Home Renovieren & Heimwerken Sandstein imprägnieren: Tipps zur Reinigung und Pflege

Sandstein imprägnieren: Tipps zur Reinigung und Pflege

von Marc Hettenberger
Sandstein imprägnieren

Sandstein ist als Baustoff sehr beliebt. Das hängt damit zusammen, dass die milden Farbtöne Wärme und Natürlichkeit ausstrahlen. Er gehört zu den sogenannten Sedimentgesteinen. Seine Hauptbestandteile sind Quarzsandkörner und organische Verbindungen. Ihr mengenmäßiges Verhältnis in der Gesamtsubstanz bestimmt seine Festigkeit und sein Aussehen. Je höher der Quarzanteil ist, desto fester und stabiler ist der Naturstein. Er wird als Quarzsandstein bezeichnet, wenn er zu mehr als 90 % aus Quarz besteht. Er zeigt typischerweise weißlich-graue Farbschattierungen.

Sandstein imprägnieren: Grundlegendes

Sandstein mit einem hohen Gehalt an anderen Mineralien kann verschiedene Farbtönungen zeigen. Eisenhaltiges Hämatit verleiht ihm einen rötlichen, Limonit einen gelblichen Ton. Auch Grünfärbungen sind zu beobachten. Trotz der vielfältigen Farbvarianten sind allen Sandsteinen zwei Dinge gemeinsam. Als Naturstein zeigt er keine homogene Färbung wie industriell hergestellte Produkte. Es gibt immer Schattierungen an der Oberfläche, bei denen der Farbton und die Farbintensität variieren. Sie verleihen ihm ein bildliches Muster, das durch hellere und dunklere farblich unterschiedliche Stellen zustande kommt. Außerdem lebt und atmet Sandstein. Er verändert, wenn auch langsam seine Struktur, wenn er verschiedenen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.

Sein Nachteil ist, dass seine Oberfläche im natürlichen Zustand nicht wasserabweisend ist. Er ist im Gegenteil sehr saugfähig und nimmt Regenwasser tief in sein Inneres auf. Die enthaltenen Schmutzpartikel lagern sich dabei auf seiner Oberfläche ab und bilden Algen und Moos einen idealen Nährboden. Das kann dazu führen, dass sich Grünbelag absetzt und unschöne Flecken entstehen. Eine Reinigung im Nachhinein ist nur mit erhöhtem Aufwand möglich, weil Schmutz, Algen und Moos in die Ritzen einziehen und sich dort verankern und festsetzen. Damit die Schönheit und die Beständigkeit von Sandstein erhalten bleiben, muss er von Anfang an und in regelmäßigen Abständen gepflegt und geschützt werden.

Wir zeigen in diesem Ratgeber worauf beim Schutz der Natursteine zu achten ist und welche Mittel zum Imprägnieren geeignet sind. Außerdem bieten wir eine Schritt-für –Schritt-Anleitung für den Pflege- und Imprägnierprozess an.

Die Bedeutung des Imprägnierens bei Sandsteinen

In manchen Berichten wird Imprägnieren mit Versiegelung gleichgesetzt. Inhaltlich ist das leider nicht korrekt. Beim Versiegeln wird der Sandstein mit einer undurchlässigen Schicht überzogen. Diese verhindert zwar, dass Feuchtigkeit und Schmutz in den Stein eindringen und sich auf ihm ablagern können. Sie blockiert aber auch seine Atmungsfähigkeit. Diese sollte aber unbedingt erhalten bleiben, da sie eine der Eigenschaften ist, die den Naturstein ausmachen. Im Gegensatz zur Versiegelung ist eine Imprägnierung diffusionsoffen. Sie dringt tief in das Gestein ein und bildet nicht nur außen, sondern auch im Inneren eine Wasser und Öl abweisende Schicht, die die Saugfähigkeit verhindert.

Dadurch kann so gut wie kein Schmutz mehr auf den Oberflächen haften bleiben. Kleinere Ablagerungen, die dennoch entstehen, können leicht entfernt werden. Etwas Wasser und eine Bürste genügen dafür.

pflege von sandstein

Svify/shutterstock.com

Schritt-für-Schritt Anleitung

Im Gegensatz zur Versiegelung bleiben bei einer Imprägnierung die Atmungsfähigkeit des Steins und damit seine natürlichen Eigenschaften erhalten. Welche Schritte bei diesem Prozess zu beachten sind, wird in der folgenden Anleitung erklärt.

Schritt 1: Reinigung

Zum Imprägnieren muss der Sandstein sauber und trocken sein. Die Reinigung erfolgt am schonendsten mit einem lauwarmen Gemisch aus Wasser und einem milden Reiniger und einer Bürste. Schon vorhandene Beläge mit Moos können mit einem Spachtel oder einem Messer entfernt werden. Die Bearbeitung mit einem Hochdruckreiniger ist auch möglich, wird aber nicht empfohlen. Der hohe Druck schiebt die Schmutzpartikel noch weiter ins Innere des Steins, sodass sie nicht mehr erreicht werden. Außerdem kann es zu Schäden an der Oberfläche kommen, besonders wenn es sich um quarzarme, weichere Sandsteine handelt. Beide Vorgänge machen den Stein noch empfindlicher und anfälliger für Verschmutzungen. Bevor der eigentliche Imprägniervorgang beginnen kann, muss der Stein nach der Reinigung komplett abtrocknen.

Schritt 2: Imprägnieren

Im nächsten Schritt wird die Imprägnierung auf die Sandsteinflächen aufgetragen. Für senkrechte Nutzungen wie Mauern und Umrandungen empfiehlt sich das Einbringen mit einer Sprühflasche. Für den Auftrag auf Sandsteinflächen wie beispielsweise Terrassen sind Pinsel oder Rollen sehr gut geeignet. Moderne Imprägniermittel sind mit Nanotechnologie behandelt. Sie ziehen schnell in den Stein ein, sodass kein weiterer Arbeitsschritt notwendig ist. Nach dem Austrocknen bieten sie den gewünschten Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz. Das ist beim ersten Regen nach dem Imprägnieren eindrucksvoll zu beobachten besonders auf einer ebenen Fläche wie der Sandsteinterrasse. Das Wasser perlt von der Oberfläche ab und zieht nicht ein.

Wichtig ist, dass sich keine Feuchtigkeit anstaut. Das kann die Lebensdauer der Imprägnierung verkürzen. Aus diesem Grund werden vernünftig geplante Terrassen mit einem Gefälle von ein bis zwei Prozent gebaut, damit Wasser zügig abfließen kann. Viele Menschen schrecken vor der Gestaltung ihrer Terrasse mit Sandsteinen zurück, obwohl sie ihre natürliche Schönheit und Wärme schätzen. Sie fürchten die fleckigen Veränderungen durch Ab- und Einlagerungen und durch Verschmutzungen der alltäglichen Nutzung wie Getränkeflecken. Mit der richtigen Imprägnierung und der sorgfältigen Pflege sind diese Bedenken aber aus dem Weg geräumt.

Regenwasser fließt schnell ab und dringt durch die Imprägnierung nicht in die Oberflächenstruktur ein. Getränkereste, die auf den Boden geraten, können problem- und folgenlos beseitigt werden.

Schritt 3: Regelmäßige Pflege

Die Reinigung und die Imprägnierung sollten in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Innerhalb welchen Zeitraums das geschieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits spielen dabei natürlich die Witterungsverhältnisse eine Rolle. In regenreichen Regionen ist der Pflegzyklus kürzer als in trockenen Gebieten. Grundsätzlich sind ebene Flächen wie Terrassen oder Pflasterareale empfindlicher als senkrechte Bauten wie zum Beispiel Mauern. Das hängt mit der Abflussgeschwindigkeit des Wassers nach Regenfällen zusammen. Diese ist bei Terrassen trotz vorhandenen Gefälles immer noch deutlich langsamer als bei Mauern. Der dritte Faktor, der die Reinigungsfrequenz beeinflusst, ist die Nutzung im alltäglichen Leben.

Terrassen sind Teil von Alltagsaktivitäten bei schönem Wetter. Sie werden beim Grillen, zum Sonnenbaden oder zum gemütlichen Beisammensein oder für eine Feier genutzt. Dabei gelangen schnell mal Getränkeflüssigkeiten und Essensreste auf den Boden und werden nicht sofort entfernt. Besonders zuckerhaltige Flüssigkeiten, und fetthaltige Flecken von Sonnencremes und Grillfleisch können sich dann im Boden festsetzen. Je nachdem wie diese drei Faktoren auf den Sandstein einwirken, ist die Frequenz der Pflegeintervalle größer oder kleiner. Terrassen sollten mindestens einmal jährlich gereinigt und imprägniert werden. Mauern und Umrandungen kommen meist eine längere Zeit ohne Wartung aus.

Sandstein imprägnieren: Reinigung in besonderen Fällen

In manchen Fällen entwickelt sich auf Sandsteinen trotz sorgfältiger Reinigung und Imprägnierung dennoch ein Grünbelag aus Moos und Algen. Da er tief in den Poren verankert ist, lässt er sich nicht mit Bürste oder Hochdruckreiniger entfernen. Es gibt aber spezielle Algen- und Grünbelagentferner, mit denen Abhilfe geschaffen werden kann. Sie werden mit Pinsel oder Rolle nach den Anweisungen des Herstellers auf die befallenen Bereiche aufgetragen. Anschließend können sie über Nacht einziehen und wirken. In der Regel sind die Verschmutzungen nach dieser Zeit verschwunden. Sollten hartnäckige Beläge übrig bleiben, muss der Vorgang wiederholt werden.

Ausgelaufenem Öl und getrockneten Farbflecken ist ebenfalls nicht mit der Bürste beizukommen. Das gilt besonders für Sprühfarbe, wie sie bei Graffitis verwendet wird. Zur Beseitigung dieser besonderen Verschmutzungen kann ein Trockeneis Strahlgerät genutzt werden. Im Fachhandel gibt es Mietgeräte. Die Maschine schickt Trockeneispellets mit einer Größe bis zu drei Millimeter in die verschmutzten Poren. Diese kühlen den Bereich auf -79 °C ab. Dadurch werden die bearbeiteten Materialien rissig und können durch den Druck aus der Oberfläche herausgelöst werden. Die Methode ist zwar aufwendig, aber sehr materialschonend und umweltverträglich, da keine Reinigungszusätze benötigt werden.

Bildquelle Titelbild:

  • Svify/shutterstock.com

Weitere spannende Themen