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Natürliche Algenbekämpfung: Hilfsmittel für den Gartenteich

von Marc Hettenberger
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Ein Gartenteich wertet jeden Garten optisch auf, natürlich nur, wenn das Wasser klar und algenfrei ist. Wenn das Teichwasser zwar ist, aber einen leicht grünen Schimmer hat, liegt das meistens an Grün- oder Blaualgen. Im Gartenteich können in diesem Fall Wasserflöhe eingesetzt werden. Für Menschen sind diese vollkommen ungefährlich. Schlimmer ist es, wenn der Gartenteich von Fadenalgen befallen ist. Wenn sich Fadenalgen stark vermehren kann es passieren, dass sie das Wasser eintrüben. Infolge dessen sterben andere Pflanzen im Teich ab.

Die abgestorbenen Pflanzen sinken auf den Boden des Teiches ab und beginnen sich dort zu zersetzen. Die so in Gang kommenden Zersetzungsprozesse verringern die Sauerstoffkonzentration im Teich. Dadurch kann das Gewässer umkippen. Wenn Fische im Teich leben, können diese sterben.

Natürliche Algenbekämpfung im Gartenteich

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Algenarten, die im Gartenteich auftreten können. Neben unterschiedlichen Blau-, Grünalgen und Fadenalgen kommen im Teich auch Schwebe- und Mikroalgen vor. Diese leben im Regelfall mit den Pflanzen und Fischen im Teich ohne Probleme in Koexistenz, sofern sich die Nährstoffkonzentration im Wasser in einem guten Bereich befindet. Steigt allerdings die Phosphatkonzentration im Teich auf über 0,035 Milligramm pro Liter Wasser an, verbessern sich die Lebensbedingungen der Algen sehr stark. Wenn dann noch eine hohe Sonneneinstrahlung dazukommt, kann es passieren, dass es zu einer Algenblüte kommt.

Als Algenblüte wird eine explosionsartige Vermehrung der Algen bezeichnet. Kommt es im Teich zur Algenblüte entziehen diese dem Wasser viele Nährstoffe, die dann anderen Lebewesen und Pflanzen im Teich fehlen.

Phosphat im Teich

Phosphate gelangen auf ganz verschiedene Art und Weise in den Gartenteich. Leben im Teich Fische sind meist die Phosphate aus dem Fischfutter schuld am Überschuss. Viele beliebte Fischsorten können ganz ohne zusätzliches Futter überleben, da sie genügend Nahrung im Teich finden. Befinden sich also Fischsorten wie Goldfische, Stichlinge oder Bitterlinge im Gartenteich, ist eine Zufütterung nicht notwendig. Auch im Fischkot sind Phosphate enthalten. Dieser sinkt genau wie überschüssiges Futter auf den Teichboden ab und bietet so den Algen Nährstoffe. Weiterhin können Phosphate bei starken Regenfällen oder durch Düngemittel in den Teich geraten. In abgestorbenen Pflanzenteilen und Laub sind zwar nur eine kleine Menge an Phosphaten enthalten, dafür aber andere Nährstoffe, die das Algenwachstum anregen.

Algen den Nährboden entziehen

Ein großes Problem ist, dass nicht nur Algen Phosphate brauchen, um zu gedeihen. Auch andere Lebewesen, deren Lebensraum der Gartenteich ist, brauchen Phosphate, Nitrate und andere Nährstoffe, um zu überleben. Prinzipiell kann also davon ausgegangen werden, dass die Pflanzen und Tiere, die sich im Gartenteich befinden, die Nährstoffe und das Phosphat für sich beanspruchen. Um abgestorbene Pflanzenteile von Wasserpflanzen aus dem Nährstoffkreislauf zu entfernen, sollten sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Das Schnittgut sollte sorgfältig aus dem Wasser entfernt werden, da es sonst auf den Teichboden sinkt und dort beim Verrotten wieder Phosphate freisetzt.

Wenn sich im Gartenteich Algen befinden, ist es ratsam, diese regemäßig abzufischen. Algen können kompostiert werden. Weiterhin kann der Phosphatgehalt gesenkt werden, indem mineralische Phosphatbinder verwendet werden. Bei diesen Mitteln sorgen chemische Prozesse dafür, dass in den Mineralien das Phosphat gebunden wird und den Algen nicht mehr als Nährstoff zur Verfügung steht. Wenn sich auf dem Boden des Gartenteiches ein dicke Mulmschicht aus Fischkot und verrotteten Pflanzenteilen gebildet hat, kann eine grundlegende Reinigung des Teiches gegen übermäßiges Algenwachstum helfen. Dazu sollte das Teichwasser vollständig abgelassen werden. Dann wird die Mulmschicht komplett entfernt, Pflanzen zurückgeschnitten und frisches nährstoffreiches Substrat aufgefüllt.

Natürliche Algenbekämpfung: So bleibt das Teichwasser dauerhaft klar

Natürlich ist es der Wunsch jedes Gartenteichbesitzers, dass der Teich klar und algenfrei bleibt. Um dies dauerhaft zu ermöglichen müssen alle Phosphatquellen entfernt werden. Schon bei der Planung und beim Anlegen des Teiches kann man einiges tun, damit der Gartenteich dauerhaft klar bleibt. Auch wenn es nicht ganz natürlich wirkt, sollte ein leicht erhöhter Platz für den Teich gewählt werden. somit wird verhindert, dass Düngemittel, welche in der Umgebung des Gartenteiches ausgebracht werden, in den Teich gespült werden. Als Standort für den Gartenteich eignet sich ein Platz im Halbschatten am besten.

Durch Sonneneinstrahlung wird zwar der Phosphatanteil im Wasser nicht direkt erhöht, aber das Algenwachstum gefördert.

Auch die Größe und Tiefe des Gartenteiches wirken sich auf die Algenbildung aus. Je größer und tiefer ein Teich ist, umso seltener gibt es Probleme mit Algen. Als Substrat für den Gartenteich sollte nährstoffarmer Sand verwendet werden. Das Wasser, mit dem der Gartenteich aufgefüllt wird, sollte auf seinen Phosphatgehalt überprüft werden. Es sollte nicht mehr als 5 Milligramm Phosphat je Liter enthalten. Ein Teichschlammsauger hilft dabei, nährstoffreiche Ablagerungen vom Teichboden zu entfernen. Stehen in der Umgebung des Gartenteiches viele Bäume, kann man den Teich im Herbst mit einem Netz abdecken. So wird auf einfache Art und Weise verhindert, dass Laub in den Gartenteich fällt.

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Martina Simonazzi/shutterstock.com

Phosphatgehalt im Fischteich niedrig halten

Leben im Gartenteich Fische oder Molche, produzieren sie natürlich auch Ausscheidungen. Diese enthalten zwar Phosphat, sind aber im Regelfall unbedenklich. Probleme treten erst auf, wenn Fischfutter ins Spiel kommt. Wird zugefüttert, gelangen zusätzliche Nährstoffe und Phosphate in den Gartenteich, die dann auch von den Algen aufgenommen werden. Deshalb macht es Sinn, nur so viele Fische im Teich zu halten, wie dieser ernähren kann, ohne das zugefüttert werden muss. Wenn sich das Zufüttern nicht vermeiden lässt, weil im Teich zum Beispiels Kois leben, kann ein zusätzlich installiertes Filtersystem helfen, übermäßiges Algenwachstumm zu verhindern. Der Filter entfernt überschüssige Nährstoffe und Algen aus dem Gartenteich.

Wissenswertes zur natürlichen Algenbekämpfung

Oftmals liegen schon im zeitigen Frühjahr die Außentemperaturen über dem Normalwert. Wenn dann gleichzeitig nur geringe Niederschläge fallen, besteht die Gefahr, dass sich im Gartenteich vermehrt Algen bilden. Aber nicht nur im heimischen Gartenteich lässt sich das beobachten, sondern auch in natürlichen Biotopen mit einem niedrigen Nährstoffanteil. Besonders häufig verbreitet sind:

  • Jochalgen
  • Fadengrünalgen
  • Blaualgen

Für die Besitzer künstlich angelegter Biotope im Garten bedeuten Algen meist nichts Gutes. Im Gegenteil: sie verschaffen viel Arbeit mit einem hohen Zeitaufwand. Die lästigen grünen Gewächse lassen sich nur schwer aus dem Wasser und von den anderen Teichpflanzen entfernen. Auch von der meist vorhanden Steinumrandung des Gartenteiches lassen sich Algen nicht leicht beseitigen.

Was tun, um Algen loszuwerden?

Eine biologische und recht effiziente Möglichkeit, das Algenwachstum zu unterbinden, ist der Einsatz eines UVC-Gerätes. Generell ist der Einsatz eines solchen Gerätes sehr nützlich, vor allem bei Gartenteichen, die oft der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Ein solcher Teichklärer wird außerhalb des Teiches in ein Filter-Pumpen-System integriert. Das Wasser wird also ständig an der UVC-Lampe vorbeigeführt, wenn es den Filter durchläuft. Die Strahlung wirkt zuverlässig gegen Algen, weil sie die Struktur der Alge zerstört. Diese Wirkung ist besonders bei Schwebealgen sehr praktisch, da diese sonst kaum loszuwerden sind.

Sind die Algen abgetötet verklumpen die Schwebepartikel und werden durch den mechanischen Filter ausgefiltert. Zusätzlich tötet die UV-Strahlung im Wasser befindliche Bakterien, Viren und Krankheitserreger ab.

Um einen übermäßigen Algenbestand zu verringern, können Fischarten im Gartenteich angesiedelt werden, die sich von Algen ernähren. Auch Wasserpflanzen, die viele Nährstoffe brauchen, können im Kampf gegen Algen gute Dienste leisten. Hierzu gehören beispielsweise Cryptocoryne oder Echinodorus. Je mehr Pflanzen im Teich wachsen, umso mehr Nährstoffe verbrauchen sie und umso weniger stehen den Algen zur Verfügung. Es sollte etwa ein Drittel der Wasseroberfläche bewachsen sein. Sehr hilfreich im gegen Algen sind Pflanzen, die Schatten auf die Wasseroberfläche bringen. Hierzu eignen sich Seerosen oder Lotus.

Ein Wasserspiel, das für ständige Wasserbewegung sorgt, stört das Wachstum der Algen zusätzlich. Wenn sich die Algen im Gartenteich zu stark ausgebreitet haben, hilft oftmals nur noch, das Wasser komplett zu erneuern. Das ist zwar aufwändig, aber sehr effektiv.

Bildquelle Titelbild:

  • Valentina Razumova/shutterstock.com

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