Wer würde denken, dass die exotische Ananas auch ganz einfach auf der Fensterbank gezüchtet werden kann? Tatsächlich ist dies mit kaum Aufwand möglich. Da es sich um ein simples Experiment mit Spaßfaktor handelt, ist das Vermehren einer Ananas auch ideal mit Kindern durchführbar. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.
Ananas vermehren: Ist eine Selbstzucht überhaupt möglich?
Ursprünglich stammt die Ananas ja aus Südamerika und wurde erst durch Christoph Kolumbus nach Europa eingeführt. Da in der heimischen Region jedoch ein komplett anderes Klima herrscht, würden Sie wohl kaum denken, dass die Ananas auch hierzulande vermehrt werden kann. Dies ist jedoch möglich – aber natürlich anders, als in Südamerika. Dort wächst die süße Frucht nämlich auf riesigen Plantagen. Hierzulande kann die Ananas jedoch nur auf der Fensterbank sowie über eine vorhandene Ananas vermehrt werden. Da sie nämlich ein paar Präferenzen in Sachen Temperatur und Luftfeuchtigkeit hat, ist die Zucht im Garten nicht möglich.
Was wird benötigt?
Die Vermehrung einer Ananas ist kinderleicht. Denn Sie brauchen hierfür kaum Utensilien, sondern vermehren die Frucht einfach über eine vorhandene Frucht. Und dafür müssen Sie auch nicht das leckere Fruchtfleisch opfern! Denn die Ananas vermehren Sie einfach über den Blattschopf, welchen Sie andernfalls sowieso weggeschmissen hätten. Unabhängig davon benötigen Sie noch einen Topf und Erde. Je nach gewählter Vorbereitung kann noch ein Glas Wasser benötigt werden. Mehr braucht es für die Vermehrung einer Ananas nicht.

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Ananas vermehren: Passende Erde auswählen
Damit die Anzucht auch problemlos gelingt, sorgen Sie bereits für die richtige Erde. Grundsätzlich hat die Ananas hier keine umfangreichen Präferenzen. Am besten verwenden Sie nährstoffarme Erde, wie Anzuchterde. Außerdem können Sie für die Vermehrung auch ein einfaches Sandgemisch oder Palmenerde nutzen. Achten Sie jedoch auf jeden Fall darauf, dass es im Topf nicht zu Staunässe kommen kann. So ist die Wahl des Topfes, welcher mehrere Abzugslöcher benötigt, wichtig.
Die richtige Ananas: Was gibt es zu beachten?
Natürlich, um die Ananas zu vermehren, benötigen Sie erst eine Ananas. Dabei können Sie sich ganz einfach an den Exemplaren im Supermarkt bedienen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Ananas bereits reif, aber auf keinen Fall überreif und matschig ist. Stattdessen sollte die Frucht von außen schön gelb sein, aber noch über einen festen, grünen Blattschopf verfügen.
Ananas Schritt für Schritt vermehren
Sie haben Erde, Topf und Ananas bereit? Dann kann es losgehen. Als Erstes müssen Sie die Ananas bereit zur Vermehrung machen. Dafür schneiden Sie die Ananas etwa drei Zentimeter unter dem Schopf ab. Nun muss das Fruchtfleisch an den Seiten entfernt werden. Jedoch sollen die Wurzelanlagen auch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesem Grund schneiden Sie das Fruchtfleisch rund um den Strunk vorsichtig mit einem scharfen Messer weg. Die Frucht selbst können Sie verspeisen. Danach sind Sie immer noch bei der Vorbereitung, denn nun sollten Sie das entfernte Stück trocknen. Andernfalls kann es dazu kommen, dass die Ananas fault und somit das Experiment misslingt. Für die Trocknung legen Sie das abgeschnittene Stück bestenfalls zwei bis drei Tage auf die Heizung.

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Die Ananas wird zum Bewurzeln gelassen
Damit die Pflanze wächst, muss sie auch erst Wurzeln schlagen. Sie können dieses Vorgehen etwas beschleunigen. Dafür füllen Sie einfach ein Glas Wasser und legen die Ananas mit dem Strunk nach unten in dieses. Sie werden mitbekommen, dass sich im Laufe der nächsten Tage Wurzeln ausbilden. In diesem Fall ist es soweit für das Einpflanzen. Alternativ können Sie den entfernten Blattschopf aber auch direkt einpflanzen. So sparen Sie sich zwar etwas Arbeit, jedoch können Sie bei der Methode mit dem Wasserglas sichergehen, dass die Ananas Wurzeln schlägt.
Tipp: Um die Gefahr auf Fäulnis zu minimieren, reiben Sie den entfernten Strunk der Ananas einfach mit etwas Holzkohlepulver ein.
Ananas einpflanzen
Hat die Ananas Wurzeln mit einer Länge von rund fünf Millimetern gebildet oder haben Sie diesen Schritt übersprungen, setzen Sie die Pflanze in die Erde. Dafür nutzen Sie spezielle Anzuchterde, Palmenerde oder ein Sandgemisch. Beachten Sie, dass der gewählte Topf nicht zu klein ist und außerdem über mehrere Abzugslöcher verfügt. So sollte es bei der Ananas-Pflanze niemals zu Staunässe kommen. Nehmen Sie nun den Topf mit der gewählten Erde und drücken Sie eine Mulde ein. In diese Mulde stecken Sie die Ananas-Pflanze, bis der Blattschopf dicht an der Erde ist. Nun drücken Sie die Erde von den Seiten in die Mulde und fixieren somit die Pflanze.
Die idealen Bedingungen für die Aufzucht
Die Ananas ist in die Erde gesetzt und jetzt heißt es nur noch warten. Damit die Pflanze aber auch ideal wächst, müssen Sie ihr natürlich die richtigen Außenbedingungen liefern. Angepasst an ihrer Heimat sind höhere Temperaturen und insbesondere eine hohe Luftfeuchtigkeit zu bevorzugen. 25 Grad Raumtemperatur sind ideal. In Sachen Luftfeuchtigkeit sollten auf jeden Fall um die 60 % herrschen. In Regionen, welche diese Außenbedingungen bieten, können Sie die Ananas in den warmen Monaten einfach auf den Balkon stehen. Andernfalls nutzen Sie verschiedenste Möglichkeiten, um vor allem die Luftfeuchtigkeit zu erreichen.

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Stellen Sie die Pflanze beispielsweise in der Nähe einer Heizung auf und nutzen Sie einen Luftbefeuchter. Alternativ stülpen Sie eine Plastiktüte über die Pflanze. Dadurch entstehen Wärme und Luftfeuchtigkeit unter diesem, welche das Wachstum begünstigen. Dennoch sollten Sie die Pflanze immer wieder vom Beutel befreien und lüften lassen. Für den dauerhaften Aufenthalt sind ein helles Badezimmer oder warme Räume ideal.
Ananas vermehren: Wie lange dauert es bis zur Ernte?
Beachten Sie, dass Sie die Ananas zwar vermehren können, aber sich deswegen wohl nicht die nächsten Jahre selbst mit der süßen Frucht versorgen. Denn aus einer Ananas-Pflanze wächst auch nur eine Ananas – und das kann dauern! Es ist jedoch beeindruckend anzusehen, wie die Pflanze wächst. Kommt es dann irgendwann zu Blüte und Frucht, haben Sie außerdem eine dekorative Topfpflanze. Besonders wird es vor allem dann, wenn die Ananas herausschaut.
Dass die Ananas angewachsen ist, erkennen Sie an dem neuen Blattschopf, der aus dem gesetzten heraustreibt. Dies kann jedoch eine Weile dauern. Nach ein bis vier Jahren kommt es dann auch zur Blüte und rund ein halbes Jahr später zur Frucht – und die kann geerntet werden! Danach stirbt der Blattschopf jedoch ab. Bis dahin hat er rundherum aber neue Tochterpflanzen gebildet, welche sie wieder einpflanzen können.
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