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Blaukissen vertrocknet: Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
Blaukissen

Viele Blüten in verschiedenen Blauschattierungen, in Weiß oder Violett, kombiniert mit dem satten Grün des Laubes, strahlen mit der Frühlingssonne um die Wette. Das Blaukissen ist eine blühende Staude aus dem Mittelmeerraum und auch in Kleinasien beheimatet.

Warum vertrocknet Blaukissen und was kann man dagegen tun?

Der Blütenteppich kann jedoch seine ganze Pracht nur dann entwickeln, wenn die mehrjährige Pflanze nicht vertrocknet. Was sind die Ursachen und welche Maßnahmen verhindern das Vertrocknen des attraktiven sowie insektenfreundlichen Bodendeckers?

Falscher Standort und Boden

Der Blütenteppich lässt vermuten, dass Blaukissen pflegeintensive Pflanzen sind. Das Gegenteil ist der Fall: Die robusten, pflegeleichten Blühpflanzen verursachen nur wenig Arbeit. Ganz ohne Pflegemaßnahmen und etwas Fachwissen geht es aber doch nicht und die beliebten Polsterstauden stellen Ansprüche an den Standort sowie an die Beschaffenheit des Bodens. Blaukissen lieben einen vollsonnigen, mäßig feuchten Standort. Der Boden muss kalkhaltig, nährstoffreich und humos sein. Einige Sorten entwickeln sich auch im Halbschatten gut, in Schattenlage verkümmern und vertrocknen jedoch die Polsterstauden.

Falsches Gießen

Die Blaukissen, auch Aubrietien genannt, lieben die Wärme und einen mäßig feuchten bis trockenen Boden. Deshalb zählen sie zu den beliebtesten Pflanzen in Steingärten und werden gerne für die Bepflanzung von Trockenmauern verwendet. Die reichblühenden Pflanzen lassen sich außerdem gut in Pflanztöpfen kultivieren und verschönern jeden Balkon oder Terrasse. Wenn andere Blühpflanzen in der Frühlingssonne längst kapitulieren, laufen die Blaukissen zu ihrer Höchstform auf.

aubrieta

Rellim Photos/shutterstock.com

Die Blaukissen sind aus ihrer ursprünglichen Heimat, dem Mittelmeerraum und Kleinasien, Wärme und Trockenheit gewöhnt, ohne Gießen vertrocknen die Aubrietien jedoch. Während einer längeren Trockenperiode müssen die Pflanzen regelmäßig mit Gießwasser versorgt werden. Wichtig ist, Staunässe muss unbedingt vermieden werden, denn diese wird von den Blaukissen nicht vertragen. Im Pflanztopf ist deshalb eine gute Drainage zwingend erforderlich.

Worauf muss man beim Düngen achten, damit Blaukissen nicht vertrocknet?

Die Blaukissen bevorzugen einen nährstoffreichen Boden, dennoch ist eine regelmäßige Düngung nicht erforderlich. Es ist vollkommen ausreichend, einmal jährlich, am besten zu Frühlingsbeginn, die Blaukissen mit Nährstoffen zu versorgen. Zu viel Dünger sowie eine spätere Düngergabe verringern die Winterhärte. Obwohl die Blaukissen bis minus 30 Grad Celsius winterhart sind und keinen Frostschutz benötigen, begünstigt eine zu starke Düngung das Vertrocknen sowie Erfrieren der Pflanzen. Gedüngt wird entweder mit einer Schicht Kompost oder mit einem organischen Langzeitdünger. Beginnen die Blaukissen von innen zu vertrocknen, wird ein Gemisch aus Humus und Sand ausgestreut.

Rückschnitt, aber richtig!

Nach der langen Blütezeit, die je nach Region bis Ende Mai, Anfang Juni, dauern kann, beginnen die Blüten zu vertrocknen. An einem, für die Pflanzen guten Standort und mit etwas Gärtnerglück, kann die Polsterstaude von August bis September noch einmal blühen. Alle vertrockneten Blüten werden mit dem Stiel entfernt und gleichzeitig werden die gesamten Pflanzen um die Hälfte zurückgeschnitten. Das fördert nicht nur eine neuerliche Blütenpracht, sondern auch einen gesunden, kompakten Wuchs.

Blaukissen umpflanzen und vor Vertrocknung schützen

Vertrocknet die Staude und entwickelt nicht viele Blüten, ist ein Standortwechsel zu empfehlen. Die Wurzelballen werden im Herbst oder im Frühling ausgegraben, die vertrockneten Pflanzenteile entfernt und an einem anderen sonnigen Standort wieder gepflanzt. Nach dem Pflanzen muss das Blaukissen gut bewässert werden.

Trockenschäden im Pflanztopf vermeiden

Im Pflanztopf herrschen andere Bedingungen als im Freilandbeet. Die Wurzeln des Blaukissens können bei längeren Trockenperioden nicht wie im Freien auf Wassersuche gehen. Deshalb ist es wichtig, die Blaukissen im Topf an frostfreien auch im Winter zu bewässern. Sind die Polsterstauden im nächsten Frühling abgestorben, sind sie nicht, wie häufig angenommen, erfroren, sondern einfach vertrocknet.

blaukissen im topf

Rech Alcances Frisardi/shutterstock.com

Blaukissen vertrocknet: Krankheiten und Schädlinge als Ursache

Spezielle Krankheitsbilder sind beim Blaukissen nicht bekannt. Die Pflanzen gelten als besonders robust und leiden nur sehr selten an einem Schädlingsbefall. Aufgrund des warmen, vollsonnigen Standortes kommt es gelegentlich vor, dass die Blaukissen von Mehltau befallen werden. Es ist eine Pilzerkrankung, bei der sowohl die Blüten als auch die Blattoberfläche mit weißen mehligen Flecken überzogen werden. Bei Nichterkennen und ohne Behandlung breitet sich Echter Mehltau schnell über die gesamten Blaukissen aus. Blätter und Blüten vertrocknen, verkümmern und die Pflanzen sterben ab. Besonders gefährdet ist die Polsterstaude bei trockenen, warmen Wetter mit Taubildung während der Nacht.

Die Behandlung muss sofort beim ersten Befall beginnen und dann noch ein paar Mal in wöchentlichem Abstand durchgeführt werden. Im Handel sind verschiedene Spritzmittel gegen Echten Mehltau erhältlich. Befallene Blüten und Blätter sollten abgeschnitten und entsorgt werden. Alternativ zu den Fungiziden helfen bei Mehltaubefall bewährte Hausmittel. Ein Vollmilch-Wasser-Gemisch aufgesprüht hilft im Kampf gegen den Echten Mehltau, aber auch aus Öl, Wasser und Backpulver kann eine hilfreiche Spritzlösung gegen die Pilzerkrankung hergestellt werden.


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