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Jostabeeren schneiden: Schritt-für-Schritt Anleitung

von Marc Hettenberger
Jostbeeren schneiden

Je mehr Früchte an den Sträuchern der Jostabeeren gedeihen, desto mehr können davon genascht werden. Durch eine modifizierte Schnittpflege wachsen die Sträucher deutlich stärker und einer frühzeitigen Verkahlung und Vergreisung wird entgegenwirkt. Das Ergebnis sind langlebige Obstgehölze und eine durchgängige reiche Ernte.

Jostabeeren schneiden: Grundlegende Informationen

Die Jostabeere ist je nach Wuchs-Region auch unter den Bezeichnungen Josta oder Jochelbeere bekannt. Die Fruchtsorte ist äußerst ergiebig und entstand durch die Kreuzung aus Stachelbeere und Schwarzer Johannisbeere. Botanisch betrachtet zählt die Jostabeere zu den Stachelbeergewächsen. Der Kleinstrauch ist selbstbefruchtend, dornenlosen und gedeiht in jedem Garten. Er wird bis zu zwei Metern hoch und bildet einen aufrechten, breiten aber auch überhängenden Wuchs aus. Die Blätter sind eiförmig bis rundlich sowie dreilappig und gekerbt. Die Blüten stehen einzeln oder in Paaren an den Trieben. Vergleichbar mit den Johannisbeeren gedeihen die Früchte in einer traubenartigen Form. Auch die Farbe ist genauso tiefschwarz. Allerdings sind die Beeren deutlich größer und schmecken süßer.

Die schwarzen, kugelrunden Jostabeeren besitzen aber nicht nur ein appetitliches Äußeres und ein süßes Aroma. Mit einem hohen Gehalt von 100 mg Vitamin C bei 100 g Jostabeeren gehören sie zu einem begehrten Superfood. Dazu kommen Mineralstoffe für eine gute Verdauung und sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane gegen Entzündungen. Aufgrund der enthaltenen ästherischen Öle lassen sich die Blätter gut zu einem gesunden Tee aufgießen und gegen Erkältungen und Arterienverkalkung einsetzen.

Da die Früchte außerdem viel Pektin enthalten, sind sie ideal zum Herstellen von Gelees und Marmeladen. Aber auch zur Herstellung von leckerem Gebäck oder als erfrischender Saft eigenen sich.

Die Beernsträucher schneiden

Jostabeeren fruchten an Kurztrieben, sowohl am einjährigen als auch an mehrjährigen Holz. Ein tragreicher Strauch besitzt sechs bis acht starke Triebe. Wobei die einjährigen hellbraunen Langtriebe an den zahlreichen Kurztrieben besonders wertvoll sind.  In der Regel ist ein regelmäßiger jährlicher Rückschnitt erst ab dem vierten Standjahr notwendig. Dann bringt der Strauch nur noch wenige Früchte hervor und die alten Triebe entziehen dem Strauch nur unnötig Energie. Die erschöpften Triebe sind an der dunklen Rindenfärbung zu erkennen, wobei je dunkler diese sind, desto älter sind sie. Durch einen Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt wird ein Jostabeerenstrauch quasi verjüngt. Zum einen wird die Bildung von neuen Trieben und zum anderen die Bildung von neuen Blütenknospen sowie Früchten angeregt.

jostabeeren strauch

ChWeiss/shutterstock.com

Der Schnittumfang richtet sich nach dem ausgewogenen Gleichgewicht von jungen und alten Ruten. Der beste Zeitpunkt ist nach der Ernte, wenn die betroffenen Ruten gut auszumachen sind. So geht’s:

  • Die verbrauchten Bodentriebe vollständig entfernen. Dazu die Triebe am Ansatz direkt über dem Boden abschneiden.
  • Zum Auslichten die verbrauchten Seitentriebe bis kurz vor dem Gerüststamm kappen.
  • Alle mehrfach verzweigten Seitentriebe kürzen. Die Triebe so weit abschneiden, dass nur noch ein Seitenzweig stehen bleibt.

Es dürfen keine Rest- Stummel stehen bleiben, da diese besonders anfällig für Pilzkrankheiten sind.

Das richtige Werkzeug verwenden

Das Schneiden muss absolut sauber durchgeführt werden. Zu Verwenden sind nur absolut scharfe und penibel saubere Schnittwerkzeuge. Sicherheitshalber ist das Werkzeug vorher zu desinfizieren. Der Schnitt muss gerade und glatt durchgeführt werden. Unsaubere Schnitte gleichen Verletzungen, die den Eintritt von Pilzen und Keimen und die Entstehung von Krankheiten begünstigen. Nach dem Eingriff sind größere Schnittflächen mit einem Wundverschlussmittel zu versiegeln. Ratsam ist beispielsweise Baumwachs aus dem Gartenhandel.

Die Vermehrung lohnt sich

Neben dem Schnitt kann gleichzeitig die Vermehrung eingeplant werden. Da es sich bei den Jostabeeren um Selbstbefruchter handelt, kann die Vermehrung sowohl durch Absenker oder Stecklingen erfolgen. Für die Stecklinge zwischen September und April vom einjährigen Holz etwa 15 Zentimeter lange Triebe abtrennen. Die Triebe am unteren Ende schräg abschneiden, in ein Gefäß mit Erde stecken und bewässern. Die Stecklinge an einen warmen Ort stellen und die Erde gut feucht halten. Die bewurzelten Trieb ins Freiland setzen. Eine Vermehrung über Absenker erfolgt durch das Absenken langer gesunder Triebe direkt vom Strauch in die Erde.

Die Triebe auf der Erde so befestigen, dass fruchtbare Knoten mit Erde bedeckt sind. Sobald sich Wurzeln gebildet haben und sich der neue Trieb im Boden verfestigt hat, kann er vom Absenker getrennt werden.

Jostabeeren schneiden: Unser Fazit

Eine gesunde und tragreiche Jostabeere erwartet eine gute Pflege. Dazu gehört ein Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt, bei dem verbrauchte Triebe entfernt werden und der Strauch verjüngt wird.

Bildquelle Titelbild:

  • Grigorii Pisotsckii/shutterstock.com

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