Die Leiter ist unverwüstlich, nur der Schuh kaputt – warum gleich wegwerfen? Wenige Handgriffe retten das gute Stück.
Leiterschuhe selber machen? Notreparatur vor Ort
Beim Malern und Tapezieren gibt es Ärger, wenn eine defekte Leiter das Parkett zerkratzt. Als Erste Hilfe vor Ort genügt es, das betroffene Ende der Leiter kräftig mit Malerkrepp zu umwickeln. Wer ganz sichergehen will, kann ein handgroßes Stück Maler-Vlies zuschneiden. Das wird unten hingelegt, die Leiter mit der defekten Seite daraufgestellt. Die 4 Enden des Vlieses hochgeschlagen und mit Malerkrepp oben umwickelt, sodass der Fuß der Leiter fest umschlossen wird. Schon kann die Arbeit weitergehen.
Haltbaren Schuh anfertigen
Es ist erstaunlich, wie lange ein solches Provisorium manchmal hält. Eines Tages ist es aber durchgescheuert und muss erneuert werden. Im Internet gibt es Ersatzfüße für moderne Modelle zu kaufen, für ältere Leitern sieht es schlecht aus. Die Kosten für einen Satz Schuhe erreichen bei kleinen Leitern oder Klapptritten beinahe den Preis für eine neue Leiter. Wer aber die Umwelt und seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte ein wenig Arbeit nicht scheuen, um seine Leiter dauerhaft zu reparieren. Es haben sich einige Methoden bewährt, die im Folgenden beschrieben sind.
Fußplatte mit Winkel
Die einfachste Schuhkonstruktion ist ein Sperrholz, 5 mm stark und 10 x10 cm in etwa, mit zwei Winkel an das Leiterbein geschraubt. Die Sperrholzplatte sollte vorn und hinten etwa 3 – 4 cm überstehen. In einer Ramschkiste finden sich bestimmt 2 alte Metallwinkel, die von der Größe her passen. Dazu ein paar kleine Blech- und Holzschrauben, die in jedem Bastelhaushalt zu finden sind.
Die Leiter mit der defekten Seite nun auf das Sperrholzbrett stellen, mit dem Bleistift rundherum anzeichnen und mit doppelseitigem Klebeband anheften. Die Winkel müssen angepasst werden, das geschieht, indem einer mit dem Hammer etwas stumpfer aufgebogen, der andere mehr Spitzwinkel erhält. Kurze Probe, ob die Winkel anliegen, dann die zu bohrenden Löcher anzeichnen. In das Sperrholz kommen die kleinen Holzschrauben, die sollten nicht unten wieder herausschauen. In das Aluminium oder Stahlblech der Leiter werden die Blechschrauben geschraubt. Da Sperrholz eine glatte Oberfläche hat, empfiehlt es sich, ein paar Silikonkringel aufzutragen, so kann die Leiter nicht verrutschen. Die Arbeitszeit für diese Variante liegt bei etwa einer halben Stunde.
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Leiterschuhe selber machen mit einem Sperrholzdummy
Wer etwas mehr Zeit investieren möchte, kann aus Sperrholz einen Nachbau des verschollenen Fußes machen. Dazu ist es günstig, sich eine Schablone für die Seiten zu machen, damit der schräge Winkel stimmt. Die beiden Seitenteile werden nun ausgeschnitten und mit doppelseitigem Klebeband seitlich an das Leiterbein geheftet. Für die Vorder- und Rückseite sollte auch eine Schablone gemacht, und die beiden Frontteile danach ausgesägt werden. Mit schmalen Streifen Klebeband aufkleben und dann mit zwei oder drei kräftigen Gummiringen von außen zusammenhalten, so als wären es die Ringe bei einem Fass. Die ganze Konstruktion leicht anheben und eine Schablone von der Grundfläche machen.
Nach diesem Muster erfolgt der Zuschnitt der unteren Sperrholzplatte. Die wird jetzt einfach unter das Konstrukt geschoben und ausgerichtet. Jetzt wird das Bein aus der so entstandenen Hohlform herausgezogen, die Form zu einem Viertel mit Silikon ausgegossen und anschließend das Leiterbein wieder eingetaucht. So verbinden sich alle Teile. Mit einigen Schrauben den Rand verstärken, die Unterseite mit ein paar Kringel Silikon polstern und fertig ist der neue Fuß. Die Arbeitszeit hierfür sollte mit 1 – 2 Stunden eingeplant werden.
DIY Leiterschuhe: Holzblock
Um aus dem Rest eines Balkens einen Leiterschuh zu machen, bedarf es einer Band- oder guten Handsäge und Holzkaltleimes. Auch hier wird zuerst der Winkel mittels Schablone fixiert und auf das Holzstück aufgezeichnet. Der Zuschnitt gelingt am besten mit einer Bandsäge oder einem scharfen Fuchsschwanz. Der ausgesägte Block hat bereits die Form des fertigen Fußes. Nun erfolgt die Bestimmung der Mittellinie von oben, von wo aus die Stärke des Leiterbeines abgemessen wird. An diesen beiden Linien erfolgt der Durchschnitt. Jetzt ist der Block in drei Scheiben geschnitten, die mittlere entspricht dem Leiterbein. Dann wird es spannend.
Das Leiterbein muss 1 : 1 auf das mittlere Stück übertragen werden. Wichtig ist, dass unter dem Bein ein Steg von etwa 1,5 cm stehen bleiben muss, sonst wäre der Schuh ja ohne Sohle. Mit einem 10 mm Bohrer die beiden unteren Ecken eingebohrt und das Profil mit der Stichsäge ausgesägt, schon ist das Mittelstück fertig. Bei genauem Arbeiten, umschließt das Formholz das Ende des Beines schlüssig. Die seitlichen Flächen erhalten einen Anstrich mit Holzleim, die beiden Seitenteile werden aufgesetzt und über Nacht fixiert. Am nächsten Morgen steht die Leiter perfekt auf dem neuen Fuß. Bein und Schuh sollten mit einer Silikonfuge verklebt werden.
Kippeln vermeiden
Beim Anfertigen des neuen Leiterschuhs sollte darauf geachtet werden, dass das Bein nicht zu lang wird. Für das Besohlen des neuen Schuhes gibt es im Baumarkt Sohlengummi, der mit Kontaktkleber oder Sekundenkleber unter das Holz geklebt werden kann. Bitte keine Nägel verwenden, da diese nach einer Weile herausstehen und das Parkett zerkratzen.
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