Home Garten & Außenanlagen Unkomplizierten Garten anlegen: So werden Rasenpflege & Co. zum Kinderspiel

Unkomplizierten Garten anlegen: So werden Rasenpflege & Co. zum Kinderspiel

von Marc Hettenberger

Die Arbeit im Garten ist für die einen meditativ, für die anderen zum Teil lästig. Zugegebenermaßen lässt sich bei einigen Arbeiten nicht leugnen, dass sie alles andere als das Herzstück der Gartenarbeit sind. Dazu gehört die Rasenpflege. Zwar ist ein gepflegter Rasen absolut wichtig, doch ist diese Aufgabe alles andere als eine große gestalterische Aufgabe. Vielmehr handelt es sich um Fleißarbeit. Falls Gartenbesitzer angestrebt sind, die Rasenpflege möglichst einfach zu gestalten, um Zeit und Raum für die wirklich ästhetischen Tätigkeiten zu gewinnen, dann sind die folgenden Ratschläge Gold wert.

Welche Arbeiten fallen überhaupt an?

Beginnen wir beim dem Grundlegendsten, so fällt das Rasenmähen ins Gewicht. Eine allgemeine Empfehlung ist das wöchentliche Mähen, wobei im Frühling zwei Mal die Woche oft besser ist. Je häufiger gemäht wird, umso stärker ist der Garten gegen Krankheiten und Unkraut geschützt. Als weiteres Glied fügt sich die Bewässerung zur Nährstoffversorgung ins Gesamtbild ein. Neben der Nährstoffversorgung verhindert die Bewässerung eine Austrocknung des Rasens. Informationen dazu, wie sparsam gewässert wird, sind in unserem Artikel über Regentonnen und Wasserspeicher zu finden.

Ein weiteres Glied zur Nährstoffversorgung und Wachstumsoptimierung sind neben dem Wasser die Düngemittel, die sich in Fachgeschäften kaufen sowie online bestellen lassen. Gedüngt wird in der Wachstumssaison von April bis Oktober in Abständen von sechs bis acht Wochen. Wichtiger Hinweis: Sollte der Rasen besonders trocken sein, dann ist eine sofortige Bewässerung nach dem Verstreuen des Düngemittels durchzuführen. Ansonsten treten Brandstellen auf. Zu guter Letzt ist das Vertikutieren notwendig, um tote Grashalme zu entfernen. Dies wirkt einer Schimmelbildung entgegen. Eine geeignete Zeit zum Vertikutieren ist das Frühjahr. Ebenso ist ein Vertikutier-Gang im Herbst eine zusätzliche Option.

Bei einem Vergleich der Vertikutierer fällt auf, dass die Spanne für Produkte weitreichend ist. Als am nutzerfreundlichsten stellen sich höhenverstellbare Modelle mit einer möglichst hohen Arbeitsbreite heraus. Eine abschließende Übersicht über die wichtigsten Arbeiten am Rasen:

  • Rasenmähen jede Woche oder zwei Mal pro Woche
  • Bewässerung, sodass der Rasen nicht austrocknet; also im Sommer häufiger
  • Düngung zwischen April und Oktober alle sechs bis acht Wochen
  • Vertikutieren: Einmal im Frühjahr und optional ein weiteres Mal im Herbst

Zunächst den Rasen einfach anlegen

Wer die besten Voraussetzungen für die Rasenpflege schaffen möchte, denkt bereits bei dem Anlegen des Rasens an eine gute Zugänglichkeit der kompletten Rasenfläche. Sollten nämlich um den Rasen herum Steine oder andere Begrenzungen sowie Hindernisse verlaufen, dann lässt sich dieser nicht komplett mit dem Rasenmäher mähen. An den Kanten wird immer manuelle Arbeit notwendig sein. Folgendes ist beim Anlegen des Rasens zu beherzigen:

  • Geschlossene Fläche ohne nicht bewegbare Begrenzungen
  • Engstellen vermeiden
  • Verwinkelte Ränder vermeiden

Die Fläche sollte ohne nicht bewegbare Begrenzungen auskommen. Was jedoch sehr wohl erlaubt ist, sind Kantsteine, die sich vor dem Rasenmähen entfernen lassen oder auf Höhe der Rasenfläche verlaufen. So wird die Fläche für Rasenmäher, Vertikutierer und weitere Geräte zugänglich. Dies ist zugleich die empfohlene Vorgehensweise: Nicht komplett auf eine Abgrenzung des Rasens verzichten, sondern von fest montierten Steinen oder anderweitigen Elementen absehen, die oberhalb des Rasens verlaufen. Denn die Abgrenzung hat auch ihre Vorteile: Beispielsweise werden dadurch Beete vom Rasen abgetrennt. Wäre keine Begrenzung vorhanden, müsste der Garteninhaber mit Trimmern und Rasenkantstechern den Rasen zurechtschneiden, damit er nicht aufs Beet übergeht.

Welches Saatgut ist das beste?

Ist der Rasen noch nicht angelegt, besteht der Vorteil der freien Saatauswahl. Es hat sich gezeigt, dass billiges Saatgut oftmals Gräser enthält, die in einem Rasen unerwünscht sind. Dies beeinträchtigt einerseits die Optik, erschwert andererseits die Pflege. Wer von vornherein in höherpreisiges Saatgut investiert, profitiert von einem optisch ansprechenden Rasen. Was bei der Rasenpflege schließlich den Unterschied macht, ist die Sorte des Saatguts. Wer auf den optisch ansprechenderen Zierrasen verzichten kann, entscheidet sich für einen Sport- oder Spielrasen – Ergebnis: Weniger Pflege und höhere Robustheit!

Automatisierung forcieren und den Garten „smart“ machen!?

Pixabay.com © sevenpixx CCO Public Domain | Smarte Helfer können die Rasenpflege deutlich vereinfachen.

Im Zuge der Digitalisierung tun sich bei der Vereinfachung der Gartenpflege neue Möglichkeiten auf. Der Einsatz von Mährobotern erhält in Gärten zunehmend Einzug. Grundsätzlich ist ein Mähroboter nur ein Gerät, welches bei der Gartenpflege hilft. Doch es existieren im breiten Angebot sogar Mähroboter, die den Garten „smart“ machen. Diese Bezeichnung wird mit dem „Smart Home“, einem vernetzten Zuhause, immer populärer. Bei einem smarten Zuhause werden Geräte miteinander vernetzt, um die Bedienung zu vereinfachen und eine Interaktion zu ermöglichen, die Personen den Haushalt sowie den Alltag vereinfacht.

Einige Gartengeräte, wozu bestimmte Modelle unter den Mährobotern ebenfalls gehören, weisen das Feature auf, dass sie sich über eine App steuern lassen. Doch ist diese Vorstellung vom automatisierten oder gar smarten Garten sicher? Eine Sache, die den Garten neben seiner bloßen Ästhetik auszeichnet und mit kleinen „Wundern“ ziert, ist die Artenvielfalt der Tiere. Nun hat sich herausgestellt, dass einige Mähroboter ein Risiko darstellen, da sie kleine Tiere nicht erkennen und diese eventuell erwischen – die Tiere sterben, was allem voran bei Igeln vermehrt der Fall ist. Letzten Endes steht die Erkenntnis, dass die Gartenpflege nicht durch potenziell gefährliche Geräte automatisiert werden sollte.

Ein gut angelegter oder im Nachhinein zu einer geschlossenen Fläche umgestalteter Rasen lässt sich mit einem Rasenmäher gut mähen und benötigt keinen Mähroboter. Sinn ergeben Automatisierungen bei der Bewässerung. Durch smarte Bewässerung, bei der die Bewässerungszeiträume automatisiert eingestellt werden, tun sich enorme Vorteile auf. So ist beispielsweise auch im Urlaub für eine ausreichende Wasserversorgung des Rasens gesorgt.

Eine simple Lösung: Rasenfläche gering halten

Besonders einleuchtend ist die Tatsache, dass die Notwendigkeit der Rasenpflege allem voran dann gering ausfällt, wenn die Rasenfläche geringgehalten wird. Beispielsweise schaffen Blumenbeete ideale Voraussetzungen, sofern auf einheimische Pflanzen gesetzt wird. Denn einheimische Pflanzen vermögen es, sich am besten gegen Unkraut zu wehren. So werden Beete zur Realität, die kaum gepflegt werden müssen. Neben Beeten stellen Pflasterungen eine Lösung dar. Es muss gar nicht so weit kommen, dass der Beton die Grünfläche komplett verbannt, aber eine Koexistenz von Grünfläche und gepflasterten Zuwegungen vereinfacht einiges – zumal beides optisch ausgezeichnet harmonieren kann. Werden die Verfugungen richtig gesetzt, so bleibt außerdem das Problem erspart, dass Unkraut zwischen den Fliesen hervorschaut.

Bildquelle Titelbild:

  • topseller/shutterstock.com

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