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Betonboden streichen: Einfach und individuell einen neuen Look schaffen

von Marc Hettenberger
Betonboden streichen

Im Moment werden auch im privaten Wohnbereich Betonböden immer beliebter. Die meisten Betonböden befinden sich aber nach wie vor in Kellerräumen und Garagen. Je nach Örtlichkeit, Alter und dem allgemeinen Zustand des Betonbodens sollte man bedenken, dass die Oberfläche des Bodens vor dem Streichen gegebenenfalls bearbeitet werden muss.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Durch das Streichen des Betonbodens bekommt der Raum ohne großen Aufwand und in kurzer Zeit ein komplett neues Aussehen.
  • Das das Ergebnis zufriedenstellend ausfällt und der Anstrich lange hält ist eine gute Vorbereitung des Betonbodens unerlässlich.
  • Die Auswahl der Farbe sollte mit der Belastung des Betonbodens abgestimmt werden.

Betonboden streichen: Die Vorbereitungen

Bei der Auswahl der benötigten Materialien sollte man bestimmte Kriterien beachten. Das gleiche gilt für die nötigen Vorarbeiten. Bei neu angelegten Betonböden ist es besonders wichtig, dass sie genug Zeit zum Aushärten bekommen, da der Anstrich eine Art Versiegelung ist. Wenn der Boden noch nicht komplett ausgehärtet beziehungsweise abgetrocknet ist, kann nach dem Anstrich das restliche Wasser nicht mehr entweichen. Gerade in Garagen ist der Betonboden hohen Belastungen ausgesetzt. Durch das ständige Befahren entsteht ein Abrieb, die Poren des Betonbodens öffnen sich und es können Schäden am Betonboden entstehen, weil zum Beispiel Streusalzreste in den Boden eindringen.

Benötigte Materialien und Werkzeuge, um einen Betonboden zu streichen

Folgende Materialien sollten bereitstehen:

  • Haftgrundierung
  • Betonfarbe oder Betonlack
  • Klebeband
  • Transparenter Decklack (bei Bedarf)

Folgende Werkzeuge sind für die Vorbereitung hilfreich:

  • Betonschleifmaschine
  • Winkelschleifer
  • Spachtel
  • Gummischieber
  • Besen
  • Quaste

Bei einem neu gegossenen Betonboden muss sichergestellt sein, dass er komplett trocken beziehungsweise ausgehärtet ist. Durchschnittlich dauert das, je nach Temperatur und Wetterlage, zirka vier bis acht Wochen. Alte Betonböden müssen vor der Weiterbearbeitung unter Umständen erst angeschliffen werden. So lassen sich Schmutz und alte Farbreste zuverlässig lösen. Bevor es mit der Grundierung weitergeht, muss der Betonboden sorgfältig von Staub und anderen Fremdkörpern befreit werden. Danach werden Wände, Abschlussleisten und Installationsrohre abgeklebt.

boden aus beton streichen

Sidorov_Ruslan/shutterstock.com

Grundierung auftragen

Sind die Vorarbeiten gründlich erledigt, kann mit der Grundierung des Betonbodens begonnen werden. Durch das Auftragen einer Haftgrundierung bekommt der Betonboden eine gute Saugfähigkeit. Somit kann eine optimale Verbindung zwischen Betonboden und Betonfarbe bzw. -lack erreicht werden. Die Grundierung kann je nach Produkt einer Quaste oder einem Gummischieber auf dem Boden verteilt werden. Hierbei bitte die Angaben des Herstellers beachten! Auch bei der Trocknungszeit sollte man sich an die Angaben auf dem Produkt halten.

Betonboden streichen

Normalerweise ist Betonfarbe ein Zwei-Komponenten-Lack, der nach Herstellerangaben angemischt werden muss. Bei den meisten Betonfarben wird ein doppelter Anstrich empfohlen. Die Farbe muss dann den Herstellerangaben entsprechend trocknen. Zum Abschluss wird noch ein transparenter Decklack aufgetragen.

Die passende Betonfarbe auswählen

Vor dem Kauf der Betonfarbe sollte man sich ausführlich über die Eigenschaften und Besonderheiten der verschiedenen Produkte informieren. Dazu gehören unter anderem die Rutschsicherheit, Abriebfestigkeit und mechanische Belastbarkeit. Geringer belastbare Betonfarben und -lacke eignen sich auf keinen Fall für den Einsatz in Garagen, da es durch die Räder ständig zu einer gewissen Reibung kommt. Steine im Profil oder gefrierendes Wasser zwischen Rädern und Boden können die Farbschicht förmlich aufreißen. Außerdem können durch die spezielle Zusammensetzung zwischen Reifen und Betonfarbe chemische Reaktionen auftreten.

Dem Garagenboden wird meist wenig Aufmerksamkeit geschenkt, schließlich dient die Garage im Regelfall nur dem Unterstellen fürs Auto, Motorrad, Fahrrad oder Ähnlichem. Ist der Betonboden in der Garage nicht mit Betonfarbe behandelt, werden bei jeder Nutzung Reifenspuren und Umweltverschmutzungen hinterlassen, die sich nur schwer wieder entfernen lassen. Durch das Auftragen einer speziellen Garagenfarbe wird der Betonboden abriebfester und pflegeleichter.

Spezielle Betonfarben für Garagen

Im Material von Autoreifen sind gewisse Weichmacher enthalten, welche die klassische Farbe für Betonböden angreifen oder die Farbschicht auflösen können. Des Weiteren werden herkömmliche Betonfarben im Winter durch Schmelzwasser und Streusalzreste angriffen. Spezielle Garagenfarben sind von der Zusammensetzung so konzipiert, dass sie den erhöhten Beanspruchungen einer Garage standhalten können. Garagenfarben sind im Regelfall rutschfest und ölbeständig sowie insgesamt widerstandsfähiger.

Garagenboden für den Anstrich vorbereiten

Bevor der Betonboden in der Garage mit einem neuen Anstrich versehen werden kann, muss er sorgfältig gereinigt werden. Zuerst wird grober und loser Schmutz gründlich mit dem Besen oder Staubsauger entfernt. Eventuell vorhandene Ölflecken können mit einem speziellen Ölfleckenentferner behandelt und beseitigt werden. Danach muss der Betonboden in der Garage feucht gewischt werden, um Staub und hartnäckige Verunreinigungen zu entfernen. Im Anschluss wird der Boden noch einmal mit klarem Wasser gewischt. So werden eventuelle Rückstände von Reinigungsmitteln beseitigt.

Sollte sich auf dem Betonboden der Garage bereits ein Anstrich befinden, muss dieser auf Festigkeit überprüft werden. Lose Farbschichten und Altanstriche müssen durch mechanische Bearbeitung, das heißt Abschleifen, gründlich entfernt werden. Nur so ist es möglich, den neuen Anstrich des Garagenbodens sauber aufzubringen.

farbe für garagenboden

Sidorov_Ruslan/shutterstock.com

Garagenboden grundieren

Im ersten Arbeitsschritt wird der Garagenboden mit einer Grundierung versehen. Geeignet sind hier besonders Produkte, die aus zwei Komponenten nach Herstellerangaben angemischt werden. Die Grundierung muss dann zügig verarbeitet werden, damit sich die Bestandteile nicht wieder trennen. Im Idealfall sollte man in den Ecken und an den Rändern des Raumes mit dem Aufbringen des Grundierungsanstriches beginnen. Für schwer erreichbare Stellen kann es hilfreich sein, einen kleinen Pinsel oder eine kleine Lammfellrolle zu verwenden.

Die Grundierung muss in gleichmäßigen Bahnen aufgetragen werden. Dafür wird der Betonboden abwechselnd horizontal und vertikal mit einer Lammfellrolle behandelt. Der Grundierungsanstrich muss etwa 12 bis 48 Stunden trocknen. Die Trocknungszeit variiert je nach verwendetem Produkt, Wetterlage und Temperatur. Nach dieser Trocknungszeit kann die erste Schicht der Garagenfarbe auf den Boden aufgebracht werden.

Betonboden in der Garage fachgerecht streichen

Ist der Grundierungsanstrich fertiggestellt und die Trocknungszeit vorbei könne die Komponenten der Garagenfarbe angemischt werden. Anschließend kann der Auftrag der Farbe beginnen. Auch dieser erfolgt, wie die Grundierung, in gleichmäßigen Reihen. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Farbauftrag deckend erfolgt und keine Stelle vergessen wird. Ist bereits ein Altanstrich auf dem Garagenboden vorhanden muss eventuell eine zweite Schicht Garagenfarbe aufgebracht werden, damit ein deckender Anstrich entsteht.

Mittlerweile werden im Handel neben den klassischen Zwei-Komponenten-Farben auch 2in1-Systeme angeboten. Bei diesen Produkten entfällt die Grundierung des Betonbodens. Stattdessen erfolgt ein Grund- und ein Schlussanstrich. Somit benötigt man weniger Zeit, bis die Garage wieder genutzt werden kann. Die Verwendung einer 2in1-Garagenfarbe erlaubt schon nach einer Trocknungszeit von etwa 24 Stunden ein Begehen der behandelten Fläche. Das Befahren ist nach etwa 7 Tagen möglich.


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