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Klinker verputzen: Die besten Tipps für Heimwerker

von Marc Hettenberger
Klinker verputzen

Klinkerfassaden sind Geschmackssache. Sie wirken ein wenig rau und ursprünglich. Wem das gefällt, der lässt die Klinkerfassade gerne so wie sie ist. Anderen wirkt dies zu kühl, oder auch zu unordentlich. Diejenigen schätzen meist eher eine glatt verputzte Hausfassade, oder aber auch Innenwand. Denn Klinkerwände können sowohl an der Außen- als auch an den Innenseiten von Häusern vorkommen. Wer Klinker verputzen möchte muss nicht zwingend einen teuren Handwerker dafür beauftragen. Wer ein wenig handwerkliches Geschick aufweist kann das unter Umständen auch selbst erledigen. Wie das geht ist hier zu erfahren.

Klinker verputzen: Die richtige Vorbereitung

Wer Klinker verputzen möchte muss wissen, dass er auf eine bereits bestehende, und eigentlich funktionstüchtige, Fassade eine zusätzliche Fassadenschicht aufträgt. Deshalb muss der bestehende Untergrund zunächst genau inspiziert werden. Der Klinker muss in jedem Fall trocken sein, bevor er verputzt werden kann. Ansonsten kann der Putz nicht daran anhaften und das Ergebnis fällt mangelhaft aus. Auch sollte die Klinkerwand vorab nach Schäden abgesucht werden. Gibt es Lücken oder Ritzen? Sind irgendwo lockere Steine auszumachen? In diesem Fall müssen lockere Steine zunächst wieder fest gemacht werden. Fehlen komplette Steine, dann ist ein neuer Stein einzusetzen. Ritzen und Löcher sollten aufgefüllt werden.

Gegebenenfalls war der Klinker bereits in der Vergangenheit einmal verputzt, und wurde dann wieder freigelegt. Ist dem so, dann können noch alte Putzrückstände vorhanden sein, die zunächst abgeklopft werden sollten. Zuletzt kontrolliert man, ob der Klinker sauber ist. Altes Laub, Spinnweben und sonstiger Schmutz müssen vor dem Verputzen entfernt werden. Am besten gelingt dies, wenn man den Klinker mit einem Hochdruckreiniger ordentlich absprüht.

Welcher Putz eignet sich?

Auf Klinker hält nicht jede Art von Putz gleich gut. Das hat mit der Struktur des Klinkers an sich zu tun. Bei Klinker handelt es sich um ein massives Mauerwerk, das am besten mit Kalk- und Kalkzementputzen harmoniert. Wer eine dieser beiden Optionen wählt sollte vor dem Verputzen noch eine Grundierung auf den Klinker aufbringen.

verputzwerkzeug

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So wird Klinker fachgerecht grundiert

Grundierung für Klinker gibt es im Fachhandel. Am besten lässt sie sich mit einem Quast auftragen. Die Grundierung soll dafür sorgen, dass der Verputz anschließend besser auf dem Klinker haften bleibt. Auf der im Fachhandel erworbenen Grundierung sind jeweils Hinweise dazu angeschrieben, wie genau die Grundierung aufgebracht werden muss. Ist der Klinker in einem guten Zustand, reicht es in der Regel ihn einfach zu grundieren. Ist er jedoch bereits etwas in die Jahre gekommen, sollte die Grundierung besser zwei Mal aufgebracht werden. In diesem Fall muss die erste Grundierung komplett trocknen bevor zum zweiten Mal grundiert wird. Wie lange die ideale Trockenzeit der Grundierung beträgt, ist ebenfalls der Packung des Produkts zu entnehmen.

Klinker einer Außenwand richtig verputzen

Zunächst muss ein Unterputz auf den Klinker aufgebracht werden. Dies kann ein Kalk- oder Zementputz sein. Er wird nach dem Anmischen mit einer Maurerkelle so an die Wand geworfen, dass die Wurfrichtung immer von oben nach unten verläuft. Ideal ist eine Dicke von zehn Millimetern. Am besten nimmt man sich dabei nicht gleich die komplette Wand vor, sondern teilt die Fläche vorab in Quadrate mit einer Grundfläche von jeweils rund zwei Quadratmetern ein. Ist ein Quadrat flächendeckend mit dem Unterputz beworfen worden, zieht man ihn mit Hilfe eines Richtscheits glatt.

Hat man den Unterputz auf alle Quadrate aufgebracht, dann muss dieser zunächst komplett ausgetrocknet sein, bevor man mit dem Oberputz weitermachen kann. Der Oberputz wird nun ebenfalls mit einer Maurerkelle aufgebracht und dann mit einer Glättkelle, leicht schräg angesetzt, von unten nach oben abgeglättet. So wird das Ergebnis am gleichmäßigsten.

Was man beim Verputzen von Klinker in Innenräumen beachten muss

Wer eine innenliegende Klinkerwand verputzen möchte muss einige spezielle Dinge beachten. Der Vorgang unterscheidet sich ein wenig vom Verputzen einer Klinkerfassade, da Innenwände anderen Anforderungen genügen müssen, und auch anders genutzt werden, als Außenwände. Auch in den Innenräumen muss der Klinker zunächst auf mögliche Schäden hin kontrolliert werden. Hier sind Lücken im Mauerwerk vorab ebenfalls zu verfugen, und lockere Steine müssen fest gemacht werden. Zusätzlich sollte die Wand noch nach Nägeln und Schrauben abgesucht werden. Möglicherweise waren vor dem Verputzen Dekorationen oder Möbel damit im Klinker fixiert.

verputzen von klinker

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Gefundene Nägel und Schrauben müssen entfernt, und Bohrlöcher geschlossen werden. Schmutz und Staub müssen ebenfalls entfernt werden. Weiterhin sollte der Klinker auch hier vor dem Verputzen trocken sein. Im Gegensatz zu einem Klinkerverputz an einer Außenwand, muss der Klinker innen nicht mit einer Unterputzschicht versehen werden. Man spart sich also einen kompletten Arbeitsschritt. Ansonsten ist der Ablauf ähnlich. Zunächst muss der Putz angerührt werden. Bevor man ihn aufträgt, sollte man die Wand mit einem handelsüblichen Wassersprüher, wie man ihn etwa zur Befeuchtung von Zimmerpflanzen verwendet, ein wenig anfeuchten. So hält der Putz im Anschluss besser.

Danach verfolgt man die gleichen Schritte, wie bei der Aufbringung des Oberputzes einer Außenwand. Wird Klinker einer Innenwand verputzt ist es jedoch besonders wichtig den Putz gut austrocknen zu lassen, bevor man das Zimmer wieder wie gewohnt benutzt. Möbel sollten also nicht zu früh wieder an die Wand gerückt werden, und Dekoration mit Nägeln und Schrauben erst dann wieder angebracht werden, wenn der Putz wirklich trocken und ausgehärtet ist.

Wann es sich empfiehlt einen Handwerker zu beauftragen

Gegebenenfalls kann es besser sein einen Handwerker zu engagieren, der den Klinker verputzt, als diese Aufgabe selbst zu erledigen. Dies hängt in erster Linie davon ab wie talentiert man handwerklich ist, und ob man Erfahrung mit Heimwerken oder Renovierungsarbeiten hat. Auch, wenn der Klinker sehr beschädigt ist, oder die Bausubstanz des Hauses generell in einem schlechten Zustand ist, kann es besser sein einen Profi zu beauftragen. Wer beruflich stark eingebunden ist, und den Zeitaufwand scheut, der mit dem Verputzen einhergeht, kann mit einem Handwerker ebenfalls besser bedient sein.

Die Kosten richten sich hier nach der zu verputzenden Anzahl an Quadratmetern, und danach, ob Klinker innen oder außen verputzt werden soll. Für einen Quadratmeter Außenwand werden in etwa 60 bis 100 Euro fällig. Wer einen Quadratmeter Klinker innen vom Handwerker verputzen lässt, zahlt ungefähr 15 bis 20 Euro dafür.


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