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Fenster abdichten: DIY-Anleitung und Tipps

von Marc Hettenberger

Gut abgedichtete Fenster sind wichtig für das Raumklima, denn sie verhindern den Wärmeverlust im Winter und daraus resultierend hohe Heizkosten. Außerdem vermeidet man mit einer intakten Fensterabdichtung unangenehme Zugluft und das Eindringen von Feuchtigkeit ins Innere des Hauses. Wie man seine Fenster neu abdichten kann, welche Materialien man dazu benötigt und welche Tipps nützlich sind, darüber informieren wir an dieser Stelle.

Fenster abdichten: So einfach geht es

Ob eine Erneuerung der alten Fensterabdichtung überhaupt notwendig ist, lässt sich mit einem Hilfsmittel ganz einfach herausfinden. Hierzu nimmt man eine brennende Kerze und hält diese an die verschiedenen Fenster des Hauses oder der Wohnung. Sobald die Flamme der Kerze zu flackern beginnt, hat man eine unzureichend abgedichtete Stelle am Fenster gefunden. Hier ist ein Austausch der Abdichtung unbedingt anzuraten. Mit den richtigen Materialien kann man selbst Fenster abdichten und muss dazu keinen Handwerker beauftragen. Entscheidend ist jedoch, dass geeignetes Dichtungsmaterial für den jeweiligen Verwendungszweck ausgewählt wird, man möglichst sauber arbeitet und beim Erneuern einer Fensterabdichtung die alte Dichtmasse vorab gründlich entfernt.

Welche Materialien eignen sich zum Abdichten der Fenster?

Möchte man die Fenster im eigenen Zuhause neu abdichten, benötigt man verschiedene Materialien. Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob die Fenster auf der Innenseite oder Außenseite abgedichtet werden, denn für beide Einsatzbereiche kommen unterschiedliche Materialien zur Abdichtung in Frage. Bei einer innenliegenden Abdichtung kann beispielsweise Acryl-Latex verwendet werden. Es lässt sich besonders leicht verarbeiten und direkt nach dem Auftrag auch wieder entfernen, wenn beim Abdichten etwas Dichtmasse daneben gegangen ist. Witterungsbeständig ist Acryl-Latex hingegen nicht. Ebenfalls nur für den Einsatz bei Abdichtungen auf der Innenseite der Fenster geeignet ist PU-Dichtmasse, da diese nicht UV-beständig ist.

Werden Fenster in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit abgedichtet, ist Silikon-Dichtmasse das perfekte Material, denn es ist nicht anfällig für Schimmel. Gerade im Badezimmer und der Küche herrscht zeitweise eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche beim Lüften durch das Fenster entweicht. Damit an den Dichtungen kein Schimmel entsteht, kann daher Silikon-Dichtmasse verwendet werden. Witterungsbeständig ist Silikon-Latex, welches sich daher perfekt zum Abdichten von Fenstern auf der Außenseite eignet.

Anleitung: Fenster abdichten in wenigen Schritten erklärt

Bevor Fenster neu abgedichtet werden können, muss zunächst die alte Dichtmasse so weit wie möglich entfernt werden. Hierzu kann man einen Spachtel nutzen, mit dem sich alte Abdichtungen in der Regel gut lösen lassen. Gelingt das nicht, kann man auch einen Dichtmittel-Entferner verwenden. Anschließend muss der Arbeitsbereich gereinigt werden und gründlich trocknen. Wer bei einem Neubau oder einer Kernsanierung neue Fenster eingesetzt hat und diese jetzt abdichten möchte, der muss selbstverständlich keine alte Dichtmasse entfernen, sondern nur den Bereich gründlich reinigen.

Um Dichtmasse möglichst gleichmäßig und ohne großen Kraftaufwand am Fenster auftragen zu können, sollte man eine Kartusche mit Dichtmasse verwenden und diese in eine handelsübliche Kartuschenpistole einsetzen. Anschließend wird die Spitze der Kartusche abgeschnitten und das Abdichten kann beginnen. Dazu wird die Kartusche langsam und möglichst in gerade Linie an der Fensterfalz entlang geführt. Wer eine sehr unruhige Hand hat, der kann den Bereich vorher abkleben und dadurch für eine saubere Arbeitsweise sorgen.

Nachdem die Dichtmasse aufgetragen wurde, muss sie für ein optisch ansprechendes Ergebnis noch geglättet werden. Das ist ganz einfach möglich, indem man seinen Finger befeuchtet und mit diesem über die frisch aufgetragene Dichtmasse gleitet. Alternativ dazu kann auch ein feuchtes, fusselfreies Tuch verwendet werden. Nach dem Glätten der neuen Abdichtung muss die Dichtmasse vollständig trocknen. Je nach verwendetem Material und Temperatur kann das zwischen 12 und 24 Stunden dauern. Auf diese Weise lassen sich Fensterleisten, Fensterrahmen und Fensterbänke neu abdichten, was anschließend zu einer besseren Wärmeisolation im Haus führt, die Heizkosten senkt und die Umwelt entlastet.


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  • New Africa/shutterstock.com

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