Home Renovieren & Heimwerken Spanplatte tapezieren: Darauf sollten Heimwerker achten

Spanplatte tapezieren: Darauf sollten Heimwerker achten

von Marc Hettenberger
spanplatten

Beim Tapezieren von Spanplatten sollten unterschiedliche Punkte beachtet werden. Denn, wenn dabei etwas falsch gemacht wird, entsteht schnell das ungewollte Wellenmuster und eben keine glatte Oberfläche. Im folgenden Ratgeber wird erläutert, was es beim Tapezieren von Spanplatten alles zu beachten gilt und wie die Arbeit bestmöglich gelingt.

Kann ich eine Spanplatte in Eigenregie tapezieren?

Ja, wer ein wenig handwerklich geschickt ist, kann Spanplatten problemlos auch selbst tapezieren. Die folgenden Tipps und Tricks helfen dabei und verhindern, dass Fehler gemacht werden

Tipp: Vor der Arbeit begonnen sollte beachtet werden, dass Holz keine Feuchtigkeit verträgt. So wird auf das Bestreichen mit Kleister verzichtet. Ansonsten könnte es passieren, dass das Material aufquillt und sich im schlimmsten Fall sogar verzieht. Dann entstehen unschöne Spalten und Risse. Nur bei dickeren Tapeten kann Kleister aufgetragen werden.

Die Vorbereitung

Sind auf der Spanplatte Schrauben zu sehen, werden diese ebenfalls entfernt oder komplett versenkt. Im nächsten Schritt wird das Holz mit einer Schleifmaschine kurz angeschliffen. Diese Materialien werden benötigt, um einer Spanplatte zu tapezieren:

  • Vorstreichfarbe oder alternativ ein passender Lack
  • Schere / Tapetenmesser
  • Tapete
  • Zollstock
  • Pinsel oder Lackrolle
  • Lackschale
  • Flächenspachtel
  • Quast
  • Schwingschleifer
  • Kleister
  • Tapetenbürste
tapezieren zubehör

Milanana/shutterstock.com

Schleifen und spachteln

Diese Arbeit ist sehr wichtig und sollte gründlich durchgeführt werden. Alle Unebenheiten werden beseitigt, um später keine Probleme zu bekommen. Nur wenn eine besonders dicke Vinyltapete verwendet wird, ist dieser Schritt nicht so wichtig. Bei allen anderen Ausführung wird die Oberfläche gründlich gespachtelt und anschließend geschliffen.

Die Oberfläche vorstreichen

Bei einigen Tapeten ist es erforderlich, die Oberfläche zunächst vorzustreichen. Dafür gibt es im Baumarkt eine spezielle Farbe. Je dünner und heller die Tapete letztlich ausfällt, desto aufwändiger fallen die Vorarbeiten aus. Zudem spielt auch die Farbe eine entscheidende Rolle. Ist die Tapete blau, beispielsweise wird zum Vorstreichen am besten keine weiße Farbe verwendet, sondern eine ebenfalls blaue. Denn dadurch wird die Intensität noch weiter gesteigert. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die Farbe nach dem Streichen ausreichend trocknen sollte, bevor die Tapete aufgebracht wird.

Zuschnitt

Nun wird die Tapete zugeschnitten. Handelt es sich um Ausführung aus Papier oder auch aus anderen sehr stark saugenden Materialien, sollte der Zuschnitt rund fünf Zentimeter länger sein, als die Spanplatte letztlich ist.

spanplatte zuschneiden

Dan70/shutterstock.com

Spanplatte tapezieren

Bei sehr dicken Tapeten wird nun gründlich der Kleister aufgetragen. Handelt es sich hingegen um selbstklebende Varianten, werden diese vorsichtig ausgelegt und dann an den passenden Platz gedrückt. Beide Ausführungen können mit der Tapetenbürste zum Rand hin gleichmäßig ausgestrichen werden. Wenn dabei der Luftblasen entstehen, sollte das Material noch einmal hochgenommen werden. Anschließend kommt erneut die Tapetenbürste zum Einsatz.

Einige praktische Tipps und Tricks beim Tapezieren von Spanplatten

Oben wurde bereits erwähnt, dass Feuchtigkeit bei Spanplatten, wenn überhaupt nur sehr bedacht genutzt werden sollte. Alternativ eignet sich ein spezieller Sprühkleber aus dem Baumarkt. Denn auch mit diesem lässt sich die Tapete auf der Spanplatte sehr einfach und effektiv fixieren. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Holz komplett fettfrei und sauber ist, bevor diese letztlich aufgetragen wird. Alle Löcher und Risse werden zugespachtelt.

Eventuell ergibt es zudem auch noch Sinn, eine Grundierung auf die Spanplatte zu geben. Sehr gut eignet sich für diese Zwecke eine Ausführung auf Acrylbasis. Diese wird mit einer Lackrolle aufgetragen. An den Stellen, an denen eventuell Risse oder Löcher zugespachtelt wurden, kommt hingegen ein weicher Pinsel zum Einsatz. Wer hingegen Tapetenkleister nutzt, sollte darauf achten, dass dieser später nicht zu zähflüssig wird. Denn ist er etwas dünner, trockener deutlich schneller und das Holz nimmt weniger Flüssigkeit auf.

Die Nähte zwischen den Bahnen werden am Ende noch mit einem sogenannten Nahtroller bearbeitet. Dadurch sind sie deutlich ansehnlicher und fallen nicht mehr so stark auf.

Aufkleben von Tapeten

Im Idealfall wird die erste Bahn in der Nähe der Tür und der Fenster geklebt. Denn diese Bereiche sind schwerere erreichbare als Orte mitten im Raum. Beim Aufkleben von Tapeten auf Spanplatten sollte sehr genau vorgegangen werden. Denn je nachdem, wie gut diese haften, lässt sich im Nachhinein keine Veränderung mehr vornehmen. Wenn beim Auftragen auf die Wand Blasen entstehen, können diese sehr häufig nach außen weggeschoben werden. Alternativ kommt dabei ein Besen oder eine Tapetenrolle zum Einsatz.

Spanplatten richtig tapezieren: Unser Fazit

Wer Spanplatten tapezieren will, kann dabei unterschiedlichste Techniken verwenden. Entweder es handelt sich um sehr dicke Ausführungen, die durch ein geringes Maß an Feuchtigkeit nicht angegriffen werden oder aber es wird zu einer selbstklebenden Tapete gegriffen. Alternativ kann ein spezieller Sprühkleber genutzt werden. Auch mit diesem lässt sich die Tapete sehr einfach auf die Spanplatte aufbringen. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die Oberfläche sehr genau geschliffen und gespachtelt wird. Eventuell ist es sogar erforderlich, sie vorzustreichen. Die passenden Mittel und Werkzeuge sind im Baumarkt erhältlich.


Bildquelle Titelbild:

  • Libor Píška/shutterstock.com

Weitere spannende Themen