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Baustaub entfernen und vorbeugen: So gelingt es ganz einfach

von Marc Hettenberger
baustaub entfernen

Renovierungen und Umbauten sind mit vielen unterschiedlichen Begleiterscheinungen verbunden. Besonders dann, wenn man während der Umbaumaßnahmen in der Immobilie wohnen bleibt, können sie sich auf den Alltag negativ auswirken. Neben den räumlichen Einschränkungen, dem Verlust der Privatsphäre und den geräuschbedingten Belästigungen fallen vor allem Schmutz, Schutt und Baustaub ins Gewicht.

Baustaub entfernen: Grundlegendes

Vor allem der feine Baustaub ist ein lästiges Übel, das sich bei Renovierungen aber so gut wie gar nicht vermeiden lässt. Wird Putz abgeschlagen oder werden gar Wände eingerissen, so ist dies grundsätzlich mit erheblicher Staubentwicklung verbunden. Auch bei Errichtungsarbeiten, wenn zum Beispiel Mörtel, Zement oder Gips angerührt wird, ist eine massive Staubentwicklung nicht zu vermeiden. Dieser Staub verbreitet sich über die Luft in wirklich alle nur erdenklichen Ecken und meist sogar bis in die entlegensten Zimmer. Er lässt sich einfach nicht vermeiden. Trotzdem gibt es einige gute Tricks und Tipps, mit denen man die Belastung reduzieren kann.

Rohbau versus bewohnte Immobilie

Bei Neu- und Rohbauten geht es grundsätzlich etwas grober zu als bei der Renovierung innerhalb bewohnter Immobilien. Hier kann ungehindert gearbeitet werden, Müll und Arbeitsgeräte landen auf dem Boden. Verschmutzungen sind nicht wirklich ein Problem, denn die Baustellenreinigung ist meist durch den Bauträger organisiert und wird zu bestimmten Zwischenschritten durchgeführt. Und selbst zum Ende der Bauarbeiten kommt noch einmal eine professionelle Putzkolonne, die alles tipptopp reinigt. Wer jedoch innerhalb seiner bewohnten Immobilie renoviert oder teilrenoviert, der sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, die eigene Einrichtung vor Verunreinigungen zu schützen.

Gleichzeitig muss aber gewährleistet sein, dass die Handwerker freien Zugang und ein möglichst gutes Arbeitsumfeld erhalten. Viele Handwerksbetriebe sind auf die Arbeiten innerhalb bewohnter Einheiten spezialisiert und verfügen über das notwendige Geschick und die geeigneten Materialien, um Mobiliar abzudecken und zu schützen. Doch auch deren Handlungsspielraum ist begrenzt.

Baustaub vorbeugen: Die Vorbereitungen spielen eine große Rolle

Je besser der Wohnungsinhaber seinen Umbau im Vorfeld plant, desto einfacher wird es, Verschmutzungen durch Baustaub möglichst gering zu halten. Der Idealfall ist, dass das zu renovierende Zimmer komplett ausgeräumt wird. Oftmals ist es nicht möglich, die großen Möbelstücke wie Sofas oder große Regale komplett zu entfernen. Es hilft jedoch, zumindest die Regale auszuräumen und deren Inhalt staubsicher in Umzugskartons zu verpacken. Für die Handwerker ist es dann sehr einfach, das Regal unter einer Folie zu schützen. Staub wird trotzdem eindringen, aber eben in geringeren Mengen. Die Regale können nach Abschluss der Arbeiten leicht und schnell gereinigt werden, meistens genügt es, sie einmal feucht abzuwischen.

Anschließend werden sie einfach wieder eingeräumt, und alles ist tipptopp. Wer sich diesen Arbeitsschritt sparen möchte, der spart oft an der falschen Stelle und findet sich später beim Aufwändigen Reinigen jedes einzelnen Buches oder Dekostückes wieder.

Auch größere Möbelstücke wie Sofas oder Esstische können gut geschützt werden. Stellen Sie kleinere Dinge wie Beistelltische oder Blumenständer am besten direkt auf den Esstisch, und decken Sie alles mit Tüchern oder Folien ab. Das verhindert nebenbei auch, dass die Handwerker die Fläche des Tisches als Ablagefläche für ihre Werkzeuge benutzen und dort möglicherweise Spuren hinterlassen. Ein zu großes Misstrauen den Handwerkern gegenüber ist allerdings ebenfalls nicht angebracht. Meist genügt ein Gespräch im Vorfeld mit dem Bauleiter, um die eigenen Vorstellungen über den Ablauf der Arbeiten klar zu machen.

baustaub vorbeugen

Anselm Kempf/shutterstock.com

Zwischenreinigungen minimieren die Anhäufung von Schmutz und Staub

Gerade bei schmutzintensiven und staubintensiven Arbeitsschritten ist es sinnvoll, die Baustelle oder die Renovierungszone nicht erst zum Ende der Arbeiten zu säubern, sondern bereits hin und wieder zwischendurch. Hierbei sollte allerdings mit der Handwerksfirma abgestimmt werden, wie diese Reinigungen ablaufen. Sie können mit der Handwerksfirma vereinbaren, dass die Baustelle jeden Abend von grobem Schutt und Müll befreit und besenrein verlassen wird. Reststäube können dann vom Bewohner selbst mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Ungünstig dagegen wirkt es sich meistens aus, wenn der Bewohner auf eigene Faust mit Aufräumarbeiten beginnt.

Meist behindert er dadurch die Arbeiten der Handwerker. Alle diese Maßnahmen sollten deshalb grundsätzlich offen angesprochen und vereinbart werden. Geklärt werden muss auch, welche Kosten für die zusätzlichen Aufräum- und Reinigungsschritte anfallen.

Baustaub entfernen: Schutz anderer Räume mit Folien

Baustäube verbreiten sich über die Luft. Gerade wenn gemeißelt oder abgeschlagen wird, ist die Staubentwicklung sehr hoch. Auch bei Gipserarbeiten und beim Anrühren von Baumaterialien wird sehr viel Staub freigesetzt. Wird in einem einzelnen Zimmer gearbeitet, so kann mit den Dienstleistern verabredet werden, dass die Tür dieses Zimmers geschlossen bleibt. Dies ist jedoch nicht immer, jederzeit und bei allen Arbeitsschritten tatsächlich möglich, denn auch die Handwerker benötigen einen gewissen Spielraum. Sehr sinnvoll ist es deshalb, die Türen der angrenzenden Räume ebenfalls stets geschlossen zu halten. Zusätzlich können sie mit großen transparenten Plastikplanen abgehängt werden.

Diese Version hat sich als sehr praktikabel und alltagstauglich erwiesen. Sind die Folien erst einmal aufgehängt und gut befestigt, so muss auch nicht mehr daran gedacht werden, jede Tür immer zu schließen. Zur Befestigung der Folien eignet sich ein rückstandslos entfernbares Klebeband.

Saubere Böden verhindern die Verteilung

Doch Stäube werden auch durch Gehbewegungen verteilt. Bei jedem Schritt über einen staubigen Boden wird Staub aufgewirbelt und mitgetragen. Auch über die Arbeitskleidung und die Schuhe der Handwerker wird der Staub in der Wohnung verteilt. Deshalb ist es sinnvoll, die Bewegungsfreiheiten der Handwerker vorab zu definieren. Dieses Thema kann ganz ohne Peinlichkeiten angesprochen werden. Befinden sich zum Beispiel mehrere Bäder im Haus, so kann eines davon für die Handwerker freigegeben werden. Ebenso verhält es sich mit der Küche. Klären Sie mit Ihren Handwerkern, ob für die Pausen die Küche oder vielleicht ein anderer Raum in Wohnung oder Haus genutzt wird.

Fußmatten zum Abstreifen der Schuhe werden von den meisten Handwerkern dankend angenommen. Je offener diese Punkte im Vorfeld angesprochen werden, desto reibungsloser ist der spätere Ablauf. Stellen Sie einen kleinen Besen bereit, mit dem die Handwerker sich kurz abstauben können, bevor sie in ein anderes Zimmer gehen.

Lagerung der Baumaterialien

Tatsächlich spielt auch die Lagerung der Baumaterialien eine Rolle bei der Staubentwicklung. Zement- und Gipssäcke sind auch ungeöffnet schon staubig, und meist werden Teilmengen direkt an der Lagerfläche entnommen. Weisen Sie deshalb eine Lagerfläche zu, an der es auch gerne mal etwas stauben darf.

Bildquelle Titelbild:

  • Dmitry Kalinovsky/shutterstock.com

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