Home Wohnen & Einrichten Barrierefrei bauen für Senioren: Grundlagen und Tipps

Barrierefrei bauen für Senioren: Grundlagen und Tipps

von Marc Hettenberger

Werden Menschen befragt, wie sie sich ihr Leben im Alter vorstellen, das steht das selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden ganz oben auf der Wunschliste. Wohlfühlen und Sicherheit sind eng mit dem eigenen Haus verbunden. Wer sich entschieden hat, auch im höheren Alter zu Hause wohnen zu bleiben, sollte schon frühzeitig das Haus auf diese Lebensphase vorbereiten.

Grundsätzlich gibt es die Möglichkeiten, eine Immobilie altersgerecht umzubauen oder noch einmal neu zu bauen. Ein neues Haus hat den Vorteil, dass es genau auf die zu erwartende Lebenssituation zugeschnitten werden kann. Barrieren wie Stufen und Treppen können von vornherein vermieden werden und moderne Hilfsmittel frühzeitig in die Planung einfließen. Dies wirkt sich auch auf die Kosten aus. So sind die Kosten eines Treppenlifts abhängig von der Situation im Haus.

Platzangebot und Bausubstanz können eine Anpassung des Treppenlifts erforderlich machen und die zusätzlichen Arbeiten wirken sich auf den Preis aus. Barrierefreiheit ist übrigens nicht nur eine Frage des Alters. Jede nicht vorhandene Stufe ist eine Erleichterung für Familien mit kleinen Kindern oder wenn ein Beinbruch die Mobilität einschränkt.

Grundlagen für barrierefreies Wohnen

Insgesamt nehmen die Beweglichkeit und die Reaktionsfähigkeit mit dem Alter ab. Das Aufstehen fällt mit Unterstützung leichter und die Füße sind schwerfälliger. Die Augen können nicht mehr jede Stolperfalle ausmachen und die Gefahr eines Sturzes steigt. Senioren, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind, werden die Breite von Standardtüren als zu eng empfinden. Es ist daher von großer Bedeutung, dass das Haus möglichst ebenerdig ist, die Bodenbeläge rutschfest sind und die Türen breiter sind als bei einer herkömmlichen Bauweise.

Konkrete Maßnahmen sind unter anderem eine bodentiefe Dusche, Haltegriffe an der Toilette und leichtgängige Schiebetüren, barrierefreie Türschwellen sowie niedrige Steckdosen und Lichtschalter. Das Thema Licht spielt eine wichtige Rolle. Alle Räume und der Außenbereich sollten gut ausgeleuchtet werden. Bewegungsmelder können das Leben leichter machen. Besonders beim nächtlichen Gang ins Bad oder in die Küche bietet das Licht nach Bedarf viele Vorteile und erhöht die Sicherheit.

Kleine Veränderungen mit viel Komfort

Bei der Planung der Räume sollte auf ausreichend Platz geachtet werden. Für den Fall, dass ein Rollator benötigt wird, muss dieser leicht zu manövrieren sein. Eine ergonomische Kücheneinrichtung unterstützt die Zubereitung von Essen. Backofen und Kühlschrank sollten ohne Bücken verwendet werden können. Das Steigen auf Leitern oder Stühle zum Erreichen der Oberschränke ist ebenfalls im Alter tabu. Senioren finden im Küchenstudio ansprechende Lösungen für Küchen, die auf die Bedürfnisse angepasst sind. Ein ergonomischer Sitzplatz zum Zubereiten von Lebensmitteln ist besser als langes Stehen. Sinnvolle Ausstattungsmerkmale sind ein Herd mit einer Zeitschaltuhr, falls doch einmal etwas auf dem Herd vergessen wird.

Smarthome erleichtert die Bedienbarkeit

Die technologische Entwicklung fürs Haus ist weit vorangeschritten und bietet Senioren einige Vorzüge. Neben einem Treppenlift können auch Fernsteuerungen an Rollläden und Markisen großen Komfort bieten. Die Regelung der Heizung oder das Steuern des Lichts können bequem vom Sofa aus erledigt werden und ein Aufstehen ist nicht notwendig. Senioren profitieren davon, wenn sie sich über die Möglichkeiten, die ihr Smartphone bietet, informieren.


Bildquelle Titelbild:

  • pikselstock/shutterstock.com

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