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Tiefengrund aufsprühen: Tipps und DIY-Anleitung

von Marc Hettenberger
Tiefengrund aufsprühen

Als Tiefengrund wird eine Grundierung zum Tapezieren von Wänden und Decken bezeichnet. Der Tiefengrund kann entweder per Rolle aufgetragen oder direkt aufgesprüht werden.

Tiefengrund aufsprühen: Grundlegende Informationen

Bei einem Tiefengrund, auch Tiefgrund genannt, handelt es sich um eine Grundierung, die für Tapezierarbeiten an Decken oder Wänden dient. Vor der eigentlichen Arbeit werden die Wände mit dem Tiefengrund vorbehandelt. Die Grundierung eignet sich für mineralischen Untergrund wie Beton, Gips oder Putz. Dadurch lässt sich die Saugfähigkeit entweder ausgleichen oder beschränken. Außerdem kann die Oberfläche der Wand verfestigt werden. Die Durchführung eines Tiefengrundes dient zum Reduzieren der Farbmenge, die beim Anstreichen gebraucht wird oder der Menge des Kleisters bei den Tapezierarbeiten. Bei einer späteren Entfernung lässt sich die Tapete leichter vom Untergrund ablösen.

Wandgrundierungsmittel mit großer Beliebtheit

Der Tiefengrund erfreut sich als Wandgrundierungsmittel großer Beliebtheit, da er imprägnierend wirkt und die Oberfläche verfestigt. Er eignet sich für Wände mit großer Saugkraft sowie einer sandenden, porösen Oberfläche. Um die Saugkraft der zu bearbeitenden Wand festzustellen, wird sie mit einem Schwamm angefeuchtet. Anschließend ist darauf zu achten, wie rasch die Wand die Feuchtigkeit aufsaugt. Als am saugkräftigsten gelten Trockenbauwände aus Gipskarton sowie Wände aus grobporigen Mineralputz. Bei einem schon älteren Unterputz der Wand, der beim Darüberstreichen per Hand sandet, besteht nur noch eine eingeschränkte Tragfähigkeit für Tapeten oder Dekorputz.

In solchen Fällen gilt der Tiefengrund als hilfreich. Ferner beugt er der frühzeitigen Ablösung von schmückendem Belag oder Schäden durch Feuchtigkeit vor. Geeignet ist ein Tiefengrund für die unterschiedlichsten Oberflächen im Innen- und Außenbereich. Dazu gehören:

  • Wände
  • Decken
  • Fußböden
  • Metalle
  • Hölzer
  • Werkstoffe

Aufgrund ihrer komplexen Eigenschaften verfügen die meisten Grundierungen über intensive Chemikalienbasierungen. Die Sorge, dass deswegen Oberflächen oder Untergründe durch Schadstoffe in Mitleidenschaft gezogen werden, besteht jedoch zu Unrecht. So werden mittlerweile viele zertifizierte schadstoffarme und umweltfreundliche Grundierungen angeboten. Ihre vollständige Wirkung entfalten sie bei materialsparendem Auftragen. Bausubstanz, Menschen und Umwelt werden dadurch nicht gefährdet. Tiefengrund Ist in der Regel farblos und basiert auf Acrylharz- oder Alkydbasis. Wird der Tiefengrund gesprüht, ist unbedingt eine Schutzmaske anzulegen.

mann sprüht tiefengrund auf wand

H_Ko/shutterstock.com

Tiefengrund mit Rolle streichen oder lieber aufsprühen?

Zum Auftragen kann die Grundierung auch per Rolle aufgetragen werden. Das bringt den Vorteil mit sich, dass sich die Grundierung gleichmäßiger verteilen lässt, was sich wiederum optisch positiv auf das Endresultat auswirken kann. Arbeiten mit der Rolle ist allerdings nicht jedermanns Sache. So besitzen manche Menschen nicht die erforderliche Arbeitskleidung und befürchten, sich beim Streichen schmutzig zu machen. In solchen Fällen kann das Aufsprühen mit einer Sprühflasche sinnvoller sein. Es kann schon eine simple Blumenspritze zum Auftragen des Tiefengrundes ausreichen. Ein Nachteil ist jedoch, dass sich die Grundierung nicht immer symmetrisch auftragen lässt.

Ein Vorteil besteht wiederum darin, die Arbeit schneller bewerkstelligen zu können. Die Gefahr, sich beim Aufsprühen die Bekleidung zu beschmutzen, fällt gering aus.

Was es vor dem Aufsprühen des Tiefengrundes zu beachten gibt

Wer sich dafür entscheidet, den Tiefengrund aufzusprühen, muss im Vorfeld auf einige Dinge achten. So gilt es, zwischen den einzelnen Tiefengrundarten zu unterscheiden. Darüber hinaus wird der Dampf, der beim Aufsprühen austritt, als gesundheitsschädlich eingestuft. Zu differenzieren ist zwischen einem lösungsmittelhaltigen und wasserverdünnbaren Tiefengrund. Beide Arten haben miteinander gemeinsam, dass sie in die Wand übergehen und die Oberfläche abhärten. Auf diese Weise können Farbe oder Putz besser auf die Oberfläche aufgetragen werden.

Bei glatten Flächen oder Außenflächen sollte besser Tiefengrund, der wasserverdünnbar ist, gesprüht werden. Dabei ist es ratsam, die Verdünnung nicht zu stark ausfallen zu lassen. Bei einer Renovierung in einem Altbau mit stark sandenden Wänden wird hingegen lösungsmittelhaltiger Tiefengrund empfohlen. Beide Arten verfügen über den Pluspunkt, sich gut aufsprühen zu lassen.

Vor dem Aufsprühen

Bevor das Aufsprühen beginnen kann, ist abzuklären, ob an den Wänden mögliche Verunreinigungen oder Schäden bestehen. Leidet die Wand zum Beispiel unter Löchern, ist es sehr wichtig, sie mit einer Fertigspachtelmasse auszubessern. Zu den besten Effekten des Tiefengrundes gehört das Füllen der Poren des Wand-Unterbelags. Auf diese Weise wird der Unterbelag der Wand tiefgründig verschlossen und sie vor Feuchtigkeitsbeeinträchtigungen wie Schimmel geschützt. Wichtig ist dieser Umstand vor allem bei Wand-Unterbelägen, die saugen wie Gipskartonplatten, Beton oder Mineralputz.

Insbesondere bei brüchigen, alten Putzen spielt das Verfestigen der Wandoberfläche eine beträchtliche Rolle. So wären sie nicht in der Lage, eine Tapete auf Dauer zu halten. Wichtig ist zudem, dass die Oberfläche der zu besprühenden Wand trocken und sauber ist. Möbel und Fußboden sollten vor Beginn der Arbeiten mithilfe von Malerfolie abgedeckt werden. Steckdosen und Lichtschalter werden mit Kreppband abgeklebt.

sprühflasche

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Sprühflasche oder Drucksprüher?

Mit einer Malerspritze lässt sich der Tiefengrund leichter auftragen. In den Baumärkten steht eine große Auswahl an unterschiedlichen Sprühern zur Verfügung. Viele teure Geräte sind jedoch eher für den professionellen Gebrauch gedacht. Zur einmaligen Grundierung genügt jedoch ein simpler preiswerter Drucksprüher. Seine Kartusche kann einfach umgehängt werden. Er ist zudem mit einer Handhebeldüse, die an einen Schlauch angeschlossen ist, ausgestattet. Mit dieser Düse wird der Tiefengrund mit kreisenden Bewegungen aufgetragen.

Kommt es doch einmal zur Entstehung von Tropfen, braucht man nur mit einer bereitgelegten Malerrolle darüber zu gehen. Durch dieses Vorgehen sind gleichmäßige Resultate möglich.

Im Prinzip lässt sich auch eine simple leere Sprühflasche für die Grundierung verwenden. Allerdings kann es sehr anstrengend sein, ständig pumpen zu müssen. Beim Einsatz eines Drucksprühers braucht lediglich gesprüht zu werden. Bei einer einfachen Sprühflasche, die dauerhaft benutzt wird, treten nicht selten Schmerzen in der Hand auf. Simple Sprühflaschen weisen zudem den Nachteil auf, dass sie sich nicht über Kopf benutzen lassen, was besonders beim Renovieren der Decke ein Minuspunkt ist.

Tiefengrund aufsprühen: Wie geht man bei Wänden vor?

Ist ein lösungsmittelhaltiger Tiefengrund vorhanden, lässt sich nach Einstellung des Sprühgeräts umgehend mit der Grundierung beginnen. Im Falle eines wasserverdünnbaren Tiefengrunds ist vor dem Sprühen das korrekte Mischungsverhältnis herzustellen. Es steht normalerweise auf der Verpackung. Das Sprühen der Wände wird solange fortgesetzt, bis sie vollständig bearbeitet worden sind. In feinen Bahnen wird der Tiefengrund, als ob man lackieren würde, immer wieder von unten in die obere Richtung geführt. Dadurch entsteht eine Bahn neben der anderen.

Zu den Nachteilen der Spritzmethode zählt, dass sich der Tiefengrundnebel schwieriger kontrollieren lässt. So kann er in Kontakt mit Stellen kommen, an die er eigentlich nicht kommen sollte. Umso wichtiger ist es, die nicht zu bearbeitenden Stellen gut abzusichern.


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