Der Schutz des Klimas ist ein europaweites Ziel. Innerhalb der EU müssen Eigentümer von Immobilien, die Wohnraum vermieten, einen Energieausweis erstellen lassen. Dies ist im Energiegebäudegesetz vorgeschrieben. Mieter erhalten mit diesem Dokument einen Schlüssel, der sofort eröffnet, wie hoch der Energiebedarf eines Gebäudes ist. Da weiterhin ein großer Teil des Energieverbrauchs Gebäuden zuzuschreiben ist, hat das Gebäude-Energie-Gesetz eine Neufassung erhalten.
Neben einer neuen Einteilung der Energieeffizienzklassen ist es seit Anfang des Jahres möglich, einen Energieausweis online erstellen zu lassen. Die selbstständige Aufnahme der relevanten Daten und die Übertragung ins Onlineformular ist gesetzlich erlaubt. Das bisher verpflichtende Gutachten durch einen Sachverständigen entfällt. Neben den geringeren Kosten ergeben sich aus diesem Verfahren weniger Bürokratie und eine schnellere Ausweisung von energiesparenden Maßnahmen.
Energiebedarfsausweis oder Verbrauchsausweis?
Der Energiebedarfsausweis wird auf Basis der technischen und baulichen Eigenschaften eines Gebäudes erstellt. In die Berechnung fließen unter anderem die vorhandene Wärmedämmung, der Standard der Fenster und das Heizungssystem ein. Ausgestellt wird der Bedarfsausweis für Neubauten oder Immobilie, die nach 1977 gebaut wurden. Voraussetzung ist, dass die Wärmeschutzverordnung durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt wird.
Beim Energieverbrauchsausweis werden die tatsächlichen Verbrauchsdaten zugrunde gelegt. Der Verbrauch der Energie für Heizung, Warmwasser und Belüftung wird über einen bestimmten Zeitraum gemessen. In den Verbrauchsausweis fließt ein Anteil des Verhaltens der Bewohner ein. Welcher Ausweis erforderlich ist, hängt vom Baujahr und vom verfügbaren Datenmaterial für das Gebäude ab. Beide Ausweise bewerten die Energieeffizienz einer Immobilie. Die Herangehensweise unterscheidet sich.
Energieeffizienzklassen
Die Energieeffizienzklassen im Energieausweis ähneln einer Skala, die Verbrauchern auch von Kühlschränken und anderen Elektrogroßgeräten vertraut ist. In der überarbeiteten Fassung des Gebäudeenergiegesetzes reicht die Abstufung von A+ bis H. A+ steht für ein umweltfreundliches Gebäude. Verbraucher können aus dem Wert einschätzen, wie hoch die CO₂-Emission des Gebäudes ist und somit die Umweltauswirkungen einordnen. Die Energieklassen erleichtern den Vergleich von Gebäuden. Wer auf der Suche nach einer Immobilie zum Mieten oder Kaufen ist, kann aus dem Energieausweis direkt ablesen, wie das Gebäude energetisch aufgestellt ist. Dies erleichtert die Abschätzung der Nebenkosten oder des Sanierungsbedarfs.
Der neue Energieausweis
Für Eigentümer war die Ausstellung eines Energieausweises bisher mit viel Bürokratie verbunden. Dies ist mit der Online-Beantragung einfacher. Neben der Bewertung enthält der Ausweis zusätzlich Empfehlungen über Sanierungsmöglichkeiten, die die Energieeffizienz verbessern. Darüber hinaus sind gesetzliche Vorgaben und Fristen enthalten. Besonders bezüglich des neuen Heizungsgesetzes gibt es Informationsbedarf über die individuellen Regelungen.
Gültigkeitsdauer des Energieausweises
Ein ausgestelltes Dokument hat eine Gültigkeitsdauer von 10 Jahren. Das neue Online-Verfahren soll jedoch ein Anreiz sein, häufiger einen Energieausweis zu beantragen. Der einfache Prozess lässt dies zu. Jede Sanierung, die die Energieeffizienz verbessert hat, kann sofort schwarz auf weiß vorgelegt werden. Der Austausch von Fenstern oder eine neue Heizung machen sich direkt in der Energieeffizienzklasse bemerkbar. Dies gibt Mietern ein gutes Gefühl, da die Kosten für Wasser und Wärme überschaubar bleiben. Für Eigentümer ergibt sich über den Energieausweis eine gute Möglichkeit, die Verringerung der Emission zu überprüfen und zu dokumentieren. Über diesen Weg können zielgerichtet energetische Verbesserungen durchgeführt werden.
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