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Automatische pH-Messung: Optimale Hygiene für den Pool

von Marc Hettenberger
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Kristallklares, hygienisch einwandfreies Wasser ist eine Grundvoraussetzung für ungetrübtes und gesundheitlich unbedenkliches Badevergnügen. Sein Poolwasser in einem sicheren, ausgeglichenen Zustand zu halten, kann teilweise schon eine Herausforderung sein. Auch wenn das Poolwasser kristallklar erscheint, bedeutet das noch lange nicht, dass es gesund ist. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du in deinem Pool die richtige Wasserchemie erreichen und aufrechterhalten kannst und warum das so wichtig ist.

Automatische pH-Messung für den Pool: Warum ist sie so wichtig?

Der pH-Wert (abgleitet von potentia Hydrogenii) gibt die relative Säure oder Alkalität deines Poolwassers an. Er wird auf einer Skala von 0 (starke Säure) bis 14 (stark alkalisch) gemessen, ein neutraler pH-Wert liegt bei 7, darunter ist das Wasser sauer, darüber basisch. Für Schwimmbäder gilt ein leicht alkalischer Wert zwischen 7,2 und 7,6 als idealer Richtwert. Dieser pH-Bereich ist für das menschliche Auge am angenehmsten und die Wirkstoffe, welche das Wasser von Keimen, Bakterien und Erregern befreien sollen, können in diesem Bereich optimal arbeiten. Bei einem zu hohen oder zu niedrigem pH-Werk kann das Chlor zur Desinfektion des Poolwassers nicht seine volle Leistung entfalten und Krankheitserreger können überleben.

Perfekt wäre ein Wert von 7,4, da dieser dem pH-Wert in menschlichen Augen und Schleimhäuten entspricht. Ein pH-Wert von 7,4 unterstützt auch eine gute Chlordesinfektion.

Ist der pH-Wert zu niedrig(unter 7), wird das Wasser sauer, wodurch Augen- und Hautreizungen auftreten können. Ein zu niedriger pH-Wert führt auch zu einer erhöhten Materialkorrosion, wodurch das Heizelement, das Pumpenlaufrad sowie andere Metallbeschläge und Armaturen am Pool angegriffen werden. Gelöste Metalle können in Folge Flecken an den Wänden hinterlassen. Es kommt zu Beschädigungen der Poolfolie und generell zu einer Verkürzung der Lebensdauer deines Pools. Ist der pH-Wert hingegen zu hoch (über 8), wird die Chloraktivität verlangsamt und das Chlor als Desinfektionsmittel ineffizient. Bei einem pH-Wert von 8 sinkt die Wirksamkeit des Chlors beispielsweise auf maximal 25 Prozent.

Zu basisches Wasser wird trüb, es kommt zu Kalkniederschlag und Verfärbungen der Beckenwände. Dies führt auch dazu, dass die Filter überbeansprucht werden und verstopfen können. Auch Augen- und Hautreizungen können bei einem zu hohen pH-Wert auftreten, da der Säureschutzmantel der Haut zerstört wird.

Wie wird der pH-Wert reguliert?

Da das zugesetzte Chlor das Wasser basischer macht, ergeben die meisten Messungen tendenziell einen zu hohen pH-Wert. Mit sogenannte pH-Minus-Produkte kannst du den Wert senken, sprich, das Wasser saurer machen. Dabei handelt es sich meist um Salzsäure in Granulatform. Die Dosierung ist genau angegeben und der pH-Wert des Wassers kann leicht in 0,1er Schritten gesenkt werden. Durchschnittlich benötigst du 10 Gramm Granulat pro Kubikmeter Beckeninhalt, um den pH-Wert um 0,1 abzusenken. In selteneren Fällen ergibt die Messung einen zu niedrigen pH-Wert. Dies kommt am ehesten in Gebieten vor, wo es viel regnet und der Regen sauer ist.

Sollte das der Fall sein, verwendest du einfach ein pH-Plus-Mittel, um den pH-Wert zu erhöhen und den Säuregehalt des Wassers zu reduzieren. Hierfür kommen bestimme Alkalikarbonate in Frage. Wichtig ist, dass du einige Stunden nach Zugabe von pH-Minus- oder pH-Plus-Produkten den pH-Wert erneut kontrollierst, um sicherzustellen, dass die erwünschte Veränderung des pH-Wertes eingetreten ist.

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Wasseraufbereitung

Das Poolwasser muss laufend gereinigt werden, um die Sicherheit der Badenden zu gewährleisten. In unbehandeltem, nicht desinfizierten Poolwasser würden sich Bakterien rasch vermehren. Das am häufigsten verwendete Desinfektionsmittel für Schwimmbäder ist derzeit Chlor. Dein Poolwasser sollte jederzeit auf dem richtigen Chlorgehalt gehalten werden, um Mikroorganismen verlässlich abzutöten und Algenwachstum zu vermeiden.

Wassergleichgewicht

Der pH-Wert ist das wichtigste Element in der Schwimmbadwasserchemie. Er beeinflusst jedes andere chemische Gleichgewicht im Schwimmbadwasser. Der pH-Wert ist eine Skala zur Messung des Säuregehalts oder der Alkalität des Pools und das wichtigste Element für das Wassergleichgewicht.

Wie kannst du den pH-Wert deines Pools messen?

Durch Wasserhärte und Temperatur schwankt der pH-Wert von Tag zu Tag und lässt sich nicht genau einstellen. Eine regelmäßige Messung und anschließendes regulierendes Eingreifen sind daher von hoher Wichtigkeit. Generell gilt: Je mehr du deinen Pool nutzt, desto häufiger solltest du den pH-Wert testen. Schwimmst du jeden Tag, solltest du auch täglich das Wasser testen, mindestens aber einmal wöchentlich. Ebenso ist bei hartem Wasser mit der Tendenz zum pH-Wert-Anstieg eine regelmäßige Kontrolle wichtig, da hier wiederholte Zugaben von pH-Senkern erforderlich sind.

Manuelle Testverfahren

Testtabletten oder Teststreifen sind eine einfache Möglichkeit, um den pH-Wert deines Poolwassers zu testen. Teststreifen werden einfach für zirka 15 Sekunden ins Wasser gehalten, danach ein paar Sekunden warten, dann lässt sich das Ergebnis anhand der Färbung ablesen. Testtabletten tragen meist die Aufschrift Phenol, damit sie nicht mit den Tabletten zur Ermittlung des Chlorgehaltes verwechselt werden. Für dieses Testverfahren füllst du einfach das Teströhrchen mit Poolwasser, fügst eine Tablette hinzu und schüttelst das Ganze über den vorgeschriebenen Zeitraum kräftig, damit die Tablette ihre Messung durchführen kann.

Hältst du nun das Teströhrchen gegen die Sonne oder eine helle Lichtquelle, kannst du die Farbe der Flüssigkeit mit der Farbskala auf dem Messröhrchen vergleichen und so den pH-Wert ablesen.

Teststreifen und Testtabletten können allerdings ungenau Messergebnisse liefern. Berührst du beispielsweise Tablette oder Streifen, kann dies das Messergebnis verfälschen und auch die Interpretation der Werte anhand der Farbskala erfordert Augenmaß und ist nicht immer ganz eindeutig. Die Prüfung mit dem Teströhrchen ist zudem etwas mühsam, vor allem, wenn das Wasser täglich kontrolliert werden soll.

Digitale, automatische Testverfahren

Einfacher geht es mit elektronischen pH-Prüfgeräten. Je nach Variante, messen diese auch gleich andere wesentliche Werte, wie beispielsweise den Chlorgehalt oder die Alkalinität und du kannst dir das ständige Neukaufen von Teststreifen oder -tabletten sparen. Messgeräte mit pH-Elektroden arbeiten zuverlässig und sind mittlerweile auch nicht mehr so teuer in der Anschaffung. Bei einigen Geräten ist anfänglich eine Kalibrierung nötig, die sich aber ganz einfach per Knopfdruck einleiten lässt. Alles Weitere macht das Messgerät dann automatisch. Du brauchst es nur einschalten, ins Poolwasser halten, die Messung abwarten und das Ergebnis ablesen. Das Messgerät ermittelt umgehend den pH-Wert, sowie etwaige andere Werte, und zeigt das Ergebnis auf dem Display digital an.

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sirirak kaewgorn/shutterstock.com

Die Vorteile digitaler Messungen

Die Variante mit Teststreifen oder Tabletten ist fehleranfällig und bietet Raum für Ungenauigkeiten. Zudem kann die Methode mit Testtabletten lästig und zeitraubend werden, vor allem, wenn der pH-Wert täglich kontrolliert werden soll. Der Einsatz eines digitalen, elektronischen Prüfgerätes bietet folgende Vorteile:

  • einfache, rasche und sichere Anwendung
  • eindeutig ablesbare, digitale Anzeige
  • präzise Messergebnisse
  • einfache Kalibrierung
  • automatische Messungen können täglich und zu jeder Tageszeit vorgenommen werden
  • mit dem entsprechenden Gerät können neben dem pH-Wert sämtliche weiteren relevanten Werte kontrolliert werden
  • Möglichkeit von Bluetooth und Smartphone Verbindungen, sowie Cloudservices

Besonders gefährlich ist es, wenn der pH-Wert über längere Zeit außerhalb des Optimalbereiches liegt. Neben Korrosionsschäden kann dann auch der Fliesenmörtel vom Wasser angegriffen werden. Je größer die Abweichung vom Optimalwert, desto aufwendiger wird es, den Pool wieder ins Gleichgewicht zu bringen und desto mehr Granulat muss eingesetzt werden, was nicht nur Kosten verursacht, sondern auch die Umwelt belastet. Besonders während Urlauben oder längerer Abwesenheiten empfiehlt es sich daher, eine automatische pH-Messung zu installieren, sprich die Messsonde fix im Pool zu montieren, damit es bei der Rückkehr keine bösen Überraschungen gibt.

Die Messergebnisse können über eine entsprechende App am Smartphone abgerufen werden. Dafür sind BNC-Konnektoren notwendig, die einen einfachen Anschluss ermöglichen.

Automatische pH-Messung: Das Fazit

Eine konstant einwandfreie Qualität deines Poolwasser garantiert nicht nur ungetrübten, sicheren Badespaß, sondern spart dir auch Geld für Chemikalien, da du diese seltener und in geringerer Menge zugeben musst. Ohne Wasseranalyse kein sauberes Wasser. Eine regelmäßige Überprüfung des pH-Wertes erhöht außerdem die Lebensdauer deines Pools. Am komfortabelsten und genauesten gelingt die Wasserkontrolle mit automatischen elektronischen Prüfgeräten, die es dir auch ermöglichen, die Werte deines Pools im Urlaub oder bei Abwesenheit im Auge zu behalten.

Zieht man in Betracht, dass Alternativen, wie Teststreifen oder -tabletten ständig neu gekauft werden müssen und nur eine regelmäßige, am besten tägliche Kontrolle Badegäste und Pool optimal schützt, lohnt sich die Investition in eine automatische pH-Messung auf jeden Fall.

Bildquelle Titelbild:

  • sirirak kaewgorn/shutterstock.com

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