Jeder, der ein Eigenheim kaufen möchte oder sich eine neue Wohnung sucht, stößt zwingend auf die Frage, ob man sich für einen Neubau oder einen Altbau entscheiden möchte. Unter einem Altbau werden alle Gebäude zusammengefasst, bei denen es sich bereits um Bestandsbauten handelt. Hierbei ist es völlig irrelevant, um welches Baujahr es sich bei dem Gebäude handelt. Spezieller könnten unter einem Altbau massige Türen, großflächige Fenster, hohe Decken und eine hohe Quadratmeter-Zahl verstanden werden.
Aber welche Deckenhöhe zeichnet einen Neubau aus? Welche Vorschriften gibt es und mit welchen Kosten muss man rechnen? All dies und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Deckenhöhe bei Neubau: Grundlegendes
Grundsätzlich ist alles ein Altbau, was kein Neubau ist. Außerdem besitzt ein Altbau sehr hohe Decken, große Türen und große Fenster. Darüber hinaus ist ein Altbau sehr oft alles andere als energieeffizient. Ein Neubau ist viel kompakter und arbeitet sehr energieeffizient.
Die Deckenhöhe als Hindernisgrund
Hin und wieder kann es vorkommen, dass man von einem großflächigen Altbau in einen Neubau umzieht. Hierbei handelt es sich in der Regel dann um eine kleinere Wohnung mit niedriger Decke. In so einem Fall kommt es zu dem Problem, dass man sich selbst erst an die Deckenhöhe gewöhnen muss. Bei sehr hohen Decken kann man sich schon einmal verloren fühlen. Im Gegenzug dazu hat man bei niedrigen Decken das Gefühl, dass man erdrückt wird. Vor allem bei einer großen Körpergröße oder einer Klaustrophobie kann dies schon zum großen Problem werden. Es kann erkannt werden, dass es am Anfang durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Sollte die ungewohnte Raumhöhe jedoch länger Unbehagen aufrufen, sollte mit dem Gedanken gespielt werden, die Zimmerdecken optisch zu strecken.
Dies kann mit etwas Aufwand und einigen guten Tricks sehr leicht erledigt werden. Sollten diese Tipps immer noch nicht helfen, muss wohl oder übel an einen Auszug gedacht werden. Seit einigen Jahren gibt es auch die Möglichkeit, eine Neubau-Wohnung mit sehr hohen Raumdecken zu mieten. Die Vorteile von einer Altbau- und einer Neubauwohnung sind in diesen Wohnungen miteinander kombiniert. Neben der hohen Energieeinsparung vonseiten des Neubaus, kann trotzdem von großen Wohnflächen und hohen Decken profitiert werden.
Welche Vorschriften gelten für neue Wohnungen?
Für Neubauwohnungen sind gesetzliche Normen festgelegt worden. Unter der Deckenhöhe kann auch die lichte Höhe verstanden werden, welche den Bereich der Unterkante der Decke bis zur Oberkante des Fußbodens zusammenfasst. Die Deckenhöhe muss bei Wohnräumen des Neubaus mindestens 2,30 Meter betragen. Bei einem Keller oder einem Dach müssen mindestens 2,20 Meter erreicht werden. Bei einigen Räumen, wie zum Beispiel einer Abstellkammer oder einem Waschraum, dürfen niedrigere Decken eingesetzt werden, da diese Räume nicht als Wohnraum gelten. Sollte ein Mieter einen Mietvertrag unterschreiben und sich wissentlich auf die Deckenhöhe von unter 2,30 Meter einlassen, ist dies sein eigenes Problem und er hat keinen Anspruch auf eine Mietminderung.

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Deckenhöhe bei Neubau: Die Vorschriften im Detail
Es ist wichtig zu wissen, dass Wohnräume alle möglichen Höhen haben können. Zwar gibt es auch Bestandsbauten, welche weniger als zwei Meter an Höhe aufweisen, diese Flächen dürfen dann allerdings nicht als Wohnraum bezeichnet werden, weshalb bei der Flächenberechnung nur die Hälfte von diesen Flächen einberechnet wird. Wie bereits erwähnt, sind von dieser Regel Räume ausgenommen, welche nicht zum Wohnen gedacht sind. Im Durchschnitt weisen moderne Wohnungen, welche ab 1960 erbaut wurden, eine durchschnittliche Höhe von ungefähr 2,40 bis 2,50 Metern auf. Klassische Altbauwohnungen hingegen sind oft sehr viel höher. Hier können die Decken schon einmal 3,30 bis 4,50 Meter aufweisen. Vermieter, welche eine Wohnung mit niedriger Decke anbieten, bieten diese meist unter ihrem Wert an.
Hier kann also durchaus das eine oder andere Schnäppchen gefunden werden, wenn man sich damit auseinandersetzt. Meist werden die Eigentümer dieser Wohnungen aber dazu verpflichtet, die Wohnungen umzubauen, damit sie den Vorschriften entsprechen.
Die Vor- und Nachteile von bestimmten Deckenhöhen
Die Vorteile von Neubauwohnungen und somit niedrigeren Decken sind darin zu finden, dass die Räume gemütlicher wirken. Außerdem können Heizkosten eingespart werden, da der Wohnraum, welcher beheizt werden muss, kleiner ist. Darüber hinaus sind auch Renovierungsarbeiten, welche eventuell zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden müssen, wesentlich angenehmer auszuführen, da man sich nicht mit gefährlichen Verrenkungen und überlangen Leitern abquälen muss, um wirklich an alle Stellen zu kommen. Das Renovieren von niedrigen Decken ist auch kostengünstiger. Dies resultiert daraus, da geringere Materialkosten anfallen. Letztlich kann auch ein großes Maß an Arbeitszeit eingespart werden.
Neubauwohnungen bringen aber auch einige Nachteile mit sich. Zum Beispiel werden einige Möbelstücke, wie Kleiderschränke mit Aufbauten, aus der alten Wohnung nicht mehr in die neue Wohnung passen. Der geringere Lichteinfall, durch die kleineren Fenster, kann sehr irritierend wirken. In Neubauwohnungen sind meist wärmere Temperaturen zu finden, welche den Mietern, vor allem in den warmen Jahreszeiten, sehr zu schaffen machen können. Altbauwohnungen verfügen über eine angenehme Kühle, weisen dafür aber eventuell eine schlechte Akustik oder einen störenden Schall auf. Damit diese Unannehmlichkeiten beseitigt werden können, werden oftmals Akustikplatten in die Wände oder die Decke eingebaut.
Alternativ kann die Decke auch abgehängt werden. Hierfür eigenen sich Rigips- oder Holzplatten, welche als Zwischendecke einbezogen werden. Werden diese Platten noch mit Dämmmaterial versehen, können zusätzlich Heizkosten eingespart werden.
Was kann ich bei zu niedrigen oder zu hohen Decken tun?
Folgendes kann bei zu niedrigen Decken getan werden:
Weiße Decken, blaue oder violett getönte Zimmerdecken oder Pastelltöne lassen die Deckenhöhe optisch etwas höher erscheinen. Ebenfalls wirken helle oder kühle Wandfarben, kombiniert mit einem dunklen Bodenbelag, streckend. Letztlich können auch Tapeten mit breiten Streifen, feinem Muster oder bodenlange transparente Vorhänge dabei behilflich sein, die Deckenhöhe gestreckter aussehen zu lassen.
Folgendes kann bei zu hohen Decken getan werden:
Stuck und Zierleisten, welche die gleiche dunkle Farbe aufweisen, verkleinern den Raum. Außerdem können Querstreifen unterschiedlicher Länge an den Wänden angebracht werden. Per Möglichkeit sollten sich die Streifen nach oben hin farblich ausdünnen. So kann der Schwerpunkt der Farbe im unteren Raumabschnitt erkannt werden. Letztlich kann auch eine sehr dunkle Decke helfen.
Alternativ kann die Deckenhöhe aber auch wirklich und nicht nur optisch erhöht werden. Hierfür muss allerdings mit einigen Kosten gerechnet werden.
Mit welchen Kosten muss bei einer Raumerhöhung gerechnet werden?
Bei einer Raumerhöhung entstehen Kosten für die Maurerarbeiten. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Wohnung im Erdgeschoss befindet und die Rohbauhöhe um 12,5 Zentimeter erhöht wird, müssen mit Maurerkosten von ungefähr 850 Euro gerechnet werden. 12,5 Zentimeter eignen sich aufgrund dessen so gut, da diese Höhe einem halben Stein entspricht. Wenn die Rohbauhöhe um 12,5 Zentimeter erhöht wird, muss auch zwingend eine Erhöhung der Höhe der Fenstereröffnung um diese 12,5 Zentimeter erfolgen. Hier kann mit Kosten von rund 410 Euro gerechnet werden. In diesem Preis ist die Vergrößerung der Fenster und somit die Mehrung der Rollladen- und Fensterhöhe inkludiert. Weiters müssen auch die Innentüren im Erdgeschoss auf die Rohbauhöhe erhöht werden. Dies ergibt ungefähr 455 Euro.
Es kann erkannt werden, dass die Summe schon recht hoch wird, obwohl 12,5 Zentimeter nicht allzu hoch ist. Zusätzlich entsteht durch diese Erhöhungen eine größere Malerfläche von rund 20 Quadratmetern. Dies ergibt noch mal Kosten von 300 bis 400 Euro für Malerarbeiten. Letztlich erhöhen sich auch die Kosten für Elektro. Dies resultiert aus dem Mehraufwand beim Leitungsverlegen sowie den längeren Kabeln. Zusammengefasst kann mit Kosten in der Höhe von ungefähr 2.340 Euro gerechnet werden, damit das Erdgeschoss erhöht werden kann.
Sollten zusätzlich noch das Obergeschoss und das Dachgeschoss erhöht werden, angenommen um zehn Zentimeter, kommen noch 670 Euro dazu, da die eigentliche Deckenhöhe bei einer Erhöhung um zehn Zentimeter erhalten bleiben kann. Dies bedeutet, es sollte mit Gesamtkosten von rund 3.000 Euro gerechnet werden.
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