Kunststoff als Bodenbelag ist optisch hervorragend. Er glänzt, lässt sich leicht reinigen und überzeugt mit langer Lebensdauer. Doch Sand und Steinchen, Staub und hartnäckige Schmutzreste lassen ihn nach einer Weile buchstäblich ermatten. Die richtige Reinigung sowie das Polieren retten den Bodenbelag. Hier erfahren Sie, wie ein preiswerter und angenehm betretbarer Boden in der Wohnung lange optisch schön und technisch einwandfrei bleibt.
Kunststoffboden (PVC) polieren & reinigen: Grundsätzliche Eigenschaften
Das Hauptargument für einen Kunststoffboden ist seine nahezu porenfreie Oberfläche. Schmutz setzt sich dort nur oberhalb des Belages ab. Er kann aber mit Staubsauger, Wischtuch oder Besen in kürzester Zeit komplett entfernt werden. Kunststoff hat jedoch einen Nachteil im Vergleich zu Holz, Stein oder anderen Materialien. Er ist empfindlich gegen mechanische Belastungen. Ein Sandkorn am Hausschuh kann ihn schon beschädigen. Langfristig reagiert das Material ebenso empfindlich auf den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln. Diese Schwäche gleicht Kunststoff allerdings mit seiner positiven Reaktion auf alte Hausmittel aus. Altbewährte Tricks helfen dabei, den Kunststoffboden wirksam zu polieren und zu reinigen.
Kunststoffboden regelmäßig reinigen: Die beste Vorbeugung gegen Verschleiß
- Zuerst trocken reinigen:
Das Abkehren entfernt von einem Kunststoffbelag grobe und feine Staub- und Schmutzablagerungen. Gut eignen sich hierfür Besen mit weichen Borsten oder Bodenreiniger mit Staubtüchern. Alternativ kann ein Staubsauger mit weicher Bodenbürste hilfreich sein. - Jetzt feucht wischen:
Auch bei diesem Arbeitsschritt sind Hilfsmittel mit weicher Fläche wichtig. Nasses Reinigen ist weder nötig noch sinnvoll. Denn dabei könnte Wasser zwischen die Verlegefugen geraten und den Belag aufweichen. Stattdessen wird für das feuchte Wischen der weiche Wischbezug des Bodenwischers gut ausgewrungen und erst jetzt über die Fläche geführt. - Stärkere Verschmutzungen vorsichtig entfernen:
Manchmal bleiben nach dem feuchten Wischen Streifen auf dem Kunststoffbelag sichtbar. Diese verschwinden in der Regel, wenn dem Wischwasser wenige Tropfen eines milden Spülmittels hinzugefügt werden. Genügt das nicht, bietet der Handel für PVC-Böden spezielle Reiniger an. Auch sie werden besser sparsam verwendet. Denn Kunststoff reagiert mit Ermatten und Verblassen auf zu extreme chemische Einflüsse.
Bewährte Hausmittel für die schonende Reinigung von PVC
Seit dem Einsatz von PVC-Böden als Belag für Wohnbereiche haben sich simple Mittel für einen streifenfreien, sauberen Glanz bewährt. Statt Reinigern kann also guten Gewissens auf diese Hausmittel zurückgegriffen werden:
Kunststoffboden mit Essig reinigen
Statt Reinigern bringt Essig leicht verschmutzte Kunststoffböden mit Schlieren wieder zum streifenfreien Glänzen. In vier Litern lauwarmem Wasser wird dafür eine Tasse Apfelessig verrührt. Allerdings ist der Essig-Geruch für viele Bewohner gewöhnungsbedürftig. Jedoch verschwindet dieser gleich beim Abtrocknen des Bodenbelags wieder. Noch schöner wird der Glanz nach dem Reinigen, wenn der Essig-Wasser-Mischung wenige Tropfen Jojobaöl hinzugefügt werden.
Natron gegen typische Bodenflecke
PVC hat grundsätzlich schmutzabweisende Eigenschaften. Doch dunkle Säfte, Wein und ähnliche Flüssigkeiten können hässliche Verfärbungen hinterlassen. Jetzt bewährt sich Natron als gründlich und zugleich schonend. Backsoda (bzw. Natron zum Backen) ist Natriumhydrogencarbonat. Speziell für die Grundreinigung von Kunststoffböden werden drei Teil dieses chemischen Elements mit einem Teil Wasser zu einer Paste verrührt. Diese wird großzügig auf verfärbten Stellen aufgelegt. Nach etwa einer halben Stunde bis Stunde hat das Natron die Pigmente des Flecks neutralisiert. Nun wird die behandelte Stelle trocken vom Natron gereinigt. Ein Nachwischen mit Wasser ist in der Regel nicht nötig.
Hausmittel Reinigungsalkohohl
Es kommt selten vor, beeinträchtigt jedoch die saubere Optik von Kunststoffböden deutlich: Tinte, Make-Up oder andere Dinge mit Pigmentierung landen auf dem Belag. Je länger sie unbemerkt liegen bleiben, desto hartnäckiger verschmutzen sie die betroffene Stelle. Purer Reinigungsalkohol ist jetzt das Mittel der Wahl. Er zeichnet sich durch starke Reinigungswirkung und eine Reinheit ohne Zusatzstoffe aus. Zur Fleckentfernung werden wenige Tropfen des Hausmittels auf ein weiches Tuch gegeben. Nun wird die Stelle gezielt, sofort und intensiv damit berieben.
Obwohl Reinigungsalkohol eine starke „Waffe“ in vielen Reinigungsbereichen ist, beschädigt er die Oberfläche des PVC-Belags nicht. Dennoch verschwinden die Flecken und Restpigmente damit meist vollständig. Ein Verblassen nach der Behandlung ist nicht zu befürchten.
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Polieren von Kunststoffboden lässt Strapazen verschwinden
Ein altbewährtes Hausmittel für glänzenden Kunststoffbelag sind Essig und Wasser. Doch je nach mechanischer Belastung hilft das nur kurzfristig oder mangelhaft. Sind Schlieren und Streifen nicht mehr zu übersehen, lohnt sich die Anschaffung oder Miete einer Poliermaschine. Sie hat eine Scheibe aus Polyester- oder Nylon-Fasern. Mit einer hohen Umdrehungszahl gleichen diese Kratzer und Abnutzungsspuren schnell aus. Der Effekt hält allerdings nur länger an, wenn zwischendurch das Abstauben und Absaugen durchgeführt wird. Sind auf dem PVC-Boden nur leichte Kratz- und Schleifspuren entstanden, geht es auch ohne maschinelle Hilfe.
Auf speziellen Stellen wird wenig Kriechöl aufgetragen und mit einem weichen, fusselfreien Tuch verrieben. Die Prozedur wird am besten nach mehreren normalen Reinigungsgängen wiederholt. Dadurch bleiben langfristige Verschleißerscheinungen gering.
No Go’s für die Pflege von PVC-Belägen
- Niemals Verschmutzungen mit harten Borsten oder Tüchern entfernen. Vor allem dürfen Kunststoffböden nicht zu kräftig geschrubbt werden – auch nicht strukturierte Flächen.
- Wasser stets sparsam verwenden. Ein Wischtuch wird immer kräftig ausgewrungen, so dass es beim Wischen keinesfalls mehr tropft. Geringe Feuchtigkeit genügt für das Entfernen der meisten Verschmutzungen.
- Kein Einsatz von scharfen Gegenständen gegen eingetrocknete Flecke. Die genannten Hausmittel in der bewährten Anwendung schonen den PVC-Belag und entfernen die meisten punktuellen Verunreinigungen zuverlässig.
- Niemals Scheuermittel oder aggressive chemische Reiniger einsetzen. Trotz hoher Widerstandsfähigkeit würden diese den Belag verblassen und ermatten lassen. Auch die Festigkeit des Bodens würde davon langfristig beeinträchtigt werden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen den Verschleiß von Kunststoffböden
Wer von Anfang an häufig trocken reinigt, verlängert die Lebensdauer seines PVC-Belags deutlich. Vor allem das Abstauben mit einem gut staubaufnehmenden Tuch ist dafür gut geeignet. Feuchtes Wischen ist nur im Abstand einiger Tage (am besten einmal wöchentlich) bei durchschnittlicher Beanspruchung nötig. Reiniger und Hausmittel kommen besser nur bei besonderen Verschmutzungen zum Einsatz, beispielsweise im Winter, wenn feuchter und salziger Schmutz versehentlich entsteht. Regelmäßiges Polieren in der beschriebenen Weise lässt Kratzer und Schlieren wieder zuverlässig verschwinden. Die glatte Oberfläche ist dadurch deutlich robuster gegen erneute mechanische Beanspruchungen.
Übrigens: Für Allergiker sind Böden aus PVC wegen ihrer porenarmen bis -freien Oberfläche gut geeignet. Denn schon durch das regelmäßige Abstauben und feuchte Wischen werden viele allergene Feinstaub-Elemente wirksam und gründlich entfernt. Die genannten Hausmittel sind allerdings teilweise hier nicht geeignet.
Fazit
Kunststoffböden sind pflegeleicht, strapazierfähig und optisch für viele Menschen ein Highlight. Doch im Laufe der Zeit entstehen auch hierauf Verschmutzungen, die zum Verblassen und Ermatten führen. Mit einfachen Pflegetipps und ein paar bewährten Hausmitteln glänzt der polierte Kunststoffboden wieder im neuen Glanz. Vorsicht ist beim Einsatz von scheuernden oder chemisch aggressiven Reinigungsmitteln geboten. Auch zu viel Wasser kann dem PVC-Belag schaden.
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