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Rolladenkasten verkleiden: Welche Möglichkeiten gibt es?

von Marc Hettenberger
Rolladenkasten verkleiden

Rolladenkästen sind entweder vorgebaut oder werden in die Wand eingelassen. Oftmals sind die sichtbaren Kästen optisch nicht sehr schön. Sie passen sich nicht perfekt an die Optik des Raumes an. Dieses Problem kann mit wenigen Handgriffen gelöst werden. Mit etwas handwerklichen Geschick lässt sich eine passende Verkleidung für den Kasten selbst entwerfen und montieren.

Verkleidung des Rolladenkastens durch Verlattung

Wenn die Rolläden im Innenraum negativ ins Auge sticht, sollte er mit einer passenden Verkleidung ausgestattet werden. Die Verschönerung des Rolladenkastens ist besonders dann leicht möglich, wenn es sich um ein nachträglich installiertes System handelt. Etwas schwieriger ist eine Verkleidung, wenn sie in die Wand eingelassen wurden. In der Regel wird eine Verkleidung nicht nur benötigt, um die Optik zu verbessern, sondern auch um das System vor Staub und Schmutz zu schützen. Es spielt keine Rolle, ob ein Rolladenkasten montiert wurde oder nicht. In beiden Fällen muss für den späteren Aufbau zuerst einmal eine Verlattung hergestellt werden.

Diese sollte rund um die Rolläden montiert werden. Besonders gut geeignet sind hierfür Kanthölzer. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass sie nicht zu groß sind, damit die Funktion der Rollläden nicht eingeschränkt wird. Die untere Seite sollten offenbleiben. Stattdessen sollte die Länglatte von außen auf den angeschraubten Latten seitlich befestigt werden.

Welches Material wird benötigt?

Wenn die Verlattung erledigt ist, kann mit dem Aufbau der Verkleidung begonnen werden. Hierfür bietet es sich an, eine Platte als eine Art Deckel zu verwenden. Hierfür sind OSB-Platten, Pressspanplatten, Kunststoffplatten und andere Holzplatten gut geeignet. Bei der Wahl der Platte sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht starr mit der Konstruktion verschraubt wird. Am leichtesten lässt sich die Platte befestigen, wenn Scharniere verwendet werden. Hierdurch entsteht eine besondere Beweglichkeit, die für Reparaturen und Wartungen benötigt wird. Ohne direkten Zugang zum Rolladensystem wären diese Arbeiten schlecht möglich.

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Verschönerungsmöglichkeiten der Holzplatte

Vielen Hausbesitzern reicht es nicht, wenn das Rolladensystem nur mit einer Holzverkleidung verdeckt wird. Um sie optisch an einem Raum anzupassen, kann sie je nach Bedarf gestrichten, tapeziert oder mit Stuckel- oder Dekorelementen ausgestattet werden. Beim Anbringen der Verzierungen oder Tapeten sollte immer darauf geachtet werden, dass der Revisionszugang der Rolläden nicht beeinflusst werden. Das Verputzen des Rolladenkastens ist nicht ratsam. Dadurch wird die Zugänglichkeit der Rolläden stark beeinträchtigt. Sollten die Rolläden gewartet oder repariert werden müssen, bleibt nichts anderes übrig, als diese Verputzung zu entfernen oder zu beschädigen.

Rolladenkasten verkleiden und tapezieren

Das Tapezieren eines Rolladenkastens ist nicht schwer. Je nach Material der Verkleidung kann es aber passieren, dass die Tapete nicht gut haftet. Aus diesem Grund sollte auf ein hochwertiges Material geachtet werden. Hierfür ist es wichtig, dass zuerst einmal festgestellt wird, aus welchem Material der Rolladenkasten hergestellt wurde. In der Regel handelt es sich um Holz, Metall oder Kunststoff. Am einfachsten ist das Tapezieren von Holzkonstruktionen. Das ist aber nur dann der Fall, wenn der Holzdeckel nicht lackiert wurde. Ansonsten würde der Kleister nicht gut halten. Die Lackierung müsste daher zuerst abgeschliffen werden. Eine Schleifmaschine kann diese Arbeit erleichtern.

Nach dem Abschleifen ist es ratsam, eine Grundierung aufzutragen, die sich auch zum Tapezieren gut eignet. Etwas komplizierter ist das Tapezieren eines Kastens, der mit einem Kunststoff- oder Metalldeckel ausgestattet ist. Glatte Oberflächen lassen sich allgemein nicht sehr gut bekleben. Der Kleister hält auf derartigen Oberflächen nur sehr kurz. Zu diesem Zweck werden im Fachhandel spezielle Tapetenkleister angeboten. Diese Kleister sind auch für Metall- oder Kunststoffoberflächen gut geeignet.

Auf eine gute Wärmedämmung achten

Bei vielen Rolladenkästen kann ein zusätzliches Problem auftreten. In den meisten Fällen muss ein Rolladenkasten in einem Alt- oder Bestandsbau verkleidet werden. Hierbei kann man davon ausgehen, der Kasten nicht ausreichend wärmegedämmt ist. Das hätte zur Folge, dass auch der beste Tapetenkleister auf Dauer auf dem Material nicht hält. Wenn ein Rolladenkasten nicht ausreichend gedämmt ist, kann die kalte Luft von außen nach innen gelangen. Somit ist der Deckel des Kastens immer etwas kälter als die Raumluft. Hierdurch kann es passieren, dass sich regelmäßig Kondenswasser bildet. Die Feuchtigkeit dringt in die Tapete ein, sodass sich diese nach einiger Zeit löst. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig, als den Rollkasten erst einmal ausreichend zu dämmen.

Unterschiedlichste Dämm-Methoden

Bevor man sich für eine passende Dämmung des Rolladenkastens entscheidet, muss zuerst einmal das verwendete Rolladensystem ermittelt werden. Es handelt sich hierbei um Aufsatz- oder Vorsatzrollläden. Bei einem Vorsatzrolladen ist der Kasten außen in einer Laibung oder Fassade eingebaut. Der Rolladenkasten hat bei dieser Bauweise keinen Einfluss auf die Dämmung einer Fassade. Hierbei muss auf den Gurtdurchlauf in der Wand geachtet werden. Bei den Aufsatzrolläden befindet sich der Kasten oberhalb des Fensters direkt im Mauerwerk.

Viele alte Kästen sorgen für einen hohen Wärmeverlust. Bei diesen Kästen besteht ohne Dämmung ein hohes Risiko, dass sich Schimmel rund um den Kasten bildet. Das liegt unter anderem daran, dass die kalte Luft in die Mauer eindringt. Überall dort, wo die kalte Luft auf die warme Raumluft trifft, kommt es zusätzlich zu einer Kondenswasserbildung.

rolladen von außen

Burkhard Trautsch/shutterstock.com

Rolladenkästen richtig verkleiden: Welche Dämmung kann verwendet werden?

Bei den meisten Kästen ist kein Platz für eine ausreichende Dämmung vorhanden. Dieser Platz wird vom aufgerollten Panzer benötigt. Die Sanierung sollte immer mit einem modernen Rolladenpanzer starten. Bei den modernen Varianten sind die Lamellen viel flexibler. Somit lassen sich die Panzer wesentlich einfacher aufrollen und der Durchmesser des neu aufgerollten Rolladenpanzers verringert sich. Dadurch wird Platz für eine Innendämmung geschaffen. Viele namhafte Hersteller bieten eine große Auswahl an Dämmsystemen. Hierbei handelt es sich häufig um Dämmmatten, die auf die passende Größe des Kastens zurechtgeschnitten werden können.

Nach dem Zuschnitt lassen sie sich passgenau in den Kasten einkleben. Zum Einkleben sollte ein Kleber verwendet werden, den Hersteller für die Dämmung vorschlägt. Bei einem Altbau handelt es sich meistens um eine frontale Dämmung. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Dämmung luftdicht eingeklebt wird. Sobald der Kasten ausreichend gedämmt ist, kann mit dem Tapezieren begonnen werden.


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