Sauerkrautplatten sind Holzwolle-Leichtbauplatten, welche aus mit Zement oder Magnesit gebundener Holzwolle hergestellt werden. Die Holzwolle wird mithilfe von Zement oder Magnesit verfestigt und anschließend zu Platten geformt. Durch die Nutzung dieser mineralischen Klebstoffe weisen die Leichtbauplatten eine hohe Brandsicherheit auf. Zusätzlich haben sie schallabsorbierende Eigenschaften sowie eine große Stabilität. Dennoch können sie einfach mit einer Säge zugeschnitten werden.
Holzwolle-Leichtbauplatten werden unter anderem für geneigte Dächer als Isolierung zwischen den Sparren verwendet, um vor Hitze im Dachgeschoss zu schützen. Des Weiteren finden diese Bauplatten Anwendung in Wärmedämmverbundsystemen zur Fassadendämmung, da sie dazu dienen Wärmebrücken an Betonstützen und -stürzen zu verhindern. Vor allem in den 50er- bis 70er-Jahren wurden sie verstärkt als Dämm- und Verkleidungsmaterial eingesetzt.
Asbest in Sauerkrautplatten? Der Mythos aufgeklärt
Der weitverbreitete Mythos, dass Sauerkrautplatten das krebserregende Material Asbest enthalten, kommt immer mal wieder zutage. Es handelt sich dabei um eine unzutreffende Behauptung. Diese hängt damit zusammen, dass früher Asbest in vielen Baumaterialien verwendet wurde. Holzwolle-Leichtbauplatten wurden niemals mit Asbest hergestellt und weisen auch keinerlei Spuren davon auf. Daher stellen sie keine Gefahr für die Gesundheit dar und können bedenkenlos entsorgt werden.
Was ist Asbest eigentlich?
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Im vergangenen Jahrhundert gehörte Asbest zu den am häufigsten verwendeten Materialien. Seine zahlreichen positiven Eigenschaften wie hohe Isolierfähigkeit und Zugfestigkeit, Hitze- und Säurebeständigkeit sowie seine Unbrennbarkeit verliehen diesem Produkt den Beinamen „Wunderfaser“. Asbest bezeichnet faserförmige Silikat-Minerale, die früher in vielen Baumaterialien verwendet wurden, aber heute als krebserregend gelten. Seit 1993 ist dieses Material in Deutschland verboten, da die Gefahr von Asbest bereits bekannt war.
Die Aufklärung über die Eigenschaften und Risiken von Asbest ist besonders wichtig, da wir noch immer mit asbesthaltigen Baustoffen in vielen Häusern konfrontiert sind.
Beim Material Asbest gibt es zwei Arten von Produkten – schwach gebundene und fest gebundene. Schwach gebundener Asbest enthält mehr als 60 Prozent Asbestanteil und wurde zum Beispiel in Leichtbauplatten, Bodenbelägen und Elektroinstallationen verwendet. Durch Vibrationen können die riskanten Fasern freigesetzt werden. Fest gebundene Asbestprodukte, wie sie beispielsweise bei Dach- oder Wellplatten oder Kabelkanälen zum Einsatz kamen, enthalten hingegen einen geringeren Anteil von bis zu 15 Prozent an Asbest. Solange diese Produkte unbeschädigt sind, stellen sie keine Gefahr dar. Erst wenn sie durch Verwitterung oder andere Einwirkungen beschädigt werden, besteht ein Risiko.
Sauerkrautplatten: Vielseitiger Werkstoff für kreative Projekte
Holzwolle-Leichtbauplatten werden im Volksmund häufig Sauerkrautplatten genannt, da ihre langfaserige Oberfläche dem in Deutschland beliebten Lebensmittel Sauerkraut ähnelt. Jeder Hand- und Heimwerker kennt diese typisch grauen Platten, die aus Holzwolle und speziellen Bindemitteln hergestellt werden. Die langfaserige Holzwolle wird mit einem mineralischen Bindemittel behandelt, was zu einer stabilen Dämmplatte mit geringem Gewicht führt. Die Sauerkrautplatte findet in verschiedenen Bereichen Verwendung. Im Hausbau werden sie als Dämmplatten eingesetzt und nach dem Verlegen verputzt. Zudem können diese robusten Platten auch im Außenbereich verwendet werden. Aufgrund ihres leichten Gewichts lassen sie sich vielseitig bearbeiten.
Holzwolle-Leichtbauplatten: Die universellen Alleskönner
Neben den Bezeichnungen wie Sauerkrautplatte und Holzwolle-Leichtbauplatte nennt man das Produkt auch HWL-Platte oder Heraklithplatte. Die Wärmedämmeigenschaften liegen im Durchschnittsbereich und die Wärmeleitfähigkeit ist niedrig. Dennoch verbessern HWL-Platten die Dämmwirkung von Gebäuden. Wenn Hand- und Heimwerker Sauerkrautplatte einsetzen, spielt jedoch die Wärmedämmung eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist die Popularität auf die hervorragende Fähigkeit, Wärme zu speichern und einem hervorragenden Schalldämmwert zurückzuführen.
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Dank ihrer robusten Oberfläche sind Beschädigungen an den Holzwolle-Leichtbauplatten selten. Das Material ist zudem schimmelresistent und zeigt ein positives Verhalten im Brandfall, da die Sauerkrautplatte als schwer entflammbar gilt. Einige Platten bestehen aus verschiedenen Materialien und erfüllen damit höchste Brandschutzanforderungen. Im Falle eines Brandes schmelzen sie nicht und entwickeln nur wenig Rauchbildung.
Nachhaltig entsorgen: Holzwolle-Leichtbauplatte richtig entsorgen
Sauerkrautplatten werden in verschiedenen Stärken hergestellt, manchmal mit mehreren Schichten, um die gewünschte Wärme- und Dämmeigenschaft zu verbessern. Der Kern der Platten kann aus Steinwolle, Polyurethan oder Polystyrol bestehen. HWL-Platten gelten als Bauabfälle und sollten daher nicht im Restmüll entsorgt werden. Wer Sauerkrautplatten loswerden möchten, kann Sie dies in kleinen Mengen entweder beim nächstgelegenen Wertstoffhof tun oder sich an einen privaten Entsorger wenden. In der Regel fallen dafür Kosten an, da dieses Produkt oft mit anderem Bauschutt gemischt ist und die Entsorgung erschwert wird.
Aufgrund ihrer schweren Entflammbarkeit gestaltet sich die Entsorgung von reinen Sauerkrautplatten in einer Müllverbrennungsanlage sehr aufwendig.
Enthalten Sauerkrautplatten Asbest? Unser Fazit
Das Thema, ob Sauerkrautplatten Asbest enthalten, wird allgemein kontrovers diskutiert. Verschiedene Ansichten und Studien stützen den Mythos und widerlegen ihn gleichzeitig. Die Ursprünge dieser Meinung liegen wahrscheinlich in der gängigen Verwendung von Asbest in Baumaterialien im 20. Jahrhundert. Allerdings bleibt die Behauptung ohne konkrete Nachweise oder spezifische Studien lediglich hypothetisch. Einige Leute machen sich Sorgen, dass die HWL-Platten aufgrund ihrer grauen Farbe Asbest enthalten könnten. Jedoch trifft dies nicht zu.
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