Home Wohnen & Einrichten Nachhaltig und ökologisch wohnen: So gelingt es!

Nachhaltig und ökologisch wohnen: So gelingt es!

von Marc Hettenberger

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt aktuell viele Menschen. Doch was bedeutet dieser Begriff im Hinblick auf unseren individuellen Alltag und wie kann der Einstieg in ein nachhaltiges Leben gelingen? Diese und viele weitere Fragen möchten wir Ihnen im Folgenden beantworten.

Lebensweise überdenken: der ökologische Fußabdruck

Wer in Zukunft nachhaltig wohnen und leben möchte, der sollte sich alle Faktoren des täglichen Lebens in den eigenen Vier-Wänden vor Augen führen. Dazu gehören vor allem die verbrauchten Ressourcen, die Art der Energiegewinnung und das Heizen. Dabei muss man nicht gleich alles sanieren und komplett auf ein ökologisch sauberes Wohnen setzen, schon ein kleiner Schritt in die ökologische Richtung und eine nachhaltige Lebensweise tragen zur Energiewende bei. Wir erklären Ihnen im Folgenden, wie das gelingt.

Photovoltaik: Was bei der Planung einer Solaranlage wichtig ist

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Sie können sowohl einzelne Module auf der Terrasse oder dem Balkon montieren als auch eine große Anlage auf dem Dach errichten. Die Photovoltaik-Anlage besteht aus Solarmodulen, in denen Solarzellen enthalten sind. Diese nehmen das Sonnenlicht auf. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Strom in Haushaltsstrom umgewandelt.

Immer mehr Haushalte setzen auf erneuerbare Energien und die Techniken werden stetig verbessert. Darüber hinaus gibt es sogar mobile Photovoltaik-Anlagen, die zum Beispiel im Camping-Urlaub oder bei anderen Ausflügen genutzt werden können. Klappbare Solarpaneele werden dabei mit einem Solargenerator verbunden und erzeugen direkt elektrischen Strom. Erfahren Sie mehr über Solar Generator.

Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Ob sich eine Solaranlage lohnt, hängt immer von den individuellen Zielen ab. Möchte man etwas für die Umwelt machen, dann lautet die Antwort eindeutig ja. Doch auch aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten lohnen sich Photovoltaik-Anlagen meistens. Vor allem zum Eigenverbrauch kann die Solaranlage einen großen Beitrag leisten. Die Anlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom selbst verbraucht wird. Für den Strom vom Dach müssen sie deutlich weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. Etwa 30 % des Stromverbrauchs können bei einer typischen Photovoltaik-Anlage direkt selbst verbraucht werden.

Wird zusätzlich ein Batteriespeicher integriert, dann können insgesamt rund 70 % erreicht werden. Zudem werden Sie mit Strom vom Dach deutlich autarker und unabhängiger von Stromanbietern. Der erzeugte Strom, der nicht selbst verbraucht wird, kann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhält man eine Vergütung, die zusätzlich zur Wirtschaftlichkeit beiträgt. Nimmt man aktuell eine neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb, dann erhält man bei Anlagen bis zu zehn kWp rund 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Speist man den Strom vollständig ins Stromnetz ein, dann erhält man sogar eine Vergütung von bis zu 13 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings reduziert die Anlage in diesem Fall natürlich nicht die eigene Stromrechnung.

Unter welchen Voraussetzungen ergibt eine Photovoltaik-Anlage Sinn?

Eine wichtige Grundvoraussetzung für eine effektive Photovoltaik-Anlage ist eine Dachfläche, die möglichst frei von Schatten ist. Zudem sollte die Dachdeckung stabil und asbestfrei sein. Um die Effizienz zu steigern, ist eine Südausrichtung in Kombination mit einer Dachneigung von 30 Grad perfekt. Neigungen von unter 25 oder über 60 Grad können die Stromgewinnung um bis zu 10 Prozent verringern. Die Zeit der Sonneneinstrahlung und die Ausrichtung sind also entscheidend.

Strom sparen

Ein Klassiker in Sachen nachhaltiges Wohnen ist das Einsparen von Strom. Schauen Sie sich dazu in den eigenen Vier-Wänden um: Welche Geräte laufen auf Stand-by und wo liegen Sparpotenziale? Schalten Sie die Geräte nach dem Gebrauch nicht nur ab, sondern trennen Sie Fernseher oder Musikanlagen komplett vom Strom. Ziehen Sie die Stecker heraus oder nutzen Sie Mehrfachsteckdosen. Zudem verbrauchen Haushaltsgeräte mit guter Energiebilanz deutlich weniger Strom.

Diese Geräte sind in der Anschaffung teurer, rechnen sich jedoch bereits nach wenigen Jahren. Das EU-Label ist mittlerweile zur Kennzeichnung des Stromverbrauchs von Haushaltsgroßgeräte unverbindlich. Das macht die Unterschiede gut sichtbar. Achten Sie darauf, dass die Geräte die Energieeffizienzklasse A++ oder sogar noch besser besitzen. Kühltruhe, Kühlschrank, Spülmaschine, Waschmaschine oder Trockner: Bei allen Geräten können Sie viel Strom sparen.

Bewusster heizen mit modernen Heizsystemen

Wer nachhaltig leben will, der muss gut mit der eigenen Energie haushalten. Statt die Heizung bei Bedarf voll aufzudrehen und anschließend wieder auszuschalten, ist es sinnvoller, das Haus auf einer gewissen Basistemperatur zu halten. Achten Sie zudem auf eine gute Isolation im Bereich der Fenster und Türen. Alternative Heizmethoden eignen sich ebenso, dazu gehören vor allem Wärmepumpen.

Was ist eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe ist eine besonders nachhaltige und effiziente Methode zur Gewinnung von Heizwärme. Zur Energiegewinnung werden keine fossilen Energieträger benötigt, stattdessen nutzt die Wärmepumpe regenerative Energien aus der Umwelt. Abhängig von der Art der Wärmepumpe geschieht dies aus dem Grundwasser, Erdboden oder der Umgebungsluft. Beim Betrieb werden keine Treibhausgase erzeugt. Wird die Wärmepumpe zusätzlich mit Ökostrom, beispielsweise aus einer Solaranlage gespeist, dann kann sie komplett klimaneutral betrieben werden.

Nachhaltigkeit im Bauwesen

Nachhaltig gebaute Häuser kommen der Umwelt sowie den Bauherren zugute. Die höheren Baukosten werden mit geringeren Betriebskosten belohnt. Zudem sind sowohl Arbeits- als auch Wohnqualität sehr hoch. Insgesamt geht es aber immer darum, den energetischen Ressourcenverbrauch zu minimieren. Zudem soll die Natur während des gesamten Lebenszyklus des Hauses geschont werden. Dies gilt sowohl für den Bau und die Nutzung als auch für den Rückbau. Daher ist es heutzutage wichtig geworden, nachhaltige Baustoffe zu nutzen. Ein gutes Beispiel dafür sind Phasenwechselmaterialien für die Isolierung. Im Vergleich zu herkömmlichen Materialien, die Wärme durch Lufttaschen und Fasermaterialien aufhalten, absorbieren die Phasenwechselmaterialien die Wärme und geben sie wieder ab.

Das funktioniert, da sie zwischen flüssigem und festem Zustand wechseln. Ebenso werden gerne biologisch abbaubare Materialien eingesetzt. Viele recycelte Produkte sind ein guter Anfang, umweltfreundlicher Materialien müssen jedoch rückstandslos und schadstofffrei abbaubar sein. Dazu gehören Isolationsmaterialien aus Hanf oder abbaubare Farben aus Milchproteinen. Holz als Baustoff ist wieder beliebt und ein natürlich nachwachsender Rohstoff. Beim Bau sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Holz aus einheimischer Waldwirtschaft stammt und die Transportwege kurz sind. Vor allem, wenn die Holzprodukte am Ende der Lebensdauer energetisch verwertet werden, liefern sie mehr klimaneutrale Energie, als zur Herstellung verbraucht wurde.


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  • Vinne/shutterstock.com

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