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Blaustrahlhafer: Richtig pflegen, pflanzen und vermehren

von Marc Hettenberger
Blaustrahlhafer

Der Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) gehört zur Familie der Süßgräser und umfasst etwa 10.000 Sorten. Aufgrund der blau-grünen und strahlenförmig wachsenden Blätter ist die Zierpflanze auch unter der Bezeichnung Saphirsprudel bekannt. Im Garten oder auf der Terrasse schmückt das immergrüne Ziergras das ganze Jahr über die Umgebung und verleiht auch den kargsten Standorten Eleganz.

Vor allem von Juli bis August, wenn das Gras seine filigranen Blütenrispen entfaltet, zieht es die Blicke auf sich. Wehen dann noch seine langen Stängel im Wind, versprüht es eine wohlige Leichtigkeit und weckt Erinnerungen an einen Spaziergang an sandigen Dünen.

Blaustrahlhafer: Das beeindruckende Ziergras

Das natürliche Verbreitungsgebiet vom Blaustrahlhafer ist der Süden Europas. Dort gedeiht es bevorzugt an den steinigen Hängen der Seealpen. Gewöhnt an die warme Sonne und an besonders trockene Zeiten ist die Pflanze ein attraktiver Nachbar von anderen mediterranen Gewächsen. Da die Staude auch Kälte gut verträgt, gedeiht es besonders gut in Steingärten, Kieslandschaften und Rabatten. Doch auch im Kübel entfaltet der Saphirsprudel seinen großen Horst. Leuchtet grün-blau und lässt die Halme schwingen.

Helictotrichon schmückt ausladende Eingänge, Balkone und Terrassen. Sogar zur Begrünung von ökologisch gestalteten Dächern ist er geeignet. Der Blatthorst gedeiht buschig und behält zeitlebens seine rundliche Form. Er erreicht eine Wuchshöhe von mehr als 40 cm und eine Breite von bis zu 60 cm. Zu Beginn ihres Wuchses besitzen die jungen Blätter einen grünlichen Farbton. Je älter sie werden, desto mehr entwickeln sie ihren charakteristischen bläulichen Nuance. Am Ende der bis zu 1,20 m langen Halme entfalten sich zahlreiche Blüten in den Farben Gelbgrün bis Hellgelb.

Das Gras als Hauptakteur oder Begleitpflanze

Wie viele andere Gräser wirkt auch der Blaustrahlhafer als Hauptakteur im punktuell bepflanzten Steingarten. Die blau nuancierten Blätter und feingliedrigen, pastellfarbenen Blüten bringen mit ihren im Wind schwingenden Halmen Leben in karge Beetlandschaften. Dazu findet das Gras in kargen Steinböden optimale Wuchsbedingungen vor. Vor allem am Rand von Freiflächen kommt es als Solitärpflanze oder in Gruppen gepflanzt zur Wirkung. Dabei sollte der Pflanzabstand der einzelnen Horste etwa 60 cm messen.

Als Begleitpflanze passt das Ziergras hervorragend zu anderen wärmeliebenden Pflanzen. Zu beachten sind beispielsweise: Rosen, Dalmatiner-Silber-Garbe, Mediterrane Junkerlilie, Lavendel oder Sedum- Arten aus der Familie der Dickblattgewächse. Mit seiner herrlichen blaugrauen Laubfärbung setzt das Gras elegante Akzente zwischen den Nachbarn und lockert neutrale Steintöne auf. Doch auch gemeinsam mit anderen Gräser-Arten entfaltet der Blatthorst und verbreitete mit seinen langen Halmen einen mediterranen Zauber. Wichtig bei der Beetgestaltung mit Saphiergrases ist, dass die anderen Pflanzen noch ausreichend Raum zum Wachsen bleibt.

Blaustrahlhafer benötigt kaum Pflege

Die Pflanze gehört zu den robusten und genügsamen Exemplaren. Die Pflege ist das gesamte Jahr über unkompliziert und benötigt wenig Aufmerksamkeit. Konnte sich der Blaustrahlhafer erst einmal in seinem Lebensraum integrieren, gedeiht er gut und kräftig. Dabei verträgt er heiße und trockene Sommer und benötigt wenig Wasser sowie Nährstoffe. Auch im Winter bleibt die Pflanze grün und dicht und verträgt durchaus Temperaturen von bis zu -29° Celsius.

Den besten Standort auswählen

Egal ob Helictotrichon sempervirens im Freiland oder im Kübel stehen darf, die beste Pflanzzeit ist von März bis Mai. Die richtige Erdbeschaffenheit ist trocken und nährstoffarm aber kalkhaltig. Eine durchlässige Konsistenz vermeidet Staunässe. Handelt es sich um einen schweren und dichten Boden, kann dieser mit Kies und Sand aufgelockert werden. Je magerer der Boden ist, desto intensiver sind das anfängliche Grün und das spätere Blau der Blätter. Findest die Pflanzung erst im Herbst statt, ist ein Winterschutz erforderlich. Der richtige Standort ist warm und sonnig.

Helictotrichon sempervirens

Sergey/shutterstock.com

Steht der Blaustrahlhafer nicht sonnig genug oder zu dicht zu anderen Gewächsen, kann es zu einem Pilzbefall kommen. Dann müssen die betroffenen Blätter entfernt und die Pflanzen weiter auseinandergesetzt werden.

Wann das Ziergras gießen und düngen?

Der Blaustrahlhafer erwartet als Trocken- und Steppenpflanze nur wenig Wasser und Dünger. Am besten wird nur selten gegossen, aber dafür kräftig und durchdringend. Auf diese Weise wachsen die Wurzeln auch in die tieferen Bodenschichten und überstehen zukünftige Trockenperioden besser. Nur in sehr starken Trockenzeiten und wenn das Laub schlaff herunterhängt, sollte die Staude zusätzlich mit Wasser versorgt werden. Die beste Zeit zum Gießen ist am frühen Morgen oder in den Abendstunden. Zu dieser Zeit nimmt die Pflanze das Wasser besser auf und die Blätter werden vor Verbrennungen durch direkte Sonnenstrahlen geschützt.

Wie bei der Wassergabe ist auch die regelmäßige Düngung nicht erforderlich. Es genügt, wenn Helictotrichon einmal im Jahr etwas organischen Dünger wie Kompost oder Hornspäne und Mineraldünger erhält.

Blaustrahlhafer: Den Rückschnitt richtig durchführen

Ein Rückschnitt des Ziergrases ist nicht zwingend notwendig. Wenn ja, sollte er kurz vor Beginn des Frühjahrs durchgeführt werden. Auf diese Weise bleibt das alte Immergrün erhalten und ziert die Winterlandschaft umso schöner. Gleichzeitig schützen die Blätter die Staude vor zu viel Kälte und Nässe. Durch den Rückschnitt wird der Austrieb angeregt. Und es entsteht mehr Platz für neue Blätter. Der Eingriff erfolgt auf eine Höhe von zehn Zentimetern über dem Boden. Nebenbei sind verwelkte Blütenstände regelmäßig zu entfernen.

Tipp: Ein horizontaler Rückschnitt führt bei wintergrünen Gräsern mit dichten Horsten wie beim Blaustrahlhafer gerne zu schadhaften Erscheinungen wie den sogenannten „kreisrunden Haarausfall “. Die Folge kann ein baldiges Absterben der Staude sein. Ratsam ist nicht das Abschneiden vom Grün, sondern das Abdrehen mit den Händen.

Wie die Pflanze vermehren?

Blaustrahlhafer lässt sich über Aussaat und über Teilung vermehren. Für die Aussaat die Samen im Spätsommer sammeln und im Frühjahr in kleine Töpfe in sandig-humoser Aussaaterde verteilen. Da es sich um Dunkelkeimer handelt, dünn mit Erde bedecken. Anschließen anfeuchten und zukünftig gleichmäßig feucht halten. Junge Pflänzchen gehören im ersten Wachstumsjahr frostfrei im Topf überwintert. Die bessere Wahl ist die Vermehrung über Teilung. Diese ist sicherer und führt zu einem schnelleren Erfolg. Für die Teilung die Pflanze ausgraben und mit dem Spaten in mehrere Teilstücke zerteilen. Anschließend die Teilstücke im entsprechenden Pflanzabstand einpflanzen.

Übrigens: Ziergras sieht nicht nur im Garten oder auf der Terrasse schön aus, sondern wirkt auch in Wohnräumen äußerst dekorativ. Vor allem die Stängel mit den Blüten lassen sich leicht schneiden und als schmückendes Detail in Blumenarrangements oder anderen Schmuckelementen verwenden.

Bildquelle Titelbild:

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