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Phönixpalme: Exotik für Wintergarten oder Wohnzimmer

von Marc Hettenberger
Phönixpalme

Die Phönixpalme (Phoenix canariensis) wird auch Kanarische Dattelpalme genannt. Aus diesem Namen kann leicht der Ursprung der pflegeleichten Palme abgeleitet werden, die von den kanarischen Inseln stammt. Oft wird sie als Symbolbild für ihre Heimat verwendet, da sie durch ihre Größe und spezielle Wuchsform recht auffällig und markant ist. Aufgrund ihres anspruchslosen Wesens ist sie aber auch in unseren Breitengraden inzwischen sehr beliebt und weit verbreitet – zumindest als Zimmerpflanze oder für den Wintergarten, denn besonders winterhart ist sie aufgrund ihres warmen Herkunftslandes nicht.

Die Phönixpalme: Perfekt für die Haltung im Kübel

Der Kleinbaum ist optimal für die Anpflanzung im Kübel geeignet – vorausgesetzt, es ist ausreichend Platz vorhanden: Mit einer Wuchshöhe von einem Meter bis zu dreieinhalb Metern und einer Breite von 0,5 bis zu einem Meter zählt die Kanarische Dattelpalme nämlich nicht gerade zu den zierlichsten Zimmerpflanzen! Im Sommer kann sie gern auf Terrasse oder Balkon gestellt werden, wo sie die frische Luft und die Sonne genießt und ein exotisches Flair verbreitet. Im Winter hingegen ist sie drin besser aufgehoben, denn sie erträgt nur wenige Minusgrade und ist im Pflanzgefäß noch anfälliger für Frostschäden, da in einem Kübel die Wurzeln viel schneller Erfrierungen bekommen als bei Freilandhaltung.

Auch in wärmeren Regionen mit milden Wintern sollte die Phoenix canariensis daher in der kalten Jahreszeit stets geschützt werden – so kann man sie mit Stroh oder Reisig abdecken oder mit Vlies oder Jutesäcken wärmen.

Wuchs der Phoenix canariensis

Die Kanarische Dattelpalme ist immergrün. In jungen Jahren besteht sie lediglich aus den Palmwedeln, erst später bildet sich ein breiter brauner Stamm mit einer auffälligen Musterung. In freier Natur wird dieser bis zu 15 Meter hoch; im Kübel allerdings stoppt das Wachstum schon viel früher, so dass die Palme eine Endhöhe von etwa 3,50 m erreicht – völlig ausreichend für Wintergarten oder Terrasse.

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Aus dem Stamm wachsen die typisch asymmetrisch gefiederten Blätter, die einen hübschen, intensiven Grünton besitzen und am Blattende oft einen spitzen Dorn aufweisen. Das Laub der Phoenix canariensis erneuert sich permanent selbst; alte Blätter verwelken, dafür wachsen meist sehr rasch neue nach. Die Kanarische Dattelpalme besitzt im Vergleich zu den anderen Unterarten der Phönixpalme recht breite, weniger spitze Palmwedel; außerdem sind ihre Früchte nicht essbar. In ihrem Herkunftsland können die Blätter der Kanarischen Dattelpalme ganze 7 Meter lang werden – auch hier reichen die im Kübel gezogenen Exemplare nicht an die Pflanzen in freier Natur heran.

Kann eine Phönixpalme blühen?

Die Kanarische Dattelpalme bildet, wie alle Dattelpalmen, lange Blütenrispen aus. Dabei entstehen an jeder Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten: Die männlichen sind eher unscheinbar und haben einen recht kurzen Kelch mit sechs Blütenblättern. Die weiblichen Exemplare hingegen haben drei Fruchtblätter und einen längeren Kelch. Allerdings blühen meist nur wilde Exemplare in ihrer natürlichen Heimat – bei Kübelpflanzen hat man das Glück nur selten, die hübschen Blüten tatsächlich einmal bewundern zu können.

Die Früchte der Kanarischen Dattelpalme

Die Früchte der Kanarischen Dattelpalme sind im Gegensatz zu denen der Echten Dattelpalme nicht essbar; allerdings wachsen sie auch nur in sehr warmen Gebieten überhaupt. Die länglichen Beeren haben eine fleischige Konsistenz und einen langen, sehr harten Kern in ihrem Inneren.

Die richtige Pflege

Viel Pflege benötigt die Phoenix canariensis nicht: Hin und wieder kann ein abgestorbenes Blatt entfernt werden, allerdings sollte das erst passieren, wenn der Wedel tatsächlich komplett vertrocknet ist. Im Sommer ist eine regelmäßige Düngung hilfreich, allerdings sollte dabei schonend vorgegangen werden, um die Pflanze nicht mit zu vielen Nährstoffen zu verärgern. Alle zwei Wochen eine mäßige Gabe von Dünger ist daher völlig ausreichend. Auch regelmäßiges Gießen ist im Sommer sehr wichtig, denn die Kanarische Dattelpalme benötigt recht viel Wasser: Dabei sollte viel auf einmal, aber nur selten gegossen werden. Erst, wenn die obere Erdschicht sich trocken anfühlt, ist es wieder an der Zeit, um die Palme erneut mit Wasser zu versorgen.

kanarische dattelpalme

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Im Winter muss ebenfalls regelmäßig gegossen werden; dann benötigt die Phönixpalme jedoch nicht ganz soviel Wasser – abgesehen von Exemplaren, die in beheizten Räumen stehen, denn die trockene Heizungsluft sorgt für einen etwas höheren Wasserverbrauch. Prinzipiell sollte die Kanarische Dattelpalme im Winter jedoch eher an einem kühleren Ort stehen, da sie dort eine Winterruhe halten kann – diese hilft ihr dabei, Energie zu sammeln und in der nächsten Wachstumsperiode wieder fit zu sein. Phönixpalmen, welche im Sommer draußen stehen können und im Winter in etwas kühleren Räumen überwintern dürfen, sind übrigens meist robuster, werden älter und sind weniger anfällig für Schädlinge!

Bei der Pflanzung im Kübel ist auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß zu achten, da die Kanarische Dattelpalme ziemlich groß wird und ein umfangreiches, kräftiges Wurzelwerk ausbildet. Ist der Kübel zu klein, werden die Wurzeln die Pflanze schnell nach oben drücken, was weder besonders dekorativ noch gesund für die Palme ist. Um die Phoenix canariensis mit ausreichend Wasser zu versorgen und gleichzeitig einem Verstauben der zarten Blätter vorzubeugen, kann die Dattelpalme regelmäßig mit Wasser besprüht werden.

Welchen Boden benötigt die Dattelpalme?

Die Dattelpalme mag ein durchlässiges, lockeres, leicht saures Substrat – bewährt hat sich eine Mischung aus Blumenerde, Palmenerde und Sand. Im Kübel muss zudem für eine Drainage aus Blähbeton oder Kies gesorgt werden, damit das Wasser abfließen kann und keine Staunässe entsteht – nasse Füße mag die Phoenix canariensis nämlich überhaupt und nicht beginnt dann rasch, faulige Wurzeln zu bekommen und die Blätter hängenzulassen. Als Standort ist prinzipiell jeder Ort geeignet, der möglichst warm und hell ist – je sonniger ihr Platz, desto besser gefällt es der Kanarischen Dattelpalme. Kenner sagen, sie muss „mit dem Fuß im Wasser und der Krone im Feuer des Himmels“ stehen – braucht also ausreichend Wasser und Wärme.

Im späten Frühjahr, wenn die Temperaturen angenehm warm sind, kann die Dattelpalme gern nach draußen gestellt werden, wo sie sich an sonnigen Plätzen im Garten oder auf der Terrasse sehr wohlfühlen wird. Achtung: Dabei sollte stets im Hinterkopf behalten werden, dass die Temperaturen in den Abendstunden und nachts stark abfallen können – daher sollte die Dattelpalme am späten Nachmittag rechtzeitig wieder an ihren geschützten Standort verbracht werden. Ist sie dafür zu groß un dunhandlich, sollte mit dem Umzug nach draußen besser bis zum Hochsommer gewartet werden, wenn auch die Nächte angenehm lau sind. Draußen ist zudem darauf zu achten, dass die Phönixpalme nicht im Schatten steht und vor Wind und Zugluft geschützt ist.

palme auf fensterbrett

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Kann man eine Phönixpalme draußen überwintern?

Leider ist die Kanarische Dattelpalme nicht füt Temperaturen geeignet, die weit unter dem Minuspunkt liegen – daher ist es in unseren Breitengraden am besten, sie im Haus überwintern zu lassen, wo sie mit ihren langen, immergrünen Palmwedeln äußerst dekorativ wirkt und ein Stück Dschungel in Wohnzimmer, Treppenhaus oder Wintergarten zaubert.

Kann man Phönixpalmen selbst vermehren?

Mit ein paar Samen lassen sich die hübschen Palmen sogar recht einfach ziehen – dafür werden die Samen, also die Kerne der Datteln, zunächst über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht. Danach kommt jeder Kern einzeln in einen kleinen Topf mit einem Gemisch aus Sand und Erde, das am besten bereits gut durchfeuchtet ist. Nun heißt es Geduld haben: Nach etwa 8 bis 12 Wochen bei Zimmertemperatur – oder ein wenig wärmer – kann meist das erste Grün entdeckt werden. Nun müssen die zarten Pflänzchen nur noch gehegt und gepflegt werden, bis sie groß genug sind, um in einen Kübel versetzt zu werden.

Ist die Pflanze anfällig für Krankheiten und Schädlinge?

Ist es zu warm und zu dunkel für die Kanarische Dattelpalme, kann sich die Blattschwielenkrankheit ausbreiten – diese erkennt man leicht an kleinen, schwarzen Punkten, die überall auf den Blättern verteilt sind. Ebenfalls zu Flecken an den Blättern kommt es durch zu hartes, kalkhaltiges Gießwasser – dann kann die Blattfleckkrankheit ausbrechen, die Blätter schädigen und die komplette Pflanze schwächen. Von Schädlingen wird die Phoenix canariensis nur selten befallen – meist ist dann ein zu warmer Standort schuld, vor allem im Winter. Er schwächt die Palme und macht sie anfällig für Blattläuse, Schild- und Wollläuse sowie Milben.

palmenblatt

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Daher muss die Palme regelmäßig, am besten immer beim Gießen, auf Schädlinge abgesucht werden; nur so können sie rechtzeitig bekämpft werden. Bemerkt man sie zu spät, kann der Befall der Pflanze so immens sein, dass sie zu geschwächt ist und jede Hilfe zu spät kommt. Außerdem können die Schädlinge dann auch auf andere Pflanzen übersiedeln, die in der näheren Umgebung stehen – in diesem Fall müssen alle befallenen Zimmerpflanzen behandelt werden, so dass es viel weniger Zeit und Mühe kostet, regelmäßige Sichtkontrollen durchzuführen.

Interessantes und Wissenswertes rund um die Phoenix canariensis

Weil ihr Stamm weder Jahresringe noch Äste bildet und über die Jahre auch nicht in die Breite wächst, zählt die Phönixpalme trotz ihrer oft enormen Größe biologisch nicht zu den Bäumen. Um freier Natur können Dattelpalmen bis zu 200 Jahre alt werden und in dieser Zeit auf eine Höhe von bis zu 36 m wachsen – vorausgesetzt, die Bedingungen sind optimal. Unsere Exemplare aus dem Kübel werden natürlich nicht ganz so alt, dennoch haben sie eine recht hohe Lebenserwartung.


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