Überall dort, wo es keinen Kabelempfang gibt, erfolgt die Übertragung der Fernsehprogramme mittels Satelliten. Durch die Umstellung auf den digitalen Satellitenempfang steht eine sehr große Anzahl an verfügbaren Programmen zur Auswahl. Zur Nutzung muss lediglich eine Satellitenschüssel montiert ausgerichtet und komplett eingerichtet werden. Diese Arbeit ist aber gar nicht besonders schwer. Jeder, der nur über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt, kann diese Arbeit selbst durchführen. Nachfolgend wird beschrieben, wie dabei vorgegangen wird.
Satellitenschüssel installieren und einrichten: Der richtige Standort
Eine Satellitenantenne kann nicht irgendwo auf dem Grundstück aufgebaut werden, wo es gerade am besten scheint. Es müssen schon ein paar günstige Voraussetzungen vorhanden sein. Zum einen ist eine Ausrichtung in südlicher Richtung erforderlich. Über die exakte Ausrichtung wird später noch detaillierter berichtet. Zum anderen dürfen sich keine Hindernisse im Blickfeld der Antenne befinden. Hindernisse können unter anderem benachbarte Gebäude oder hohe Bäume sein. Solche Hindernisse stören dem Empfang im erheblichen Maße. Deshalb ist es auch empfehlenswert, die Satellitenschüssel möglichst hoch anzubringen.
Eine Möglichkeit besteht darin, sie auf dem Dach zu montieren. Dazu muss zunächst ein Mast am Dach angebracht werden. Dieser wird an den Dachsparren befestigt und dann durch die Dachpfannen nach außen geführt. Im Baumarkt gibt es spezielle Dichtungen, mit denen die Durchführung wieder korrekt abgedichtet werden kann. Die Befestigung des Mastes muss so stabil sein, dass die Satellitenantenne auch einen stärkeren Sturm unbeschadet übersteht. Bei starkem Sturm darf sie noch nicht einmal ein bisschen wackeln, weil dadurch der Fernsehempfang stark beeinträchtigt wird. Alternativ ist auch eine Montage an der Giebelwand möglich.
Dazu wird eine spezielle Halterung benötigt. Diese wird mit vier Schrauben am Mauerwerk angedübelt. Die Wandhalterung besteht aus einer stabilen Stahlplatte, an der ein um 90 Grad gebogenes Rohr angeschweißt ist. Wer sich mit Metallbearbeitung etwas auskennt, kann sich eine solche Halterung auch selbst anfertigen.
Die Satellitenantenne an der Halterung anbringen
Meistens muss die Satellitenschüssel vor der Montage noch zusammengebaut werden. Dazu wird der Parabolspiegel an eine Masthalterung geschraubt. Am unteren Bereich der Masthalterung wird ein etwas längerer Ausleger angebracht. An dessen Ende erfolgt die Anbringung des LNBs. Die Masthalterung ist im Winkel verstellbar. Damit wird der Höhenwinkel eingestellt. Diese Einstellung kann schon vorgenommen werden, bevor die Satellitenschüssel am Mast angebracht wird. Welcher Höhenwinkel erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Standort ab. Die Fernsehsatelliten befinden sich in einer Höhe von etwa 36.000 Kilometer direkt über dem Äquator.
Direkt am Äquator muss die Antenne in einem Winkel von fast 90 Grad ausgerichtet werden. Je weiter der jeweilige Standort vom Äquator nach Norden oder Süden entfernt ist, desto flacher muss der Höhenwinkel eingestellt werden.
Bei vielen Satellitenantennen befindet sich eine Liste mit Höhenwinkeln verschiedener Orte bereits im Lieferumfang. Ist das nicht der Fall, können die Werte auch ganz einfach im Internet gefunden werden. Ist der Höhenwinkel korrekt an den jeweiligen Standort angepasst, kann die Satellitenschüssel an dem zuvor angebrachten Mast befestigt werden. Die Befestigungsschrauben sollten jedoch noch nicht festgezogen werden, weil noch die exakte Ausrichtung erfolgen muss. Dazu ist es erforderlich, die Satellitenantenne seitwärts zu schwenken. Zur Ausrichtung ist ein Kompass erforderlich. Die am meisten genutzten Astra-Satelliten befinden sich in der Richtung 19,2 Grad Ost.

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Die Eutelsat-Satelliten befinden sich bei 23 Grad Ost. Um jetzt die Satellitenschüssel exakt auszurichten, wird sie zunächst mithilfe des Kompasses direkt nach Süden ausgerichtet. Anschließend wird sie um 19,2 Grad in östliche Richtung gedreht, um die Programme der Astra-Satelliten empfangen zu können. Damit die Eutelsat-Programme empfangen werden können, muss sie noch etwas weiter auf 23 Grad geschwenkt werden.
Winkelmesser und Sat-Finder
Nun hat natürlich nicht jeder einen solch exakten Winkelmesser zur Hand, um den Winkel präzise einstellen zu können. Deshalb gibt es für ein paar Euro in fast jedem Baumarkt einen sogenannten Sat-Finder. Dieser wird einfach mit einem entsprechenden Kabel an den LNB der Satellitenantenne angeschlossen. Bim Schwenken der Schüssel leuchten Dioden auf oder es ertönt ein akustisches Signal. Das hängt dann vom jeweiligen Gerät ab. Diese Signale zeigen an, ob die korrekte Position gefunden wurde. Ist kein Sat-Finder zur Hand, dann gibt es auch noch eine andere Möglichkeit, die Satellitenschüssel korrekt auszurichten. Dazu wird ein Satellitenkabel angeschlossen.
In Sichtweite werden ein Fernsehgerät sowie ein Receiver aufgestellt. Nachdem alles angeschlossen ist, wird die Satellitenantenne soweit geschwenkt, bis ein Bild auf dem Fernsehgerät sichtbar ist. Der Vorteil bei der digitalen Satellitenübertragung besteht darin, dass es keine unscharfen oder verschneiten Bilder gibt. Im Gegensatz zur analogen Übertragung gibt es nur eine gute Qualität oder gar kein Bild. Der Nachteil beim digitalen Übertragungsstandard besteht darin, dass die Ausrichtung mit hoher Präzision erfolgen muss.
Satellitenschüssel installieren: Die Verkabelung vornehmen
An dem Ausleger der Satellitenantenne wird der LNB angebracht. Die Abkürzung LNB steht für Low Noise Block. In diesem Bauteil befindet sich die Elektronik. Deshalb ist auch ein Kabelanschluss daran vorhanden. Es gibt aber auch LNBs, an denen zwei oder maximal vier Anschlüsse vorhanden sind. Daher können maximal vier Satelliten-Receiver oder vier Fernsehgeräte mit eingebautem Satelliten-Empfang an einer Schüssel angeschlossen werden. Sollen an einer Satellitenantenne jedoch mehrere Empfangsgeräte angeschlossen werden, dann ist ein zusätzliches Bauteil erforderlich. Ein solches Gerät wird vor der Witterung geschützt auf dem Dachboden oder an einer anderen Stelle im Gebäude angebracht.
Zudem benötigt ein Satellitenverteiler einen Stromanschluss. Der Verteiler ist in der Lage, die Signale aufzuteilen und zu verstärken. Dadurch können auch bis zu 16 Endgeräte an einer Antenne angeschlossen werden.
Zum Anschluss, mit oder ohne einen zusätzlichen Verteiler, sind spezielle Satellitenantennenkabel erforderlich. Diese sind etwas anders konstruiert als herkömmliche Antennenkabel. Das Kabel wird mit sogenannten F-Steckern versehen, um es an den Buchsen anschließen zu können. Für die Montage der F-Stecker ist ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich. Zunächst wird die äußere Isolationsschicht vorsichtig abgenommen. Darunter befindet sich eine dünne Aluminiumfolie. Unter dieser Folie wird eine Drahtlitze sichtbar. Die Drahtlitze wird zusammen mit der Alufolie nach hinten über die vorhandene äußere Isolierung geklappt. Dadurch wird die innere Isolierung sichtbar.

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Diese muss ebenfalls mit größter Sorgfalt demontiert werden. Dann wird ein glatter Kupferdraht sichtbar. Der F-Stecker ist an der Anschlussseite mit einem Innengewinde versehen. Damit wird er auf das vorbereitete Antennenkabel geschraubt, bis er richtig fest ist. Direkt in der Mitte ragt dann das glatte Kupferkabel aus dem Stecker heraus. Dieses wird so weit gekürzt, bis es nur noch um etwa fünf Millimeter herausragt. Dann kann der Stecker mit der Überwurfmutter auf das Anschlussgewinde geschraubt werden. Dabei sollte keine Gewalt angewendet werden. Es ist völlig ausreichend, ihn handfest anzuziehen.
Satellitenschüssel einrichten: Das Antennenkabel bis zum Receiver verlegen
An dem Ausleger der Satellitenschüssel sollte das Kabel mit Kabelbindern fixiert werden. Dann kann es nicht durch den Wind gelöst oder beschädigt werden. Bei der Durchführung durch das Dach oder durch die Außenwand muss darauf geachtet werden, dass die Durchführung wieder ordnungsgemäß abgedichtet wird. Auch bei der Verlegung im Innern des Gebäudes sollte das Satellitenkabel immer so mit Schellen fixiert werden, dass es nicht beschädigt werden kann. Ist das Kabel dann bis in das Zimmer verlegt, in dem es genutzt werden soll, stehen zwei verschiedene Anschlussvarianten zur Wahl.
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, es direkt mit einem zweiten F-Stecker an der Eingangsbuchse des Fernsehgerätes oder des Satelliten-Receivers anzuschließen.
Wer es jedoch besonders professionell machen möchte, installiert eine entsprechende Anschlussdose in dem Raum. An diese wird dann ein weiteres Satellitenkabel angeschlossen und mit dem Empfangsgerät verbunden. Die Installation einer fest montierten Anschlussdose hat den Vorteil, dass das Fernsehgerät auch später an einem anderen Platz im Wohnzimmer aufgestellt werden kann. In dem Fall braucht dann nicht eine komplett neue Installation des Satellitenkabels erfolgen. Es muss nur ein entsprechend langes Antennenkabel besorgt und an der Anschlussdose angebracht werden.
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