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Hortensien erfroren: Anzeichen, Ursachen, Prävention und Pflegetipps

von Marc Hettenberger
Hortensien erfroren

Hortensien, ursprünglich hauptsächlich in Ostasien beheimatet, zählen heute zu den beliebtesten Ziersträuchern. Schon die Bedeutung des Namens („zum Garten gehörig“) verrät, dass diese bezaubernden Pflanzen nicht mehr aus unseren Gärten wegzudenken sind. Hortensien gelten als pflegeleicht, gut haltbar und können je nach Sorte auch draußen überwintert werden.

Hortensien erfroren: Grundlegende Informationen

Hortensien überleben in der Regel selbst bei starkem Frost. Besteht die Pflanze aus mehreren starken, verholzten Trieben steigen die Überlebenschancen, denn der Frost dringt meist nicht bis ins Holzinnere ein. Die weichen Triebe der Jungpflanzen sollten Sie besonders schützen. Generell gilt die Regel: Kenne deine Pflanze und handle dementsprechend. Viele der Knospen, die Sie schon für abgestorben erklärt hatten, werden wieder austreiben. Um das Ausmaß des Frostschadens bestimmen zu können und um den Hortensien optimale Pflege bieten zu können, finden Sie nun eine Reihe wichtiger Tipps.

Die möglichen Ursachen

Die Hortensie ist zwar ein frostempfindliches Ziergehölze, erfriert meist aber nicht komplett. Besonders empfindlich sind die Enden der Triebe, denn diese können nicht gänzlich verholzen und frieren bis zum verholzten Teil zurück. Ein großes Problem für Hortensienliebhaber sind verspätete Bodenfröste. Mit Frühlingsbeginn haben die Hortensiengewächse mit dem Wachsen und Austreiben begonnen und der Spätfrost kann sie stark beschädigen. Dennoch sollten Sie jetzt nicht mit dem Zurückschneiden loslegen, sondern lieber die Situation beobachten und gegebenenfalls abgestorbene Blätter entfernen. Oft treibt die Pflanze problemlos aus, oft müssen Sie sich ein weiteres Jahr gedulden.

Anzeichen für erfrorene Hortensien

Die Zeit ist gekommen, es ist Frühjahr und Sie wollen herausfinden, wie schlimm es um Ihre geliebten Pflänzchen steht. Um festzustellen, wie weit die Hortensientriebe erfroren sind, gibt es Orientierungshilfen, wie zum Beispiel Farbe und Konsistenz. Fahl gefärbtes, trockenes Gewebe deutet auf Frostschaden hin, während frische, grüne Zweige gesundes Gewebe sind. Falls Ihnen die Bestimmung schwer fällt, können Sie mit den Fingernägeln oder vorsichtig mit einem Messer, die Rinde abkratzen. Löst sich diese einfach, finden Sie darunter junges, grünes Gewebe; fühlt sie sich spröde und trocken an, ist der Trieb abgestorben. Dieses Prozedere führen Sie fort, bis Sie auf lebendiges Gewebe stoßen. Ist dies bis zum untersten Augenpaar nicht der Fall, müssen Sie die Pflanze leider ersetzen.

gefrorene Hydrangea

NVS my world/shutterstock.com

Prävention: Vorbeugen ist besser als heilen

Unglücke passieren immer und überall – natürlich auch in der Pflanzenwelt. Wir haben für Sie einige präventive Maßnahmen gesammelt, mit denen Sie Hortensien-Unglücke auf ein Minimum reduzieren können und für alle Fälle gewappnet sind. Suchen Sie für die Hortensien einen geeigneten Standort, an dem sie sowohl vor kalten Ostwinden, als auch vor zu starker Sonneneinstrahlung, geschützt bleiben. Die Hitze regt nämlich das verfrühte Wachstum der Sträucher an und macht sie zum perfekten Opfer des Spätfrosts. Mit dem geeigneten Winterschutz können Sie Frostschäden gänzlich verhindern, besonders bei Jungpflanzen, deren Wurzeln noch nicht tief genug verankert sind, ist dies notwendig.

Als Schutz eignen sich dicke Laubschichten oder Jutesäcke, die anschließend mit Reisig bedeckt werden. Für zusätzlichen Schutz können Sie die Kronen mit einem atmungsaktiven Wintervlies bedecken. Natürlich wollen auch die Hortensien im Topf ein windgeschütztes Plätzchen. Die Unterseite des Topfes bedecken Sie am besten mit Holz- oder Styroporschichten, damit kein Frost von unten durchkommen kann. Den Topf selbst können Sie mit Kokosmatten oder Jute einwickeln, um einen Wintermantel zu kreieren. Für kletternde Hortensiensorten eignen sich Schilfrohrschutzmatten.

Rückschnitt als vorbeugende Maßnahme für erfrorene Hortensien

Haben Sie Ihre Hortensien im Frühjahr zurückgeschnitten, bedeutet dies noch nicht, dass Sie den Winterschutz wieder verstauen können. Wie bereits erwähnt, ist Bodenfrost oft auch noch Monate später möglich und hat schon so einige Hortensien-Gärtner in die Verzweiflung gebracht. Halten Sie Ihren Winterschutz also parat und bedecken Sie abends, wenn nötig, die Zweige. Weitere Maßnahmen, um den Minusgraden entgegenzuwirken, sind eben Vorsicht beim Zurückschneiden. Verwelkte Blüten, die im Herbst nicht abgeschnitten werden, schützen nämlich die darunterliegenden Knospen. Gegen Spätsommer sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Jungzweige heranreifen und verholzen können. Das Düngen und die damit verbundene Stickstoffabgabe verringern nämlich die Winterhärte erheblich.

Der richtige Schnitt

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hortensienarten, welche alle ihre Eigen- und Besonderheiten haben. Informieren Sie sich also genau über die Ihnen bevorzugte Sorte, um nichts falsch zu machen. Fast alle Hortensiensorten können Sie im Herbst oder Frühjahr gründlich auslichten, beide Zeitpunkte bringen Vor- und Nachteile mit sich. Beachten Sie vor allem, ob es sich um eine Sorte handelt, die aus dem vorjährigen Holz blüht (Bauernhortensie) oder um eine, die von einem neuen Austrieb wächst (Rispenhortensie). Erstere können Sie bis zum untersten gesunden Augenpaar kürzen, bei letzteren sollten Sie abgestorbene Zweige bis auf zwei Augen entfernen.

blaue hortensien

Anakumka/shutterstock.com

Trockenstress vermeiden

Ein zu sonniger Standort führt dazu, dass die Blätter der Hortensien sehr viel Feuchtigkeit verdunsten, mit Sonnenbrand zu kämpfen haben und im schlimmsten Fall die Wurzelballen austrocknen. Anzeichen dafür sind hängende Blüten und hängendes Laub. Schützen Sie Ihre Pflanzen vor direkter Mittagssonne und Zugluft. Bei Topf- und Kübelpflanzen sollten Sie zusätzlich darauf achten, keine erhitzenden Materialien am angrenzenden Boden (und Wand) zu verwenden. Während Topfpflanzen einfach umdisponiert werden können, wird es mit den eingepflanzten Hortensien schon problematischer, denn sie gelten als sehr standortbezogen und haben sich meist schon nach kurzer Zeit an ihren Wohnort gewöhnt.

Beim Umpflanzen besteht großes Risiko die Pflanze zu verletzen, wiegen Sie daher ab, ob es sinnvoller ist stattdessen Sonnenschutz zu montieren.

Hortensien richtig düngen und gießen

Bei Verwendung von organischem Dünger ist einmaliges Düngen im Jahr ausreichend, ideal ist der Zeitraum zwischen März und Mai. Topfpflanzen sollten mindestens zwei Mal jährlich gedüngt werden. Der geeignetste Dünger ist spezieller Hortensien-Dünger, aber auch Rhododendren- oder Azaleendünger eignen sich gut, denn sie enthalten viel Stickstoff und wenig Phosphor.

Hortensien fühlen sich wohl, wenn der Boden leicht angefeuchtet ist – morgendliches und abendliches Gießen sind daher empfehlenswert. Verhindern Sie unbedingt ein vollständiges Austrocknen der Pflanze, seien Sie gleichzeitig auch vorsichtig, dass sich keine Staunässe bildet. Blätter und Blüten lassen Sie beim Bewässerungsprozess außen vor, denn bei trockenen Blättern kommen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge deutlich weniger vor. Zum Gießen selbst eignet sich weiches, kalkarmes Wasser, wenn Sie Regenwasser benutzen, sorgen Sie für die Zufriedenheit Ihrer Pflanze und sparen dabei auch noch Geld.


Bildquelle Titelbild:

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