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Weißer Schimmel wie Zuckerwatte: Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
weißer schimmel an der wand

Egal ob auf Lebensmitteln oder in der Wohnung, bestimmt hast auch du schonmal weißen Schimmel gesehen. Oft sieht der weiße Schimmel wie Zuckerwatte aus und zeigt sich bevorzugt an bestimmten Stellen. Welche das sind, wie du den weißen Schimmel unterscheidest und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du in unserem Artikel.

Warum sieht weißer Schimmel wie Zuckerwatte aus?

Prinzipiell gibt es viele Unterarten des weißen Schimmels, sodass er über kein einheitliches Aussehen verfügt. Sehr oft ist er jedoch „flauschig“ und erinnert an Zuckerwatte. In selteneren Fällen ist er eher krümelig. Bei fast allen Arten vermischt sich die Farbe zusätzlich noch mit anderen Farbtönen. Häufig mit grünen, grauen oder schwarzen Tönen. Dabei behält der weiße Schimmel nicht immer seine klassische Farbe. Mit der Zeit verfärbt er sich.

Weißer Schimmel oder doch etwas anderes?

Nicht immer handelt es sich um den „klassischen“ weißen Schimmel. Gerade an Kellerwänden oder Holzmöbeln kommt es besonders oft zu weißen Ausblühungen. Diese werden dann gerne mit dem weißen Schimmel verwechselt. Damit dir das nicht passiert, verraten wir dir, worauf es zu achten gilt.

Salzausblühungen

In jedem Mauerwerk sind Salze enthalten. Gerade bei älterem Mauerwerk kann der jeweilige Mineralgehalt hoch sein. Wenn die Salze kristallisieren, kommt es zu weißlich Ausblühungen. Das geschieht meist, wenn Wasser in das Mauerwerk eindringt. Daher stehen diese Ausblühungen oft für ein Feuchtigkeitsproblem im Bauwerk. Dabei sind die Salzausblühungen in den seltensten Fällen gesundheitsschädlich, aber einen Fachmann solltest du trotzdem kommen lassen. Je nach Ausbreitung wird man sich um dein Feuchtigkeitsproblem kümmern müssen.

Kalkausblühungen

Auch Kalkausblühungen sind ungefährlich. Dafür aber optisch unschön. Sie entstehen vorwiegend auf Terrassenplatten und Pflastersteinen. Dabei wirken sie wie weiße Farbflecken, die sich mitunter nur schwer entfernen lassen. Diese Kalkausblühungen entstehen als Reaktion zwischen dem austretenden Zement und dem Kohlendioxid in der Luft.

Der echte Hausschwamm

Ein wahrer Plagegeist ist auch der echte Hausschimmel. Dieser Pilz frisst sich besonders gerne in Holzteile und zerstört diese langsam. Dabei ist der gelbbraune Belag am Anfang weiß und erinnert stark an den typischen weißen Schimmel. Allerdings ist der Hausschwamm kein Schimmel und ebenfalls nicht schädlich für die Gesundheit. Grund zur Freude hast du jedoch nicht, denn der Schwamm beeinträchtigt die Tragfähigkeit einzelner Bauteile. Hierbei wirst du um ein spezialisiertes Unternehmen nicht herumkommen.

echter hausschwamm

LariBat/shutterstock.com

Salpeter

Der sogenannte Mauersalpeter kann ebenfalls ein Indikator für eine feuchte Wand sein. Er verfügt über ähnliche Ausblühungen wie die Mineralsalze, lässt sich aber besser identifizieren. Während er im feuchten Zustand stark an Schimmel erinnert, kristallisiert er sehr schnell, wenn man ihn zum Trocknen entfernt. Dann kann man seine Kristalle mit dem bloßen Auge erkennen.

So gefährlich ist der weiße Schimmel

Je nach Art des weißen Schimmels ist er auf verschiedenen Oberflächen anzutreffen. Hierbei kann der weiße Schimmel unterschiedliche gesundheitliche Schäden hervorrufen. Im Zweifelsfall ist es daher ratsam, betroffene Lebensmittel zu entsorgen und entsprechende Wände lieber durch einen Fachmann untersuchen zu lassen. Wir zeigen dir die bekanntesten Schimmelarten.

Penicillium citrinum

Dieser weiße Schimmelpilz verfügt über eine charakteristische pelzartige Oberfläche und gehört zu den gesundheitsgefährdenden Arten des weißen Schimmels. Immerhin produziert er das nierenschädigende Gift Citrinin, welches in bestimmten Menge sogar tödlich sein kann. Man findet ihn oft auf Lebensmitteln. Meist befällt er Zitrusfrüchte, Getreideprodukte oder Gewürze.

Penicillium citrinum

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Geotrichum candidum

Diese Schimmelsorte ist sogar vielfach gewollt. In vielen Milchprodukten ist der Schimmel anzutreffen, natürlich bewusst hinzugefügt. So kommt er beispielsweise bei der Herstellung von Käserinde zum Einsatz. Allerdings findet man ihn auch auf vielen Obst- und Gemüsesorten. Dort erkennt man ihn gut an seinem „flauschigen“ Aussehen. Hier ist er aber auf keinen Fall gewollt, denn der Schimmel kann bei unkontrolliertem Wachstum Allergien auslösen.

Acremonium

Vornehmlich findet man ihn auf feuchten Wänden. In den meisten Fällen im Keller, da der Pilz einen dunklen Ort bevorzugt. Er verfügt über einen feingliedrigen Belag, der sich später in Pulver verwandelt. Dabei ist der Schimmelpilz nicht zwingend gesundheitsgefährdend, kann aber bei manchen Menschen ernsthafte Knochen- und Herzkrankheiten auslösen.

Acremonium

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Botrytis cinerea

Gerade Landwirte fürchten sich vor diesem Schimmel. Nicht ohne Grund, immerhin beschädigt er bevorzugt Erdbeeren und Trauben. Für Hobbygärtner ist der Schimmel dabei besonders gut zu erkennen. Er sieht anfänglich weiß aus, verändert sich dann aber sehr schnell zu einem aschgrau.

Microascus brevicaulis (Scopulariopsis brevicaulis)

Bevorzugt gedeiht dieser Schimmelpilz auf Holz und Stroh. Dabei verfügt er über einen flaumigen Belag, der mitunter weißlich schimmern kann. Er kann für Haut- und Nagelinfektionen verantwortlich sein.

So entfernst du den Schimmel richtig

Während du bei weißem Schimmel auf Lebensmittel immer vorsichtig sein solltest, kannst du bei einem kleineren Befall an Wand oder Holz ohne große Bedenken selbst zur Tat schreiten. Entweder greifst du auf spezielle Anti-Schimmelsprays zurück oder du nutzt Brennspiritus. In beiden Fällen solltest du mit Handschuhen arbeiten, da beide Materialien zu starken Hautreizungen führen können. Sollte sich der Schimmel schon großflächig ausgebreitet haben und sich nicht mehr entfernen lassen, helfen dir beide Materialien nicht weiter. Hier hilft nur noch der Profi.

schimmel entfernen

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Kann man weißem Schimmel, der aussieht wie Zuckerwatte, vorbeugen?

Im besten Fall sollte es gar nicht zu einem Schimmelbefall kommen. Damit das auch so ist, zeigen wir dir, wie du am besten vorbeugst. Dabei gilt es zwischen weißem Schimmel auf Lebensmitteln und an der Wand zu unterscheiden.

Schimmel an der Wand

Der weiße Schimmel an der Wand entsteht in nahezu allen Fällen durch eine schlechte Lüftung des jeweiligen Raums. Gerade wenn in dem Raum eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, wie beispielsweise in Bad oder Küche, kann es schnell zu dem lästigen weißen Schimmel kommen. Daher solltest du in diesen Räumen mindestens dreimal am Tag lüften.

Schimmel auf Lebensmitteln

Bei Lebensmitteln lässt sich weißer Schimmel nur schwer vermeiden, dieser kommt auch im besten Restaurant vor. Achte auf saubere Schränke und kühle, trocken gelagerte Vorräte. Vermeide es große Vorräte im Haus zu haben und versuche lieber häufiger einkaufen zu gehen.


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