Liguster wächst in günstiger Lage zu Sträuchern heran. Als Weidenbegrenzung zeichnet ihn sein dichtes Wachstum aus. Allerdings braucht die natürliche Hecke die richtige Pflege, um optisch schön und technisch sicher zu bleiben. Hier erfahren Sie, wie das langfristig gelingt.
Liguster als Weiden Begrenzung: Die Vorteile
Jeder Zaun stellt optisch eine Teilung von Landschaftsansichten dar. Vor allem künstliche Zäune sehen im Laufe ihrer Nutzungsjahre irgendwann verwittert, unnatürlich und irgendwie unpassend in der Umgebung aus. Gerade um Weiden herum ist eine natürliche Alternative daher besser als Abgrenzung geeignet. Liguster wächst schnell und dicht. Das Strauchgewächs widersteht nahezu allen Wetterbedingungen wie Frost und Wind, Hitze und Trockenheit. Selbst der Untergrund darf schattig, mager und in trockenen Zeiten hart sein. Ein wunderbarer Nebeneffekt einer solchen Weidebegrenzung mit Liguster entsteht durch die Art des natürlichen Wachstums.
Vögel und kleine Wildtiere finden in dem verzweigten Blattwerk und Geäst sicheren Unterschlupf. Sie können hier nisten, sich ernähren und sich vor Fressfeinden zurückziehen. Im Vergleich zu anderen natürlichen Hecken beschränkt sich die Pflege von Liguster auf zwei Schnitte jährlich. Das dichte Wurzelwerk und üppige Ausläufer verhindern gleichzeitig, dass sich andere, unerwünschte Heckenpflanzen hier ansiedeln.
Diese Arten eignen sich besonders
Liguster gibt es als Strauchgewächs in verschiedenen Varianten. Die einen Sorten werfen im Herbst das Laub ab. Andere grünen zu allen Jahreszeiten. Kennzeichnend für Liguster sind gegenseitig angeordnete Blätter an einem kurzen Stiel. Die Blätter sind oval und haben ringsum einen glatten Rand. Die Krönung von Liguster ist seine Blütezeit. Im späten Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein strahlen weiße Blüten in die Landschaft. Diese natürliche und mehrfach praktische „Bienenweide“ zieht während der Blütezeit zahlreiche Insekten an. Nach der Bestäubung entwickeln sich kleine, schwarze Beeren. Von den Weidetieren werden sie nicht gefressen, stellen also kein gesundheitliches Risiko dar.
Für die Vögel der Region sind sie allerdings eine willkommene Bereicherung im sommerlichen bis herbstlichen Speiseplan. Menschen sollten die appetitlich glänzende Beere allerdings nicht von der Weidebegrenzung pflücken. Denn sie sind – wenn auch geringfügig – für unsere Verdauung giftig.
So pflanzen Sie die Weiden Begrenzung aus Liguster richtig an
Im Gartencenter stehen Stecklinge von Liguster mit einer Pflanzhöhe von etwa einem Meter bereit. Diese verwurzeln am besten beim Pflanzen im Herbst. Eine Weidebegrenzung soll in der Regel viele Meter lang und breit sein. Es ist daher empfehlenswert, in dem vorgesehenen Zirkel gleich einen Graben zu schlagen. Dieser muss für den Liguster wenigsten 40 auf 40 cm betragen. Wurzel an Wurzel brauchen für ein gesundes Wachstum wenigstens 30 cm Abstand. Wird Liguster auf lehmigem und magerem Boden gepflanzt, lohnt sich die Anreicherung mit nährstoffreichen und porösen Bodenmischungen aus dem Gartencenter.
Gepflanzt werden die Setzlinge so, dass der Wurzelhals mit dem Boden der Umgebung eine Höhe hat. Jeder einzelne Liguster wird nach dem Pflanzen mit Erde aufgefüllt und diese festgetreten. In den ersten Wochen des Wachstums ist Wasser essenziell für den gewünscht dichten Wuchs der natürlichen Weidenbegrenzung. Selbst im Winter, wenn es einige Tage trocken war, müssen die jungen Wurzeln vorsichtig mit Wasser versorgt werden.

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Schneiden oder Wildwuchs?
Wurden die Setzlinge erfolgreich gepflanzt, wachsen sie zügig zu einer dichten und eng verzweigten Hecke heran. Liguster als Weidenbegrenzung muss allerdings nicht zwangsläufig geschnitten werden. Wächst er wild, dann kann er Höhen bis zu drei Metern erreichen. Außerdem bildet ein beabsichtigter Wildwuchs eine wunderbare Harmonie mit dem sonstigen Landschaftsbild der bäuerlichen Umgebung. Unbeschnitten bleibt eine Ligusterhecke jedoch weniger verzweigt. Deshalb lässt sich die Heckendichte durch Beschneiden gezielt verbessern. Liguster geht mit einem Rückschnitt robust um. Selbst radikales Herunterschneiden bremst das üppige Wachstum nicht.
Der erste Formschnitt der Weidenbegrenzung empfiehlt sich im Frühling, bevor die ersten Blättchen austreiben. Schon im Mai, je nach Region spätestens Anfang Juni, treiben frische Zweige an den Schnittstellen nach. Außer einer wilden Ligusterhecke um Weiden ist der Strauch als Ziergewächs beliebt. Er lässt sich in der genannten Weise in jede beliebige Form bringen. Dabei führt jeder Schnitt zu einem noch grüneren, dichteren Wachstum. Ob magerer Boden oder frostige Wetter – Liguster als Weidenbegrenzung gilt für viele Jahre als buchstäblich unverwüstlich und pflegeleicht.
Weidebegrenzung erweitern, aber auf andere Gewächse achten!
Wird im Laufe der Zeit mehr Weidezaun benötigt, können neue Setzlinge ganz einfach am Ende der bisherigen Weidebegrenzung dazu gepflanzt werden. Sie wachsen sehr schnell auf die Höhe der bereits vorhandenen Hecke heran. Beachtet werden sollte, dass Liguster durch sein schier unaufhaltbares Wachstum andere Gewächse – auch Gehölze – behindern kann. Ein gewisser Abstand bei der Heckenplanung schützt vor diesem Risiko. So sollte der Strauch mit seinem Schatten nicht kleinere, erwünschte Pflanzen vom Licht abschneiden. Das dichte Wurzelwerk entzieht in unmittelbarer Bodenumgebung Nährstoffe und Wasser.
Deshalb sollte im Abstand zu anderen Gehölzen und Gewächsen auf zuverlässige Wasserzufuhr geachtet werden. Ansonsten würde nur Bewässern vor der Behinderung schützen. Bei dem Abstecken der Weidenbegrenzung darf nicht nur die innere Nutzfläche so betrachtet werden. Auch außen sollen schließlich andere Zier-, Wild- oder Nutzgewächse weiterhin gut gedeihen.
Liguster als Schutz und Lebensraum
Nicht nur um Weiden herum, sondern auch als natürliche Alternative zum herkömmlichen Gartenzaun ist Liguster gut geeignet. Er lässt sich rasch in seiner dichten Form beliebig den Wünschen der Bewohner anpassen. Gleichzeitig ist eine solche Hecke undurchdringlich, aber optisch weniger starr als Metall oder geschnittenes Zaunholz. Doch Liguster ist nicht nur für die Menschen eine Bereicherung. In seinem dichten Geäst und schattigen Blattwerk schützen sich kleine Wildtiere vor Fressfeinden. Vögel brüten darin. Auch eine Menge Insekten, Spinnentiere und andere kleine Wildbewohner tummeln sich rasch im Liguster.
Im Sommer bleibt es unter dem Blattwerk angenehm kühl. Im Winter besitzen die immergrünen Blätter des Strauchs eine gewisse Speicherfähigkeit für Wärme. Dementsprechend finden kleine Wildtiere bei Frost hier eine buchstäbliche „Aufwärmstation“. Die absperrenden Eigenschaften beim Einsetzen als Weidenbegrenzung sind davon nicht betroffen.

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Vorsicht beim Schnitt
Wegen der großen Bedeutung jeglicher Art von Hecken stellt der Gesetzgeber den Schutz all dieser tierischen Bewohner über das menschliche Bedürfnis zum Schneiden des Ligusters. Grundsätzlich darf der Strauch zur Pflege und sanft zur Formgebung in den genannten Zeiträumen bearbeitet werden. Ein Radikalschnitt jedoch ist im Sinne des selbst erschaffenen Ökosystems nur zwischen November und Februar zulässig. Selbst jetzt sollte sich der Zaunbesitzer davon überzeugen, dass nicht etwa Winterschläfer im versteckten Quartier zu Schaden kommen. Tatsächlich drohen Bußgelder selbst dann, wenn der Weidenbesitzer „nur“ seinen Wildwuchs bearbeitet. Zeitlich muss auch er sich an die Vorgaben halten.
Nicht nur wegen drohender Bußgelder sollte der Schnitt der Ligusterhecke gut bedacht werden. Wildtiere gewöhnen sich rasch ein ein bestimmtes Aussehen oder eine gewisse Dichte ihres Unterschlupfs. Wird eine vorher hohe Ligusterhecke plötzlich um die Hälfte zurückgestutzt, könnte dies bisherige Wildbewohner vertreiben. Möglicherweise nisten bisher ansässige Vogelarten jetzt nicht mehr hier. Dies könnte besonders bei wenig verbreiteten Arten den Bruterfolg für eine ganze Saison gefährden. Gleiche Vorsicht gilt, wenn in der Hecke plötzlich kränkliche Sträucher entfernt werden sollen.
Solche Lücken wirken für Wildtiere verstörend. Selbst Insekten oder Spinnen (besonders deren Larven) könnte die Lücke ein vertrautes Stück Lebensraum nehmen.
Wo darf Liguster als Weiden Begrenzung nicht verwendet werden?
Ein schönes saisonales Schauspiel ist die Blüte des Ligusters. Bienen, Fliegen und Schmetterlinge nutzen den duftenden Nektar der sogenannten „Bienenweide“. Nach dem Bestäuben entwickeln sich schwarze Beeren, die mit gutem Appetit von vielen Vögeln verzehrt werden. Übrigens ist die Weidenbegrenzung aus Liguster damit gleichzeitig eine vortreffliche Fütterungsergänzung der Vögel. Denn die Beeren können bis in den späten Winter hinein noch verzehrt werden. Doch Achtung: Für Menschen sind die Beeren des Ligusters beim Verzehr größerer Mengen giftig. Leider ist das Blattwerk auch für einige Nutz- und Haustiere giftig.
Deshalb muss in der Nähe von Pferdeherden, Schweinehaltungen und in einer Umgebung mit vielen Haustieren wie Hund, Katze, Meerschweinchen und ähnlichen vom Anpflanzen des Ligusters abgeraten werden. Zumindest sollten Weide und häuslicher Hof einen so großen Abstand haben, dass mit einer versehentlichen Berührung nicht gerechnet werden muss.
Fazit
Liguster als Weidenbegrenzung ist eine natürliche Alternative zu künstlicher Umzäunung. Der Strauch wächst schnell und dicht auf nahezu jedem Untergrund mit genügend Wasser. Außer zum Nutzen der Menschen dient die natürliche Hecke auch vielen Tieren als kleiner Lebensraum und immergrüner Schutz.
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