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Die Vermessung beim Hausbau: Tipps für Bauherren

von Marc Hettenberger

Die ermittelten Daten bei der Vermessung, sind für die Planung, die Finanzierung und den Bau unabdingbar. Vielen Bauherren ist allerdings nicht klar, wie so eine Vermessung funktioniert. Dieser Text klärt darüber auf und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wann ist welche Vermessung notwendig?

Ist das Grundstück noch nicht in der Katasterkarte verzeichnet, muss ein Vermesser dieses zuerst ausmessen. Generell muss feststehen, wo die Grenzen des Grundstücks verlaufen. Der Architekt benötigt vor der korrekten Planung die genauen Daten über etwaige Gefälle und vor allem die Größe des Grundstücks. Das Bauamt wird prüfen, ob der geplante Bau in den vorgeschriebenen Grenzen liegt. Ist dies der Fall, wird eine Genehmigung für den Bau erteilt. Eine Feinabsteckung ist für den Bau des Fundaments notwendig. Nach dem Hausbau ist eine weitere Einmessung erforderlich.

Wer darf beim Hausbau vermessen?

Nur ein anerkanntes Vermessungsbüro darf eine Vermessung vornehmen, da die Vermessung dem Erstellen von amtlichen Dokumenten gleichkommt. Meist findet man bei den Katasterämtern eine Liste mit öffentlich bestellten Vermessungsbüros, bei denen man anfragen kann. Die Kosten für das Vermessen können in den einzelnen Bundesländern verschieden sein, da die Kosten der Vermessungsgebührenordnung unterliegen.

Ist die Vermessung gesetzlich vorgeschrieben?

Ja. Die Arbeit der Vermesser gewährleistet, dass ein Haus am richtigen Platz entstehen wird.

Grob- und Feinabsteckung

Bei der Gebäudeabsteckung wird die Lage des Gebäudes, das gebaut werden soll, auf das vorhandene Grundstück übertragen. Dabei gibt es die Unterscheidung Grob- und Feinabsteckung.

Was ist die Grobabsteckung?

Sie definiert die Platzierung auf dem Grundstück zum Abschieben des Erdreichs und zum Ausheben der Baugrube. Mithilfe von Holzpflöcken werden die geplanten Gebäudeecken auf dem Grundstück gekennzeichnet. Zudem wird ein Höhenbezugswert markiert, mit dessen Hilfe kann das Tiefbauunternehmen die exakte Baugrubentiefe ausheben. Bei der Grobabsteckung sollte nicht gespart werden, denn der Aushub der Baufirma wird nach Kubikmetern bezahlt. Die zusätzlichen Kosten bei falscher Absteckung sind erheblich teurer als die Grobabsteckung an sich.

Was ist die Feinabsteckung?

Ein Schnurgerüst dient als Basis für die Feinabsteckung. Auf das Schnurgerüst wird mithilfe von Nägeln die Lage der Gebäudeaußenkanten auf den Millimeter genau abgesteckt. Vom Bauunternehmen werden Schnüre um die Nägel gespannt, an dessen Schnittpunkten die Gebäudeecken entstehen.

Was kostet eine Vermessung?

In der folgenden Größenordnung liegen die Kosten für die Vermessung:

  • Erstellung eines amtlichen Lageplans in dreifacher Ausführung – 900 Euro
  • Ein objektbezogener Lageplan mit Berücksichtigung des Gebäudes – etwa 240 Euro
  • Eine genaue Höhen- und Lageüberprüfung und abschließend die Gebäudeeinmessung – etwa 600 Euro
  • Die Grob- und Feinabsteckung etwa 300 Euro

Für die Vermessungsunterlagen fällt zusätzlich eine Gebühr von etwa 220 Euro an. Diese Beiträge sind in netto angegeben, zusätzlich erheben die Vermesser noch 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Was ist der Lage- und Höhenplan?

Nach der Lage- und Höhenüberprüfung erhält man den Lage- und Höhenplan, dieser dokumentiert die örtlich erfassten Zwangspunkte und Gegebenheiten wie etwa die Grenzen des Grundstücks, Bäume, Böschungen und Schächte. Auch die Höhe ihres Baugrundstückes wird dokumentiert. Diese Dokumentation bildet die Basis für die Einordnung ihres geplanten Gebäudes nach Lage und Höhe durch den Architekten.

Was ist noch wichtig zu wissen?

Nicht nur bei einem Neubau kann eine Vermessung notwendig sein, sondern, auch wenn auf einem schon bebauten Grundstück etwa eine Garage, ein Balkon oder sonstiges hinzugebaut werden soll.


Bildquelle Titelbild:

  • Dmitry Kalinovsky/shutterstock.com

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