Ein Verbrennungsmotor erzeugt mechanische Energie, indem ein Gemisch aus Gas und Luft entzündet wird. Diese mechanische Energie wird auf die Räder übertragen und führt dort zu einer Bewegung und damit zum Vortrieb. Das Gas entsteht, indem der Kraftstoff fein zerstäubt wird. Die Luft wird zu einem definierten Anteil aus der Umgebung zugeführt. Das Entzünden des Gas-Luft-Gemisches bewirkt dessen schlagartige Ausdehnung. Es entsteht ein sehr hoher Druck. Dieser initiiert die Bewegung des Kolbens innerhalb des Zylinders.
Über Pleuelstange und Kurbelwelle wird ein Drehmoment mittels Kette oder Kardanwelle auf das Hinterrad übertragen. Um das Gas-Luft-Gemisch zu entzünden, ist ein Zündfunken erforderlich. Dieser wird hochfrequent von den elektronisch gesteuerten Zündkerzen erzeugt. Dem Zündfunken kommt folglich in diesem Prozess eine entscheidende Rolle zu. Fehlt er, findet keine Zündung und keine Verbrennung statt; der Motor arbeitet nicht. Entsteht der Zündfunke nicht zum korrekten Zeitpunkt oder ist er zu schwach, führt dies zu minderer Motorleistung oder zum stotternden Lauf des Motors.
Motorrad bekommt kein Zündfunken: Was kann man tun?
Ein fehlender oder unregelmäßiger Zündfunken kann unterschiedliche Ursachen haben. Die Reihenfolge der Beschreibung dieser Ursachen sowie der zugehörigen Gegenmaßnahmen entspricht der empfohlenen Vorgehensweise bei der Fehlersuche.
Defekte Zündkerze
Beschädigte, verschmutzte oder abgenutzte Zündkerzen sind nicht in der Lage einen einwandfreien Zündfunken zu erzeugen. Verschmutzungen treten mehrheitlich durch einen zu hohen Ölanteil im Kraftstoff ein. Nicht verbrannte Ölreste setzen sich auf den Elektroden ab und beeinträchtigen den Zündvorgang. Durch die hochfrequenten Zündungen nutzen sich die Elektroden ab. Sie verändern ihre Form und damit den Abstand zueinander. Der Abstand beider Elektroden ist jedoch ein wesentliches Kriterium, um einen einwandfreien Zündfunken zu ermöglichen.
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Ist die Zündkerze defekt, wird ebenfalls kein einwandfreier Zündfunke bereitgestellt. Dieser Fall tritt jedoch seltener ein. Falls doch, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Fertigungsfehler. Der grundlegende Aufbau der Zündkerze blieb in den vergangenen 50 Jahren beinahe unverändert. Er gilt als technische erprobt und wenig störanfällig. Abhilfe bietet der Austausch der Zündkerze(n). Es ist darauf zu achten, dass hierfür Zündkerzen verwendet werden, die den Vorgaben entsprechen. Mitunter genügt es jedoch, die verschmutzten Elektroden der Zündkerze zu reinigen.
Defektes Zündkabel oder defekte Zündspule
Aufgabe der Zündspule ist das hochfrequente Erzeugen einer elektrischen Spannung. Das Zündkabel leitet diese an die Zündkerze weiter. Die Zündkerze löst den Zündfunken aus. Ist die Zündspule beschädigt, wird die Spannung gar nicht, nicht in erforderlicher Höhe oder nicht in der erforderlichen Frequenz bereitgestellt. Ist das Zündkabel beschädigt oder gebrochen, wird die Spannung gar nicht oder unkontrolliert an die Zündkerze übertragen. Der Zündfunke wird nicht in der erforderlichen Weise erzeugt. Die Einleitung möglicher Abhilfe-Maßnahmen beginnt mit der Prüfung des Zündkabels.
Risse oder Beschädigungen sind meist mit bloßem Auge sichtbar. Der Austausch des beschädigten Kabels führt zur Problemlösung. Besteht die Funktionseinschränkung weiterhin, sollte die vorhandene Zündspule ersetzt werden.
Defekte Batterie
Die Batterie stellt die elektrische Energie bereit, die es der Zündspule erlaubt, eine Hochspannung zu erzeugen, die an der Zündkerze den Zündfunken auslöst. Ist die Batterie dazu nicht in der Lage, weil ihre Ladung zu gering ist, oder die Speicherung der elektrischen Energie aufgrund eines Defektes nicht hinreichend stattfindet, wird ein unzureichender Zündfunken das Resultat sein. Um sicherzustellen, dass die Batterie über genug Energie verfügt, sollte diese voll aufgeladen werden. Besteht das Problem weiterhin, ist die Batterie zu tauschen.
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Defekte Sicherungen als Ursache für fehlenden Zündfunken beim Motorrad
Sicherungen schützen elektrische Bauteile vor Beschädigung durch Überspannung. Prinzipiell handelt es sich um elektrische Leiter, die den Stromkreis unterbrechen, wenn die elektrische Spannung einen maximalen Wert überschreitet. Sind eine oder mehrere dieser Sicherungen defekt, wird der Stromkreis trotz ordnungsgemäßer Parameter unterbrochen. Damit wird von der Batterie keine elektrische Energie an die Zündspule übertragen; es entsteht kein Zündfunken an der Zündkerze. Das Prüfen der Sicherungen sowie deren Austausch werden zur Lösung dieses Problems führen.
Defektes Steuergerät
Das Steuergerät koordiniert sämtliche Funktionen am Fahrzeug, die auf der Nutzung elektrischen Stromes basieren. Beim Betrieb des Verbrennungsmotors sind dies die Zündfrequenz, die Höhe der Spannung sowie die Einspritzung des Kraftstoffes in den Brennraum des Zylinders. Arbeitet das Steuergerät gar nicht oder fehlerhaft, wird dies zwangsläufig die Zündfunken-Bildung und damit den Verbrennungsvorgang beeinträchtigen. Das Steuergerät sollte von einem Fachmann geprüft, sofern möglich repariert oder alternativ ersetzt werden.
Unsachgemäße Einstellungen
Trotz funktionsfähiger Zündanlage kann der Zündvorgang beeinträchtigt sein. Mögliche Ursachen liegen in der unsachgemäßen Einstellung der relevanten Kennwerte an den beteiligten Bauteilen. Die falsche Wahl des Zündzeitpunktes führt dazu, dass der Zündfunken zwar entsteht, das Gas-Luft-Gemisch jedoch nicht zum passenden Zeitpunkt entzündet wird. Der Vergaser sorgt dafür, dass die Mengenanteile von Gas und Luft dem Wert entsprechen, der einen optimalen Zünd- und Verbrennungsvorgang ermöglicht.
Stimmt dieses Verhältnis nicht, werden Zünden und Verbrennen nicht wie erforderlich erfolgen. In beiden Fällen ist eine verminderte Motorleistung die Folge. Prüfung und Korrektur der Einstellungen von Zündanlage und Vergaser setzen fundierte technische Sachkenntnisse voraus. Der Gang zum Fachmann ist meist die bessere Option.
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