Home Hausbau & Immobilien Glasfaserverlegung beim modernen Hausbau: Verfahren und Vorteile

Glasfaserverlegung beim modernen Hausbau: Verfahren und Vorteile

von Marc Hettenberger

Beim modernen Hausbau spielt die Glasfasertechnologie eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Wohnhäuser mit einer zukunftssicheren Internetleitung auszustatten. Glasfaserkabel bereits direkt während der Bauphase zu verlegen, spart aufwendige Nachrüstarbeiten und steigert langfristig den Wert der Immobilie.

Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige über den Glasfaseranschluss beim Hausbau – von der grundlegenden Technologie bis hin zu spezifischen Installationstechniken und der Auswahl des richtigen Anbieters.

Glasfaserverlegung beim Hausbau: Vorteile

Ein Anschluss mit Glasfaser stellt eine deutliche Verbesserung in der Datenübertragung gegenüber bisherigen Technologien dar und wird zunehmend zum Standard in der modernen Architektur. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kupferleitungen, die anfällig für elektromagnetische Störungen sind und bei längeren Distanzen an Geschwindigkeit bei der Datenübertragung verlieren, bietet Glasfaser zahlreiche Vorteile.

Erstens ist die Bandbreite bei Glasfaser praktisch unbegrenzt, was bedeutet, dass Sie selbst bei steigendem Datenverkehr in der Zukunft keine Einbußen in der Übertragungsgeschwindigkeit hinnehmen müssen. Zweitens sind Glasfaserkabel robust gegenüber äußeren Störungen, was eine konstant hohe Qualität der Internetverbindung sichert. Darüber hinaus spielt auch die Langlebigkeit eine wesentliche Rolle: Glasfaserkabel müssen seltener ausgetauscht werden als Kupferkabel, was langfristig Kosten spart und die Umwelt schont. Für Bauherren bedeutet die Investition in Glasfaser also nicht nur eine deutlich bessere Netzwerkleistung, sondern auch eine nachhaltige Entscheidung, die den Wert der Immobilie steigert.

Planung eines Glasfaseranschlusses beim Hausbau

Eine gründliche Planung des Glasfaseranschlusses vor der eigentlichen Bauphase ist wichtig, damit Ihr neues Zuhause von allen Vorteilen der Glasfasertechnologie profitieren kann. Bevor der erste Spatenstich erfolgt, sollten einige wichtige Überlegungen berücksichtigt werden:

  • Anbieter und Tarife: Beginnen Sie mit einer gründlichen Recherche verschiedener Glasfaseranbieter. Vergleichen Sie die angebotenen Tarife, die inkludierte Bandbreite sowie zusätzliche Dienstleistungen, die für Ihren Bedarf und Standort am besten geeignet sind. Entscheiden Sie sich für einen Anbieter, der nicht nur langfristig günstige Tarife, sondern auch eine zuverlässige Servicequalität bietet.
  • Integration in die Bauplanung: Die Verlegung von Glasfaserkabeln sollte von Anfang an in die Baupläne integriert werden. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Architekten und den involvierten Bauunternehmen zusammen, um die besten Pfade für die Kabel und den Hausübergabepunkt für den Anschluss festzulegen. Das erleichtert die Installation und reduziert das Risiko von Bauverzögerungen oder später notwendigen Anpassungen.
  • Berücksichtigung zukünftiger Bedürfnisse: Denken Sie an die Zukunft und planen Sie Kapazitäten für spätere Netzwerkerweiterungen ein. Integrieren Sie beispielsweise beim Bau bereits zusätzliche Leerrohre oder Zugangspunkte, die es ermöglichen, das Netzwerk zu erweitern oder zu modernisieren, ohne größere bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen.
  • Genehmigungen und Vorschriften: Informieren Sie sich über lokale Vorschriften und notwendige Genehmigungen für die Verlegung von Glasfaserkabeln. In einigen Regionen sind spezielle Genehmigungen erforderlich, die frühzeitig beantragt werden sollten, um Verzögerungen im Bauablauf zu vermeiden.

Verlegung von Glasfaserkabeln: So geht’s

Wenn die Planungsphase des Hausbaus abgeschlossen ist, kann die praktische Phase mit der Verlegung der Glasfaserkabel beginnen. Hierbei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die den Glasfaserausbau rund um das neue Haus erleichtern. So kann man bei der Verlegung von Glasfaserkabeln vorgehen:

  1. Vorbereitung des Baugeländes: Zunächst wird das Gelände für die Verlegung der Glasfaserleitung vorbereitet. Dabei wird unter anderem die Linienführung der Glasfaserkabel markiert und das Gelände auf bestehende unterirdische Leitungen oder Infrastrukturen geprüft, um Beschädigungen zu vermeiden.
  2. Einsatz von Erdraketen: Eine effiziente Methode zur unterirdischen Verlegung der Kabel ist der Einsatz von Erdraketen. Diese Geräte, auch Bodenverdrängungshämmer genannt, nutzen Druckluft, um sich durch den Boden zu bewegen und dabei einen schmalen Kanal für das Kabel zu graben. Die Erdrakete wird an der Startgrube positioniert und steuert zielgerichtet auf eine gegenüberliegende Empfangsgrube zu, um so das Glasfaserkabel minimalinvasiv bis zur Hauswand bringen zu können. Um die lückenlose Verlegung der Glasfaserkabel bis zum Hausübergabepunkt zu garantieren, kommen neben Erdraketen auch weitere Verfahren zum Einsatz. Dazu gehört beispielsweise das Horizontalbohrverfahren, das besonders bei größeren Entfernungen oder schwierigen Bodenbedingungen zum Einsatz kommt. Diese Methode ermöglicht es, Kabel unter Hindernissen wie Flüssen oder Straßen hindurchzuführen, ohne diese aufzureißen. Zudem können beispielsweise in Gehwegen oder Asphaltdecken mit wenig Aufwand kleine Schlitze gefräst werden, um die Rohre für die Glasfaserkabel darin zu verlegen.
  3. Verlegung der Kabel: Nachdem die Kanäle geschaffen sind, wird das Glasfaserkabel eingezogen. Dabei sollte dringend darauf geachtet werden, dass die Kabel beim Verlegen nicht übermäßig gebogen oder gestreckt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Um die Kabel zu schützen, kommen beim Glasfaserausbau oft Leerrohre zum Einsatz. Leerrohre sind Schutzhüllen, die um die Glasfaserkabel gelegt werden, bevor diese verlegt werden. Sie dienen nicht nur dem mechanischen Schutz der Kabel, sondern erleichtern auch das Nachziehen oder Austauschen von Kabeln, ohne erneut graben zu müssen. Bei der Installation von Leerrohren sollte darauf geachtet werden, dass genügend Platz für spätere Erweiterungen vorhanden ist, falls zusätzliche Kabel oder Technologien integriert werden sollen.
  4. Anschluss am Hausübergabepunkt: Am Hausübergabepunkt wird das von außen kommende Glasfaserkabel mit der internen Verkabelung des Hauses verbunden. Der Hausübergabepunkt beziehungsweise die Hauseinführung bezeichnet den Punkt, an dem das Glasfaserkabel in das Gebäude eintritt. Der Hausanschluss muss sorgfältig geplant werden, um Wassereintritt und andere Umwelteinflüsse zu verhindern, die die Kabel beschädigen könnten. Die Position der Hauseinführung sollte so gewählt werden, dass sie leicht zugänglich für Wartungsarbeiten und dennoch vor äußeren Beschädigungen geschützt ist.
  5. Überprüfung und Test des Anschlusses: Nach der Installation sollte der Anschluss umfassend getestet werden, um die Funktionalität und Leistung des installierten Netzwerks zu prüfen und zu bestätigen. Hier sollte besonders auf mögliche Unterbrechungen oder Leistungsverluste geachtet und bei Bedarf direkt nachgebessert werden, bevor der weitere Baufortschritt den Zugang zum Hausanschluss erschwert.

Fazit: Glasfaser beim Hausbau

Die Entscheidung für Glasfaser im Hausbau ist eine zukunftsorientierte Investition, die nicht nur die Internetgeschwindigkeit stark verbessert, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie steigert. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem steigenden Bedarf an schnelleren Internetverbindungen wird ein Glasfaseranschluss zunehmend zu einem unverzichtbaren Element moderner Wohninfrastrukturen.

Bauherren, die sich frühzeitig für die Integration von Glasfaser entscheiden, profitieren von einer robusten und zukunftssicheren Netzwerkverbindung, die bereit ist für die technologischen Entwicklungen der kommenden Jahre. Ob für Home-Office, Streaming-Dienste oder Smart-Home-Anwendungen – Glasfaser bietet die Bandbreite und Geschwindigkeit, die moderne Haushalte benötigen.


Bildquelle Titelbild:

  • ThomBal/shutterstock.com

Weitere spannende Themen