Home Wohnen & Einrichten Minimalistische Einrichtung: Geprägt von Klarheit und Ordnung

Minimalistische Einrichtung: Geprägt von Klarheit und Ordnung

von Marc Hettenberger

Täglich wird unser Gehirn von akustischen und visuellen Signalen bombardiert. Manch einer freut sich darüber, wenn es zu Hause anders ist. Der minimalistische Einrichtungsstil verspricht dank seiner reduzierten Optik auch eine Beruhigung für das Gemüt und ist wahrscheinlich gerade deswegen so beliebt.

Was den minimalistischen Einrichtungsstil ausmacht

Funktionalität und eine geordnete Optik gehen beim minimalistischen Einrichtungsstil Hand in Hand. Der Raum soll atmen können, sodass Mut zur Lücke angesagt ist. Gerne darf eine Wand frei bleiben oder nur mit einem einzigen Akzent-Möbelstück in Szene gesetzt werden. Geradlinige Formen, gedämpfte Farben und die Reduzierung auf das Notwendige spielen eine übergeordnete Rolle. Auf unnötigen Schnickschnack wird beim Minimalismus verzichtet. Der Grundgedanke ist, dass äußere Ordnung auch für innere Ordnung sorgt. Auch wer einfach nur die Ästhetik des minimalistischen Stils liebt, kann seine vier Wände natürlich so einrichten und seine eigene individuelle Wohlfühloase schaffen.

Puristische Formen stehen im Vordergrund

Gedrechselte Tischbeine wie beim Landhausstil oder aufwendige Ornamente wie auf Barockmöbeln sind in minimalistischen Wohnkonzepten nicht zu finden. Stattdessen stehen klare geometrische Formen im Vordergrund. Die dürfen rechteckig und quadratisch, aber gerne auch oval oder rund sein. Gleichzeitig sind die Fronten glatt und unverziert. In vielen Fällen besitzen sie nicht einmal Griffe. Auch für Dekoelemente wie Vasen oder Spiegel gelten diese Regeln. Das bedeutet aber nicht sofort, dass auf prunkvolle oder verzierte Möbelstücke und Wohnaccessoires komplett verzichtet werden müsste. Eine minimalistische Einrichtung verträgt durchaus ein Statement-Piece, das sich vom restlichen Stil abhebt.

Die Klarheit drückt sich auch in den Farben aus

Strahlendes Weiß oder gedämpfte Naturtöne wie Grau oder Beige bieten sich optimal für eine minimalistische Einrichtung an. Denn sie wirken nicht zu aufdringlich und haben außerdem den Vorteil, dass sie sich vielseitig kombinieren lassen. Doch auch Anthrazit oder Schwarz tauchen in puristischen Wohnungen und Häusern gelegentlich auf. Am Ende kommt es schließlich darauf an, was einem selbst gefällt. Für ein insgesamt ruhiges Ambiente kann außerdem ein Fußboden in einer gedeckten Farbe oder aus einem Naturmaterial sorgen. Bunte Teppiche sind hingegen eher fehl am Platz.

Verschiedene Interpretationen des Minimalismus

Der Bauhausstil ist eine hervorragende Repräsentation einer minimalistischen Einrichtung. Symmetrie spielt dabei eine übergeordnete Rolle. Das Besondere ist die Verwendung ungewöhnlicher Materialien. So kann ein Lampenfuß schon einmal aus Beton oder Glas bestehen. Auch Metall kommt viel zum Einsatz. Damit die Möbel nicht zu streng wirken, werden auch etwas weichere Materialien wie Leder eingesetzt. Auch der moderne Skandi-Style wirkt herrlich minimalistisch, hat aber eine leicht verspielte Note, die sich zum Beispiel in den häufig ausgestellten Füßen von Sideboards oder Sofas zeigt. Dennoch herrschen hier ebenfalls klare Formen sowie helle Holztöne und vor allem leuchtendes Weiß vor.

In Japan hat der Minimalismus in der Einrichtung große Bedeutung. Einzelne Elemente schnappen mittlerweile auch nach Europa über. Das manifestiert sich zum Beispiel im neuen Japandi-Trend. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus japanischem und skandinavischem Stil.

Minimalistisch und trotzdem gemütlich – es kommt auf die Balance an

Auch wenn sich der Minimalismus auf das Wesentliche beschränkt, muss die Einrichtung nicht karg oder gar kühl wirken. Durch den gezielten Einsatz von warmen Farben und Wohnaccessoires lässt sich eine gelungene Balance aus Klarheit und Wohnlichkeit realisieren. Das gelingt zum Beispiel durch Möbel mit Holzelementen. Die braune Farbe und die willkürliche Maserung versprühen ein natürliches und zugleich gemütliches Flair. Gleiches gilt für Wohnaccessoires aus Naturstoffen. Beigefarbene Leinenvorhänge oder Sofakissenbezüge aus weicher Baumwolle tragen zu einem einladenden Ambiente bei. Auch die Kombination aus rechteckigen und geschwungenen geometrischen Formen kann für mehr Balance und Harmonie im Raum sorgen.


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