseitigt. Wenn der Pömpel nicht mehr hilft, dann setzt man am besten eine Spirale ein. Doch zurück zum Putzen! Was sind die Grundlagen des ökologischen Putzens?

Was braucht man zum umweltfreundlichen Putzen?

Es ist viel einfacher, als man denkt, denn es können die alten Rezepte und Hausmittel verwendet werden, die schon unsere Großmütter erfolgreich angewandt haben. Unsere Leben haben sich jedoch so entwickelt, dass für den Haushalt immer weniger Zeit zur Verfügung steht. Da ist der Griff zur Flasche deutlich schneller, zudem machen die Firmen vollmundige Versprechungen, was die Wirksamkeit der Mittel angeht. Doch die Hausmittel sind ebenso gut, und viel schonender für Mensch und Umwelt. Das braucht man:

  • Die richtigen Putzlappen. Wenn man für jeden Einsatzzweck den passenden Lappen hat, ist schon viel gewonnen, Teilweise braucht man dann nicht einmal mehr Reinigungsmittel, denn klares Wasser genügt. Vom Mikrofaser- über das Vliestuch bis hin zum Fensterleder, ökologisches Putzen beginnt mit den Lappen. Sie sind waschbar und können immer wieder verwendet werden. Das spart Müll und Geld.
  • Weißer Essig. Essig sollte man immer im Haus haben, denn er ist eine wichtige Zutat für viele Reinigungsmittel. Zudem kann er helfen, zahlreiche Mittelchen zu ersetzen, indem er etwa als Weichspüler, Klarspüler oder Entkalker zum Einsatz kommt. Apfelessig hat zudem viele positive Wirkungen auf die Gesundheit.
  • Natron. Dieses alte Hausmittel ersetzt spielend das deutlich teurere Backpulver, in dem sogar Phosphat enthalten ist. Zudem ist es ein wichtiger Bestandteil vieler natürlicher Reiniger.
  • Tonerde. Nicht nur zum Reinigen, sondern auch für Hautpflege beliebt. Sie ist in vielen Farben erhältlich.
  • Schwarze Flüssigseife. Ersetzte Dutzende andere Mittel. Sie wird aus schwarzen Oliven hergestellt und ist zu 100 % natürlich und biologisch abbaubar.
  • Ätherische Öle. Sind nicht unbedingt notwendig, doch viele Verbraucher schätzen den frischen Duft nach dem Putzen. Mit ein paar Tropfen vom Lieblingsduft riecht alles viel frischer.

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Hat man einmal die Zutaten gekauft, ist man über Jahre versorgt und braucht keine Putzmittel mehr.

Rezepte für natürliche Reinigungsmittel

  1. Scheuermilch: Die selbst gemachte Scheuermilch wirkt ebenso gut wie die gekaufte, ist aber deutlich umweltfreundlicher und günstiger. Dafür wird ein Esslöffel grüne Wascherde mit einem Esslöffel Natron verrührt, ein Glas schwarze Flüssigseife kommt dazu. 1 Teelöffel weiter Essig (vorsichtig untermischen) und ein paar Tropfen ätherisches Öl komplettieren die Mischung. In eine Flasche füllen und innerhalb von rund einem Monat verbrauchen.
  2. Oberflächenreiniger. Diese Mischung ist so einfach wie wirksam. Es wird einfach ein Esslöffel Natron mit drei Tropen ätherischem Öl vermischt und mit einem Glas Wasser und einem Glas weißen Essig vermengt, fertig. Am besten aus einer Sprühflasche verwenden. Hinterlässt Streifen auf Fensterscheiben, hier sollte mit einem Mikrofasertuch nachgewischt werden. Die Mischung hält sich so lange, bis die Flasche leer ist.
  3. Klarspüler für den Geschirrspüler: Man kann es sich sparen, hier extra spezielle Mittel zu kaufen. Weißer Essig im Fach für den Klarspüler erfüllt den gleichen Zweck.

Es gilt immer dann vorsichtig zu sein, wenn Natron und Essig vermischt werden. Die beiden reagieren miteinander, das heißt, sie sprudeln und zischen. Das ist völlig normal, nur sollte man eine solche Mischung erst dann in die Flasche füllen, wenn die Reaktion beendet ist. Auf diese Weise lässt sich auch feststellen, ob Natron noch wirksam ist: Man gibt eine kleine Menge auf Essig und wartet kurz. Reagieren die beiden miteinander, kann da Natron noch verwendet werden, ansonsten kommt es auf den Kompost.

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