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Decke abhängen ohne Konterlattung: Tipps und Informationen

von Marc Hettenberger

Das Abhängen einer Decke ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Schallschutz/Lärmschutz, Ästhetik, effizienteres Heizen etc. Im Folgenden sind die häfigsten Methoden zum Abhängen der Decke ohne Konterlatte dargestellt – sowie hilfreiche Tipps, wie man sich die Arbeit erleichtern kann, wenn man die Decke selber abhängen möchte.

Die Decke ohne Konterlattung abhängen: Direktabhänger als Hilfsmittel

Die Decke mit Direktabhängern anhängen bietet sich insbesondere für kleinere Höhen zwischen vier und zwölf cm an. Mithilfe von diesem Abhängesystem muss man keine aufwendige Rahmenkonstruktion mit Latten bauen. Darüber hinaus können mit den Abhängern Unebenheiten ausgeglichen werden. Diese Lösung ist dementsprechend zeitsparend und viel bequemer als die herkömmliche Holzkonstruktion. Hier die Vorgehensweise:

  • Die Direktabhänger befestigt man an der Decke mit Schrauben und Dübeln im Abstand von 50 cm. An diesen können dann Metallprofile in der gewünschten Abhänghöhe angebracht werden. Diese werden an den Abhängern seitlich festgeschraubt, sodass sie bei der Montage der der Decke nicht im Weg stehen.

Die Decke mit einem Abhängsystem montieren

Mit dieser Methode werden mittlerweile die meisten Zimmerdecken professionell abgehängt. Zum Einsatz kommen dazu Abhängsysteme aus Aluminium, die aus UD-Wandabschlussprofilen, CD-Profilen und Direktabhängern bestehen. Der hauptsächliche Vorteil diesem Vorgang besteht in der millimetergenauen Herstellung der Konstruktionselemente. Im Vergleich zu Holzlatten sind die Deckenprofile stets gerade und können sich durch Temperaturschwankungen oder Feuchtigkeit auch später nicht verziehen. Auf diese Weise kann das Risiko von Dehnungs- und Spannungsrissen bei Gipskartonplatten deutlich verringert werden. Die Vorgehensweise:

  • Die UD-Profile werden vormals in der gewünschten Höhe der Decke an den Wänden befestigt. Zur richtigen Ausrichtung ist eine Wasserwaage oder ein Laser notwendig. Dabei sollte man sich niemals ausschließlich an der Decke orientieren, da diese sogar im Neubau sehr krumm sein kann. Bevor man die Profile festschraubt, ist es wichtig, an den Wänden dahinter ein Dichtungsband anzubringen.
  • Vor der Befestigung der Direktabhänger sollte man zudem die Position der CD-Profile anzeichnen, die die Grundlattung bei diesem System bilden. Um ihre exakte Position festzulegen, wird eine Schlagschnur benutzt. Der Abstand zwischen den äußeren CD-Profilen und der Wand sollte etwa 20 cm betragen, der Abstand zwischen den jeweiligen CD-Profilen bis zu 50 cm und der Abstand zwischen den Direktabhängern bis zu einem Meter.
  • Nach der Markierung bohrt man die Löcher für die Direktabhänger genau in einer Linie und schraubt anschließend die Abhänger fest. Danach schraubt man die CD-Profile mit an den Abhängern fest und biegt eventuell entstehende Überstände um. Nun ist es möglich, nach Wunsch auch eine Wärmedämmung einzulegen.
  • Nachdem die Unterkonstruktion fertig ist, werden die Kartonplatten aus Gips zugeschnitten, maßgenau gebrochen und zu guter Letzt an den Kanten angefast. Ein Trockenbau-Plattenheber hilft dem Handwerker, jede Platte exakt zu positionieren und an der richtigen Stelle zu halten, bis er sie mit Schrauben fixiert. Somit ist es möglich, mit großen Platten alleine zu arbeiten oder sich die Arbeit zu vereinfachen, wenn man diese mit mehreren Helfern angeht.
abhängesystem

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Decke ohne Konterlattung abhängen: Was sollte man dabei beachten?

  • Alle Installationen sowie dazugehörige Aussparungen, Durchlässe, Zuleitungen etc. sollten rechtzeitig und gründlich geplant werden. Es ist ebenfalls möglich, direkt an der Wand zu markieren, wo die Leitungen verlaufen.
  • Es ist ratsam, sich bei der Baubehörde im Vorfeld über die im Bundesland geltenden gesetzlichen Vorschriften zur Raumhöhe zu informieren. Eine Decke darf nur dann abgehängt werden, wenn die gesetzlich vorgeschriebene Mindestraumhöhe nicht unterschritten wird. Damit man die späteren Dimensionen genau absehen kann, muss sowohl der Raum als auch die Materialien vorher ab- und ausgemessen werden.
  • Beim Verschrauben der Gipskartonplatten ist es ratsam, einen Schrauber zu nutzen, bei welchem man das Drehmoment begrenzen kann. Auf diese Weise lässt sich das Schrauben ausreichend tief versenken, damit die Schraubenköpfe nicht stören – allerdings nicht derartig tief, dass sie weiterhin nicht greifen oder die Gipspatte beschädigt wird.
  • Zur Anbringung von Paneelen gibt es unterschiedliche Krallen bzw. Klammern, die mit Schrauben oder Nägeln befestigt werden. Um die eigenen Hände und die Paneele zu schonen, kann man anstatt mit einem Hammer auch mit einem Handnagler oder Nageltacker arbeiten.
  • Falls die abgehängte Decke mit Spritzputz versehen werden soll, ist es empfehlenswert, vormals einen Grundierungsanstrich auf die Platten aufzutragen.

Wie hoch sind die Kosten?

Mithilfe von Direktabhängern:

Bei dieser Methode sind keine keine senkrechten Latten sowie keine Konterlattung notwendig. Stattdessen sind je Quadratmeter normalerweise sechs Abhänger und etwa drei Meter U-Profil notwendig. 100 Direktabhänger kosten je nach Erzeuger zwischen 25 und 40 €. Latten aus Holz kosten pro Meter zwischen 50 Cent und 1 €. Bei den Profilen sind die Preise etwas höher und fangen bereits bei einem € pro lfm an.

Mithilfe von einem Abhängsystem:

Für die Montage mit einem Abhängsystem benötigt man Direktabhänger, CD-Profile und UD-Profile. Die Preise für CD-Profile liegen je Meter zwischen einem und zwei €, für die UD-Profile zwischen 80 Ct und 1,50 €. Hinzu kommen die Kosten für Bauplatten oder Paneele nebst Montagezubehör. Kartonplatten aus Gips sind für bis zu 2,50 € pro Quadratmeter erhältlich. Des Weiteren muss man für jeden Quadratmeter Beplankung mit weiteren vier bis sechs Euro für Spachtelmasse, Deckenfarbe Fugenband und Schleifpapier rechnen.

Spezialausführungen wie zum Beispiel Feuchtraumplatten oder andere Plattenmaterialien sind um einiges teurer. Paneele und Deckenverkleidungen aus Holzwerkstoffen sind ab fünf Euro pro Quadratmeter erhältlich, Paneele aus Echtholz können sogar doppelt so teuer sein.


Bildquelle Titelbild:

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