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Schimmelpilz im Putz: Mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
schimmelpilz im putz

In den heimischen vier Wänden fühlt man sich rundum wohl. Sie kommen gerne von der Arbeit nach Hause, um hier alleine, mit dem Partner oder mit der Familie ein paar ruhige Stunden zu verbringen. Dabei setzen Sie auf eine Einrichtung ganz nach Ihrem Geschmack und gestalten die Zimmer wohnlich. Doch das schöne Ambiente wird gestört, wenn Sie Schimmel bemerken. Der Schimmelbefall ist zunächst noch nicht weit ausgeprägt, breitet sich aber in den meisten Fällen sehr schnell aus. Dann ist es an der Zeit, tätig zu werden. Was Sie tun können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Ursachen von Schimmelpilz im Putz

Zu viel Feuchtigkeit im Raum und kalte Oberflächen sind die besten Voraussetzungen für Schimmelbildung im Putz. Wenn die Luftfeuchtigkeit im Zimmer bei ungefähr 60 Prozent liegt, hat der Pilz optimale Bedingungen für die Ausbreitung. Falls diese Umstände sogar für mehrere Tage gegeben sind, breitet sich der Schimmel schon ab einer Temperatur von etwa 0 Grad aus. Die Feuchtigkeit befindet sich in der Raumluft. Bis zu zehn Liter Wasser werden in jedem Haushalt täglich produziert. Diese entstehen durch Duschen, durchs Kochen oder einfach beim Atmen. Und dieses Wasser bindet die Raumluft als unsichtbaren Dampf. Auf kalten Oberflächen, zum Beispiel an der Fensterscheibe, wird der Dampf dann flüssig.

Auch an Hausecken mit unzureichender Dämmung tritt die Flüssigkeit auf. Vor allem in wenig belüfteten Bereichen bleibt die Feuchtigkeit dann im Raum und setzt sich fest.

Ein anderer Grund für Schimmelbildung können Mängel am Gebäude sein. Dazu zählen auch altersbedingte Schäden. Sie machen es möglich, dass Wasserdampf oder Wasser ins Innere gelangen. Sobald dies einmal geschehen ist, besteht ein erhöhtes Schimmelrisiko in Ihrem Heim. Denn die feuchte Umgebung wird zum Dauerzustand, sodass mitunter sogar das Dämmmaterial und das Holz zu schimmeln anfangen. Sie sollten in einem solchen Fall die Raumumgebung nach einem undichten Wasserrohr absuchen oder checken, ob an irgendeiner Stelle Wasser austritt.

Die Folgen

Wenn Sie Schimmel an den Wänden entdecken, ist das mehr als nur ein optisches Problem. Natürlich ärgern sich viele Menschen darüber, dass die Wohnung oder das Haus dadurch nicht mehr so schön aussehen. Auch der unangenehme Geruch, der mit der Schimmelbildung einhergeht, stellt eine Belästigung dar. Beachten Sie aber, dass mit der Schimmelbildung ein noch größeres Problem verbunden ist: Die Sporen im Raum belasten Ihre Gesundheit. Denn die entstehenden Stoffwechselprodukte sind giftig und können Allergien verursachen. Darüber hinaus wirkt sich eine permanente Belastung durch Schimmel schädigend auf die Leber und auf die Niere des Menschen aus.

Bedenken Sie, dass mit einem Schimmelbefall ein Wertverlust der Wohnung oder des Hauses einhergeht. Wer zur Miete wohnt, der muss bei einem solchen Befall umgehend den Vermieter informieren, sodass die ersten Schritte gegen die weitere Ausbreitung unternommen werden können.

Die Ausbreitung des Schimmelbefalls prüfen

Wenn Sie den Schimmel im Putz entdecken, sollten Sie umgehend dagegen vorgehen. Zunächst ist wichtig, dass Sie sich einen genauen Überblick über den befallenen Bereich verschaffen. So tritt der Schimmelpilz mitunter nur in einem Bereich des Raumes auf. In anderen Fällen sind aber gleich mehrere Ecken befallen. Teilweise breitet sich der Schimmel sogar über die komplette Wand aus oder greift auch die Decke an. Das geschieht oft unbemerkt. Denn häufig fängt der Schimmelbefall zunächst unterhalb der Tapete an und ist daher zunächst nicht zu erkennen. Wer einen Befall bemerkt, der sollte also das gesamte Zimmer kontrollieren.

Suchen Sie die Ecken, den Boden und die Decken ab und checken Sie auch die anliegenden Zimmer. Allerdings ist der Schimmelbefall nicht immer an der Oberfläche zu erkennen. Daher achten Sie auf weitere Anhaltspunkte.

Bei verkleideten Wänden und Decken haben Sporen gute Möglichkeiten, sich auszubreiten. Sie bemerken den Befall dann an einem muffigen Geruch, der sich nicht entfernen lässt. Ein weiteres Zeichen ist Kondenswasser an den Fenstern. Hinter großen Schränken bildet sich ebenfalls häufig Schimmel. Sie erkennen Schimmel an kleinen Flecken an den Ecken, die Sporen aufweisen. Darunter im Putz befindet sich der eigentliche Pilz. Viele Menschen nehmen sich dann nur die Sporen vor. Sie bearbeiten den Fleck an der Wand mit einer Bürste. Beachten Sie dabei, dass der Pilz danach noch immer vorhanden ist. Denn dieser befindet sich sehr tief in der Wand.

wand schimmel

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Das Entfernen der Sporen ist also nicht zielführend. Sie beseitigen auf diese Weise nicht den Schimmelbefall, sondern nur ein Symptom. Schon nach wenigen Tagen wird sich an dieser Stelle wieder ein Fleck bilden. Grundsätzlich betrifft ein Schimmelpilzbefall, der auf eine defekte Regenrinne oder aufsteigendes Grundwasser zurückzuführen ist, häufig mehrere Räume. Daher ist es sinnvoll, alle Bereiche der heimischen vier Wände zu checken, bevor Sie sich an die Bekämpfung des Schimmels machen.

So gehen Sie gegen den Schimmelpilz im Putz vor

Zunächst ist wichtig, dass Sie den weiteren Schimmelbefall eindämmen. Tun Sie dies nicht, kann es sein, dass sich die Sporen weiter ausbreiten, auch wenn Sie die betroffenen Bereiche entfernen. Halten Sie die Türen zum Nebenzimmer geschlossen und lüften Sie über das Fenster durch.

Die richtige Schutzausrüstung für die Schimmelbeseitigung

Vom Schimmel geht eine starke gesundheitliche Belastung aus. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie sich beim Beseitigen der Schimmelbereiche schützen. Entscheidend ist dabei auf jeden Fall, dass Sie Ihre Hände, die Schleimhäute und die Augen schützen. So können Sie zum Beispiel zu einem Ganzkörperanzug greifen, den es in jedem Fachhandel gibt. Auch eine Schutzbrille für die Augen wird empfohlen. Darüber hinaus entscheiden Sie sich für einen Mund- und Nasenschutz für die Schleimhäute. Damit Ihre Hände nicht angegriffen werden, ziehen Sie undurchlässige Handschuhe bei der Tätigkeit an.

Den befallenen Bereich freilegen

In den meisten Fällen sind die Innenräume tapeziert. Daher geht es in einem ersten Schritt darum, den befallenen Bereich freizulegen und die Tapete zu entfernen. Entweder nehmen Sie dafür nur einen Teil der Tapete ab oder den Bereich der gesamten Wand. Wichtig ist, dass Sie die Tapete nicht einfach abreißen. Denn durch das ruckartige Vorgehen werden die Sporen auf der Tapete und dahinter unnötige aufgewirbelt, sodass sie sich im gesamten Raum verteilen. Arbeiten Sie lieber staubarm: Sie weichen die Tapete vor dem Abziehen mit einem Sporenbinder ein. Diesen können Sie zum Beispiel aufsprühen. Beachten Sie die Vorgaben in Bezug auf die Einwirkungszeit und beginnen Sie anschließend damit, die Tapete vorsichtig von der Wand abzuziehen.

Die abgezogenen Stücke der Tapte müssen direkt luftdicht verpackt werden. Ansonsten geraten die Schimmelsporen durch einen Luftzug direkt wieder in die Raumluft und setzen sich auf anderen Bereichen ab. Die Tüten mit den Tapeten entsorgen Sie im Restmüll. Wer auf einen speziellen Sporenbinder verzichten will, der kann hier auch handelsüblichen Kleister heranziehen. Diesen verdünnen Sie sehr stark und streichen dann den betroffenen Bereich der Wand damit ein. Auf diese Weise werden die Schimmelsporen ebenfalls gebunden, sodass sie sich nicht in der Raumluft ausbreiten.

Den Putz bearbeiten

Nun nehmen Sie sich den Putz vor. Kleine Schimmelbereiche reiben Sie mit einer Bürste ab und tragen dann ein Schimmelmittel auf. Bei großflächigem Befall müssen Sie Teile des Putzes abfräsen. Sie nutzen ein Fräsgerät, das man im Fachhandel ausleihen kann. Gleichzeitig sollte ein Helfer den Putz absaugen. Der Staub darf sich nicht verbreiten. Sobald Sie den befallenen Putz entfernt haben, tragen Sie auch hier ein Schimmelmittel auf. Arbeiten Sie dabei großflächig um den Bereich herum. Denn mitunter haben sich die Sporen schon unbemerkt ausgebreitet. Warten Sie mit dem Neuverputz, bis der Bereich komplett trocken ist.

Komplette Säuberung

Um alle verbliebenen Sporen zu beseitigen, nehmen Sie dann eine gründliche Reinigung aller umliegenden Räume vor. Glatte Flächen an Möbeln werden mit einem Tuch mit reinem Alkohol oder Spiritus abgewischt. Bearbeiten Sie auch die Rückseiten von Schränken. Polsterungen müssen gewaschen werden.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Schimmel im Putz

Eine sinnvolle Maßnahme gegen die Entstehung von Schimmel im Putz ist das richtige Lüftungsverhalten. Sie sollten zweimal am Tag einen Durchzug herstellen, um für einen Luftaustausch im Raum zu sorgen. Öffnen Sie zwei Fenster, die im besten Fall gegenüberliegen. Setzen Sie hier auf das sogenannte Stoßlüften: Sie öffnen das Fenster komplett. Vom dauerhaften Lüften mit Kippfunktion ist Abstand zu nehmen. Denn dadurch entstehen ausgekühlte Bereiche, die beste Bedingungen für die Schimmelbildung bieten. Auch sollten Sie darauf achten, die Wärmequellen in Ihren Räumlichkeiten nicht zuzustellen. Denn wenn Sie beispielsweise Vorhänge oder Schränke vor der Heizung platzieren, dann bildet sich Feuchtigkeit durch die Wärme. Somit finden Schimmelpilze hier optimale Bedingungen vor.

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