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Fenster lässt sich nicht kippen: Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
gekipptes fenster

Die Kippfunktion des Fensters ist eine sinnvolle Entwicklung. Einerseits dringt frische Luft in die Zimmer, andererseits bleibt ungebetenen Gästen der Zugang in die Wohnung verwehrt.

Allerdings kann das damit verbundene System zu Fehlern neigen und das Ankippen verhindern. Ein Umstand, der nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf – und der sich in vielen Fällen doch mit wenigen Maßnahmen beheben lässt. Ebenso können regelmäßige Reinigungen schon vielen Auslösern späterer Probleme vorbeugen.

Fenster lässt sich nicht kippen: Wenn aus dem Ärgernis eine echte Sicherheitslücke wird

Mal eben das Fenster ankippen, um ein wenig Luft in die Räume gelangen zu lassen. Ein in vielen Haushalten kaum noch bewusst vorgenommenes Handeln, das eher so nebenbei abläuft. Doch nicht immer lässt sich das Fenster dann auch öffnen. Ebenso ist damit zu rechnen, dass es nach dem Öffnen nicht mehr geschlossen werden kann.

Zunächst mag das ärgerlich sein. Es lohnt sich aber, die dafür ursächlichen Probleme ein wenig genauer zu beleuchten und nach möglichen Lösungen zu schauen. Denn im schlimmsten Falle könnten erhebliche Sicherheitsprobleme vorliegen, die etwa Einbrechern über Fenster und Terrassentüren einen leichten Zugang zum Haus erlauben. Die nachfolgenden fünf Tipps sollen den Bewohnern helfen, den Grund zu finden und zu heben, der das Ankippen verhindert.

Tipp 1: Die Mechanik weist Mängel auf

In den meisten Haushalten rücken lediglich die Scheiben eines Fensters in den Fokus. Oftmals nur dann, wenn sie im Abstand einiger Monate geputzt oder zu besonderen Anlässen schön dekoriert werden. Doch wie sieht es dagegen mit der Mechanik aus? Sie gewährleistet das sichere Öffnen, Kippen und Verschließen – ist zugleich aber stets anfällig für Verschmutzungen oder für Rost.

Auch deshalb empfiehlt es sich, allen Teilen des Fensters wenigstens einmal im Jahr ein wenig Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und derlei Probleme zu beheben. Normalerweise gelingt das bereits mit etwas Wasser und Spülmittel, bei hartnäckigen Fällen kann auch ein Rostlöser zum Einsatz kommen. Demgegenüber sollte darauf verzichtet werden, die Mechanik zu oft und zu ausgiebig neu zu ölen.

handwerker repariert fenstergriff

M-Production/shutterstock.com

Tipp 2: Die Innenseiten sind verklebt

Manchmal gelingen weder das normale Öffnen noch das Kippen eines Fensters. Zwar lässt sich der Missstand gerne mit einem kurzen Ruck beheben. Doch es lohnt sich, die Ursache dafür zu erkennen – und sie künftig zu vermeiden. Bei einem offenen Fenster können sich an den Innenseiten des Rahmens Verschmutzungen absetzen. Besonders hartnäckig halten sich dabei die Pflanzenpollen im Frühjahr, die einen leicht feuchten Charakter aufweisen.

Oft braucht es nur ein wenig Wasser, das in Form von Regen oder aufsteigender Kondensation im Zimmer aus dem anhaftenden Dreck eine klebrige Masse entstehen lässt. Wird das Fenster geschlossen, härtet das Gemisch aus – an ein Öffnen ist dann nicht mehr zu denken. Auch hier hilft das regelmäßige Säubern der Innenseiten.

Tipp 3: Ein Defekt an der Fehlbedienungssperre liegt vor

Kippfenster mögen relativ simpel aussehen und sich ebenso schnell wie einfach bedienen lassen. Sie verfügen aber über eine komplexe Bauweise, die zur Abdichtung und Sicherheit beiträgt. Dazu gehört die sogenannte Fehlbedienungssperre, die mitunter auch als Schaltsperre bekannt ist. Sie soll verhindern, dass das bereits angekippte Fenster in diesem Zustand normal geöffnet werden kann.

Vielmehr gelingt ein Ankippen immer nur dann, wenn der Fensterflügel vollständig geschlossen ist. Allerdings können schon unbedachte Veränderungen an der Griffstellung, dortige Verunreinigungen oder ein – vielfach nicht sichtbarer – Defekt dieses Systems dazu führen, dass sich das Fenster nicht mehr ankippen lässt. In diesem Fall gelingt eine Reparatur meist nur über das Abschrauben der Griffe und ein Beheben des dortigen Mangels.

fehlbedienungsstelle fenster

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Tipp 4: Der Griff arbeitet nicht mehr funktionsgemäß

Spürbar schwieriger als in den vorgenannten Ausgangslagen präsentiert sich der Fall, wenn keine Verschmutzung vorliegt, sondern wenn der Griff des Fensters einen Defekt aufweist. Dazu kann es schnell einmal kommen. Unbedachte Bewegungen, ein zu kraftvolles Betätigen, spielende Tiere oder ein durch Rost entstehender Fehler blockieren die Mechanik des Griffs. Laien sind dabei meist machtlos: Hier wird professionelle Hilfe benötigt.

Häufig lässt sich der Griff schnell und relativ preisgünstig auswechseln. Eine Aufgabe, für die geübte Handwerker kaum eine Stunde an Zeit benötigen werden. Doch Vorsicht: Auch ein Auswechseln des gesamten Fensters muss manchmal in Betracht gezogen werden, woraus sich natürlich ein größerer Aufwand und steigende Kosten ergeben würden.

Tipp 5: Das Fenster hat sich verzogen

Noch einmal etwas komplizierter gestaltet sich die Situation, wenn sich das Fenster im Rahmen verzogen hat. Das mag erst einmal sonderbar klingen, ist aber häufig das Ergebnis eines schleichenden Prozesses, der von den Bewohnern über Jahre hinweg nicht wahrgenommen wird. Zu starke Erschütterungen des Hauses – etwa an befahrenen Straßen – bringen das Mauerwerk in Bewegung, wodurch sich Fenster und Türen um wenige Millimeter aus ihrer eigentlichen Fassung lösen.

Der Schaden wird oft nur bemerkt, wenn Kälte, Wind und Regenwasser eindringen. Ein leicht schiefes Fenster öffnet, kippt und schließt allerdings auch nicht mehr optimal. Abermals ein Fall, der dem Profi überlassen werden muss – und der das erneute Einpassen des gesamten Systems erfordert.


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