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Smart-Home: Ping auf das WAN-Interface aktivieren

von Marc Hettenberger
router im smart-home

Wer sich schonmal durch das Interface seines Routers geklickt hat, der wird mit vielen verschiedenen Optionen nahezu bombardiert. Mitunter auch mit einer Einstellung, die den „Ping“ auf das „WAN-Interface“ zulässt. Während manche gelassen darüber hinwegsehen und vielleicht den Sinn dahinter kennen, wird es genügend andere geben, die jetzt vor einem Rätsel stehen. Solltest du zu den letzteren gehören, kannst du beruhigt aufatmen. Wir zeigen dir, was sich hinter den Wörtern verbirgt und was es damit auf sich hat.

Was bedeutet „Ping auf das WAN-Interface aktivieren“?

Frei nach dem Zitat einer deutschen Politikerin „Das Internet ist für uns alle Neuland“, fangen wir von vorne an. Wir klären nämlich zunächst die Begrifflichkeiten. Die Wörter „Ping“ und „WAN“ stehen nämlich für zwei komplexe Einheiten innerhalb der Materie. Trotzdem brauchst du keine Angst zu haben, danach bist du auf jeden Fall schlauer, schließlich verzichten wir auf jegliches Fachchinesisch.

WAN

Bei einem WAN (Wide Area Network) handelt es sich um ein Rechnernetz. Wie der deutsche Name (Weitverkehrsnetz) schon besagt, kann sich ein WAN über einen großen Bereich erstrecken. Das können mehrere Räume sein, aber auch mehrere Kontinente. Im Grunde sind der Technik keine Grenzen gesetzt. Allerdings darf man das WAN nicht mit dem LAN verwechseln. Bei einem LAN (Local Area Network) handelt es sich um ein örtliches oder lokales Netzwerk. Im Grunde lässt sich ein WAN sehr gut mit mehreren LANs erklären. Nehmen wir an du besitzt mehre Netzwerke, zum Beispiel ein „Arbeitsnetzwerk“ und ein „Heimnetzwerk“, dann kannst du diese beiden miteinander verbinden.

Jedes für sich wäre ein LAN; verbunden ergeben sie ein WAN. Die Verbindung erfolgt entweder über spezielle Geräte oder mittels eines handelsüblichen Routers.

Ping

Bei dem Ping handelt es sich um ein gängiges Diagnose-Werkzeug. Vereinfacht ausgedrückt kann damit überprüft werden, ob bestimmte „Teilnehmer“ in einem Netzwerk erreichbar sind. Dazu wird ein bestimmtes Signal, ein sogenanntes Datenpaket, versendet, um zu sehen, ob der Teilnehmer („Host“) antwortet. Der Befehl wird meistens über die Konsole gestartet und ist für Laien eher uninteressant. Für professionelle Anwender lassen sich aber vom Ping verschiedene Daten herauslesen. So erstellt das Diagnose-Werkzeug automatisch ein Protokoll. Aus diesem kann zum Beispiel herausgelesen werden, ob ein Teilnehmer des Netzwerkes gar nicht antwortet. Auch die Geschwindigkeit der Antwort lässt sich damit herausfinden.

ping auf wan interface

Teerasan Phutthigorn/shutterstock.com

Einschalten oder ausschalten?

Im Grunde kann man die Frage nicht pauschal beantworten. Wer die Erreichbarkeit verschiedener Teilnehmer innerhalb eines Netzwerks testen möchte, der wird um das Einschalten nicht herumkommen. Allerdings sollte das erfahrenen Nutzern vorbehalten sein. Solltest du also über wenig Wissen verfügen und keine großartigen Tests im Netzwerk durchführen wollen, kannst du den Ping im WAN-Interface getrost deaktivieren. Denn das Aktivieren kann auch Nachteile bringen. Da dein Router auf Anfragen aus draußen antwortet, kann jemand sehr schnelle deine IP-Adresse herausfinden. Solltest du den Ping eingeschaltet lassen, ist es daher unerlässlich, die Firewall des Routers zu aktivieren. Du solltest außerdem darauf achten, dass die Software immer auf dem neusten Stand ist.

Die IP-Adresse: Darum solltest du sie für dich behalten

Zugegeben, deine IP-Adresse ist jetzt nicht so schützenswert wie beispielsweise deine Kreditkartennummer. Trotzdem handelt es sich um eine sensible Information, die man nicht mit jedem teilen sollte. Schließlich können Cyberkriminelle mit dieser Information sehr großen Schaden anrichten.

Der eigene Standort

Durch deine IP-Adresse lässt sich sehr leicht herausfinden, in welcher Stadt du dich aufhältst. Mit ein paar Informationen, die sich Kriminelle schnell aus dem sozialen Netzwerk holen können, ist es daher leicht deinen genauen Wohnort zu identifizieren. Gerade, wenn du in einer kleineren Stadt lebst. In der Vergangenheit haben sich das Kriminelle bewusst zunutze gemacht, indem sie bei der Abwesenheit der Bewohner in die jeweiligen Häuser und Wohnungen eingebrochen sind.

DDoS-Angriffe

Wenn jemand deine IP-Adresse kennt, kann er versuchen dich mit einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) anzugreifen. Dabei wird dein Gerät mit einer Vielzahl an Daten überflutet. Was sich banal anhört, ist es ganz und gar nicht. Dein Gerät kapituliert vor der gewaltigen Datenflut und muss vom Netz getrennt werden.

Identitätsdiebstahl

Auch im Internet ist Identitätsdiebstahl ein großes Problem. Kriminelle nutzen die IP-Adressen anderer Menschen, um Straftaten zu begehen. Dank modernerer Technik ist es zwar vielfach möglich, die eigene Unschuld zu beweisen, allerdings hat man erstmal den Ärger.

Ping auf das WAN-Interface aktivieren oder nicht? Unser Fazit

Wer aufwendige Diagnoseverfahren in seinem Netzwerk durchführen möchte, der kommt um das Einschalten der Ping nicht herum. Wer hingegen „ganz einfach“ in seinem Netzwerk unterwegs ist, der kann die Funktion beruhigt ausschalten. Sicherer ist es auf jeden Fall.


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