Wer in seinem Haushalt Möbel aus Holz hat, die nicht behandelt worden sind, der muss bei der Reinigung einiges beachten. So schön und rustikal wie das unbehandelte Holz optisch auch wirkt, es ist auch extrem empfindlich. Dies liegt daran, dass das Holz keine Versiegelung durch eine Schutzschicht oder einen Lack bzw. Farbe erhalten hat, welche es vor äußeren Einflüssen schützen könnte. Dies gilt im Übrigen nicht nur für mögliche Schäden durch eine falsche Reinigung.
Unbehandeltes Holz, welches beispielsweise im Garten steht, ist auch ungeschützt allen Witterungen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Auch Flüssigkeiten können unbehelligt in das Holz eindringen und es verfärben oder zum Quellen bringen, da das Holz offene Poren hat. Das Holz wird mit der Zeit stumpf und grau und beginnt langsam zu „verwesen“. Im Innenbereich können Holzmöbel lange schön bleiben, wenn sie richtig behandelt und gereinigt werden.
Unbehandeltes Holz reinigen: Staub entfernen im ersten Schritt
Unbehandeltes Holz hat keine ebene, glatte Oberfläche. Schon wenn man mit der bloßen Hand darüber fährt, spürt man die kleinen Widerstände und Unebenheiten. Staub hat daher leichtes Spiel, sich dort festzusetzen. Würde man mit einem Tuch darüber wischen, dann würden sich in erster Linie die Fusseln des Tuches in dem Holz verfangen. Der Staub lässt sich auf diese Art und Weise nur schwer entfernen. Besser geeignet ist hier eine Bürste. Diese sollte weiche Borsten haben. So gelangt man problemlos in kleine Löcher und Rillen und kann Staub und anderen Schmutz schnell abbürsten. Durch die weichen Borsten wird zudem das Holz geschont.
Härtere Borsten können schnell Kratzer im Holz hinterlassen sowie sichtbare Beschädigungen. Wer das Holz doch lieber mit einem Tuch reinigen möchte, der greift am besten zu einem Mikrofasertuch. Allerdings lässt sich hiermit in erster Linie oberflächlicher Schmutz entfernen. Das Tuch sollte zudem trocken und sauber sein. Wenn man es vorher auswäscht kann man es entweder über Nacht trocknen lassen oder es in den Wäschetrockner geben. Mit einem feuchten Tuch lässt sich der Staub hingegen nur schwer aufnehmen. Trockene Mikrofasertücher saugen den Staub an und er bleibt an dem Tuch haften, so dass er sich besonders gut entfernen lässt.
Die Häufigkeit der Reinigung
Generell gilt: je regelmäßiger das unbehandelte Holz von Staub und Schmutz befreit wird, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man mit aggressiveren Substanzen und Mitteln die Reinigung durchführen muss. Hier gilt, dass man das Holz mindestens wöchentlich einmal gründlich abfegen und abstauben sollte. Die Reinigung mit dem Mikrofasertuch sollte zusätzlich mehrfach pro Monat erfolgen. Auch ist unbehandeltes Holz insgesamt anfälliger für Staub, da die raue Oberfläche den Staub anzieht und er sich gut festsetzen kann. Bei lackierten Möbeln hingegen würde der Staub einfach abperlen.
Flecken entfernen leicht gemacht
Neben Staub können auch Flecken das unbehandelte Holz verunreinigen und eine Säuberung nötig werden lassen. Die Flecken können manchmal tief in der Maserung liegen, so dass man sie nur schwer erreichen kann. Um das Holz dennoch zu säubern, empfiehlt es sich, einen Staubsauger zu verwenden oder auch eine Bürste mit besonders steifen Borsten. Diese gelangen auch in die Ecken und tieferen Furchen und lösen den Schmutz. Anschließend kann man den gelösten Schmutz einfach absaugen. Alternativ kann man auch ein sogenanntes Haftgummi benutzen. Hierbei handelt es sich um ein natürliches Gummi, welches sehr klebrig und gleichzeitig geschmeidig ist.
Das Gummi kann man hervorragend in kleine Furchen drücken und somit den Schmutz „ansaugen“. Dabei kann man das Haftgummi leicht kneten, um es der Unebenheit anzupassen. Es wird sich durch den Schmutz dunkler verfärben.
Ist dies der Fall, so kann man die äußere Schicht des Gummis abziehen, so dass eine neue, frische Schicht zum Vorschein kommt. Alternativ zum Haftgummi kann man auch andere radierende Materialien verwenden. Mit Hilfe eines Wattebausches kann man das Reinigungsmittel auftragen und einarbeiten. Dabei sollte man in kreisenden Bewegungen vorgehen. Anschließend greift man wieder zum Staubsauger und entfernt die Reste. Der radierende Stoff erhält eine gräuliche Verfärbung, wenn er den Schmutz aufgesaugt hat. Man sollte in diesem Fall eine neue Schicht auftragen. Eine weitere alternative Möglichkeit, um Flecken von unbehandeltem Holz zu entfernen, ist Waschbenzin.
Wie wird Waschbenzin genutzt?
Das Waschbenzin wird in der Regel als Pinselreiniger verwendet. Das Lösungsmittel sollte mit einem Handtuch aufgenommen werden. Danach fährt man vorsichtig über die zu behandelnde Stelle. Bei diesem Vorgang ist es wichtig, Handschuhe zu tragen und den Geruch nicht direkt einzuatmen. Das Waschbenzin sollte nur sehr sparsam verwendet und die Behandlung mit großer Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt werden. Alternativ kann hier auch zu einer starken Lauge gegriffen werden. Diese kann aus Kern- oder Schmierseife bestehen. Sollte das Holz aber nach einigen Jahren trotz regelmäßiger Pflege nicht mehr die gewünschte Optik aufweisen, kann man das Holz einfach abschleifen und anschließen einölen oder wachsen. So sieht es wieder wie neu aus und man muss das Möbelstück nicht entsorgen.
Unbehandeltes Holz reinigen: Vorbeugende Maßnahmen
Um Schäden an unbehandeltem Holz zu vermeiden, sollte man keine Nassreinigung durchführen. Dies kann dazu führen, dass das Holz quillt oder sich verformt. Grundsätzlich sollten Flüssigkeiten schnell entfernt werden, damit sie nicht in das Holz eindringen können. Farbige Substanzen würden das Holz sofort verfärben und sich nicht mehr entfernen lassen. Generell sollte man die Reinigungsmethode zunächst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren um sicher zu gehen, dass das Holz die Behandlung auch verträgt. Die Reinigung sollte stets sanft durchgeführt und Flecken langsam und vorsichtig beseitigt werden. Zudem kann man zwei- bis dreimal pro Jahr zu einer speziellen Holzpflege greifen.
Dies kann ein Holzöl oder –wachs sein, mit welchem man das unbehandelte Holz einschmiert und so pflegt. Generell neigt unbehandeltes Holz mit der Zeit dazu, zu ergrauen. Auch hiergegen hilft eine regelmäßige Lasur.
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