Entscheidend für das Entkalken des Wasserhahns ist die Wahl der Reinigungsmittel und ihre Dosierung. Beim Essig stört manche der etwas strenge Geruch. Das Mittel wirkt aber sehr gut gegen Kalkablagerungen auch am Wasserhahn. Essigessenz hat dieselbe Wirkung, nur ist es konzentrierter, eine Essenz eben. Wichtig ist immer die Dosierung. Soll der Wasserhahn entkalkt werden, wird der normale Essig im Verhältnis 1:1 mit Wasser gemischt, also ein übliches Glas (0,2 Liter) zur Hälfte mit Wasser befüllen und Essig in gleicher Menge hinzugeben. Essigessenz aber mischt man im Verhältnis 1:4, also ein Teil Essenz und vier Teile Wasser.
Wasserhahn entkalken: Vorbereitungen
Nun aber zum Wasserhahn. Das Endstück am Hahn abschrauben, und es erscheint der Perlator. Bei manchen Modellen ist hier auch eine Düse eingebaut. Auf jeden Fall halten Sie nun ein kleines Sieb, einen Gummiring und eine Halterung in ihrer Hand halten. An diesen Elementen der Sanitäreinrichtung sammelt sich mit der Zeit einiges an Kalk und Schmutz.
Essig gut einwirken lassen
Aber bevor Sie mit dem Entkalken beginnen, sollten Sie das Essiggemisch an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Denn es kann sein, dass die Beschichtung des Hahns mit Essig reagiert und unschöne Flecken die Folge sind. Idealerweise sollten Sie verschiedene Mischungen ausprobieren, indem Sie den Essiganteil schrittweise erhöhen. So finden die richtige Menge des Essiganteils, bei dem die Oberfläche des Wasserhahns nicht reagiert. Auf keinen Fall sollten Sie die Armatur zu aggressiv behandeln. Haben Sie sich von der Unbedenklichkeit der Anwendung überzeugt, können Sie fortfahren.
Die drei ausgebauten Teile – den Gummiring bzw. die Dichtung, das Sieb und die Halterung -, legt man nun für etwa 15 Minuten in das Essiggemisch ein, dass zuvor gut durchgemischt wurde.
Bei besonders hartnäckigen Verkrustungen kann es auch helfen, die Essiglösung über Nacht einwirken zu lassen. Nach getaner Reinigung kann das Glas in den Ausguss entleert werden. Am Boden des Glases befinden sich nun die Kalk- und Schmutzablagerungen. Mit klarem Wasser das Sieb und den Ring gut abspülen und wieder am Wasserhahn montieren. Ein Funktionstest mit heißem Wasser sollte anschließend zeigen, dass die Maßnahme gelingen konnte und der Wasserhahn nun entkalkt ist. Das Wasser wird wieder mit gewohnter Intensität durchfließen.
Der Trick mit dem Luftballon
Immer wieder mal passiert es, dass auch mit einer starken Zange das Gewinde des Hahns nicht zu lösen ist. Schuld können besonders hartnäckige Ablagerungen sein. Möglich ist aber auch, dass die Armatur im Baumarkt gekauft wurde. Denn die Verkäufer drehen das Gewinde oft besonders fest an, um den Perlator so gegen Diebstahl zu sichern. Da hilft auch keine Wasserpumpenzange in der extremen Ausführung, der Hahn bleibt zu und der Kalk drinnen. Wenn es da nicht einen Trick gäbe, den Essig statt in ein Glas in einen Ballon oder eine Tüte zu füllen. Das Ganze ist etwas kniffelig, aber es funktioniert.
Den Perlator in Essig einlegen und den Wasserhahn entkalken
Der Ballon sollte zunächst gut geweitet werden. Durch mehrfaches Ziehen und Dehnen erreicht man ein größeres Volumen. Und je größer der Ballon, um so besser funktioniert die Methode. Das Essigwasser vorsichtig einfüllen und den Ballon über den Wasserhahn stülpen bis das Endstück vollständig in Essig einliegt. Mit einem Knoten verschließt man den Ballon und lässt den Essig mindestens 15 Minuten einwirken oder man wartet bis zum nächsten Morgen. Schließlich den Ballon abnehmen und den gereinigten Wasserhahn durchspülen. Dieses Vorgehen hat selbstverständlich einen entscheidenden Nachteil. Der Schmutz aus dem Sieb wird auf diese Weise nicht komplett aufgelöst, ein Teil der Kalkablagerungen bleibt im Hahn. Wenn Sie keinen Ballon zur Hand haben, hilft übrigens auch eine Plastiktüte oder ein Gefrierbeutel.
Wichtig ist aber in jedem Fall, dass der Behälter mit einem Stück Schnur gut zugebunden wird, denn er sollte fest am Hahn sitzen. Wenn alles vorbeiläuft, kann der Essig schließlich nicht wirken. Alternativ nimmt man ein Klebeband oder ein Einmachgummi. Auch den Einhebelmischer am Wasserhahn kann man so entkalken. Der entscheidende Vorteil ist aber bei den hier vorgestellten Methoden: Man muss den Hahn nicht abbauen, um ihn zu entkalken.
Den Wasserhahn mit Zitronensäure entkalken
Auch Zitronensäure ist ein guter Kalklöser. Gegenüber Essig hat sie den Vorteil, dass die Geruchsbelästigung entfällt. Das ist für viele ein überzeugendes Argument, wenn es um das Entfernen von Kalkablagerungen geht. Einfach Wasser mit Zitronensäure vermischen und etwa 20 Minuten auf das Endstück des Wasserhahns einwirken lassen. Unbedingt aber sollten Sie auch hier auf die Dosierung achten. Der Hersteller hat auf der Packung oder in der Beilage entsprechende Hinweise gegeben, die sie unbedingt befolgen sollten. Außerdem ist es bei der Anwendung von Zitronensäure unbedingt ratsam, die entsprechende Schutzkleidung anzulegen.
Den gesamten Wasserhahn von außen reinigen
Soll nicht nur das Endstück mit dem Perlator entkalkt werden, kann man auch den gesamten Hahn mit einer Essiglösung einsprühen. Wieder auf eine ausreichende Einwirkzeit achten, denn es dauert immer etwas, bis der Essig wirkt. Anschließend gut abspülen, und der Wasserhahn sollte wieder sauber sein. Im Fachhandel sind auch Armaturen erhältlich, die sich zerlegen lassen. Dann ist es möglich, auch an die Ablagerungen tief im Inneren des Wasserhahns zu gelangen. Auf jeden Fall sollte aber ein Fachmann hinzugezogen werden, um die Frage kompetent zu klären. Ist der Hahn tatsächlich zerlegbar, behandeln Sie die Einzelteile wie beschrieben mit Essig oder Essigessenz.
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