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Vorteile einer Wärmepumpe: Ein kurzer Überblick

von Marc Hettenberger

Ein warmes Heim sollte zum Standard gehören, doch viele Menschen sparen aufgrund gestiegener Energiekosten an der Heizung. Das kann sich nicht nur negativ auf die Gesundheit auswirken, sondern auch das Raumklima verschlechtern und zu Schimmel führen. Wärmepumpen sind eine ideale Alternative zu älteren Heizungsarten und sorgen selbst in Zeiten hoher Strompreise für günstige Wärme. Dieser Artikel erläutert, welche weiteren Vorteile sie bieten.

Umweltfreundliche Wärme

Herkömmliche Heizungssysteme setzen zum Großteil auf fossile Energien. Erdgas und Öl sind zwei der wichtigsten Energieträger, die dabei verwendet werden. Als Alternative aus nachwachsenden Rohstoffen kommen Holzpellets zum Einsatz, die zwar eine bessere Umweltbilanz haben als Öl und Gas, aber trotzdem nicht ganz unproblematisch sind. Sie setzen zum einen viel klimaschädliches CO2 frei und werden zum anderen aus Bäumen hergestellt, die anschließend als CO2-Speicher fehlen. Laut Umweltbundesamt entfällt auf das Heizen die größte Menge an Treibhausgasen, die von Haushalten verursacht werden.

Wärmepumpen sind im Hinblick auf die Nachhaltigkeit die deutlich bessere Wahl. Statt etwas zu verbrennen, um Wärme zu erzeugen, zieht die Pumpe sie aus der Umgebung ab. Anschließend leitet sie die erwärmte Luft in das Haus, um dort für angenehme Temperaturen zu sorgen. Als Quelle dienen Geothermie oder Außenluft. Grund- und Brauchwasser können ebenfalls genutzt werden. Alle drei sind nahezu unerschöpfliche Wärmespender, die kein CO2 freisetzen und damit das Klima schonen.

Allerdings benötigen Wärmepumpen Strom für den Betrieb, so wie andere Heizsysteme auch. Die Klimabilanz der Pumpe lässt sich nochmals verbessern, wenn dieser Strombedarf aus Sonnenenergie, Wind- oder Wasserkraft gedeckt wird. Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach installiert, kann den benötigten Strom teilweise oder ganz damit erzeugen. Das spart Kosten und sorgt für mehr Unabhängigkeit von der öffentlichen Stromversorgung.

Als Alternative kann es sich lohnen, beim Stromanbieter nach einem besonderen Tarif für die Wärmepumpe zu fragen. Mittlerweile gibt es viele Unternehmen, die vergünstigten Strom für die moderne Art des Heizens bereitstellen. Dadurch fällt die Stromrechnung Monat für Monat geringer aus, sodass sich die neue Heizung schneller amortisiert.

Wärmepumpen können mehr

Während ältere Heizungsarten lediglich Wärme spenden, sind einige Wärmepumpen zusätzlich in der Lage, das Haus im Sommer zu kühlen. Dabei gibt es zwei Varianten: die aktive und die passive Kühlung. Bei der ersten Möglichkeit leitet die Pumpe Wärme aus dem Haus ins Freie und kühlt es gleichzeitig durch Kälte, die sie dem Erdboden entzieht. Eine separate Klimaanlage ist damit überflüssig. Der Nachteil der aktiven Kühlung besteht darin, dass sie mehr Strom verbraucht. Wer besonders auf Effizienz achtet, wird sich daher eher für die zweite Option entscheiden.

Bei der passiven Kühlung nimmt die Wärmepumpe die niedrigeren Temperaturen aus Erdreich und Grundwasser auf, um sie an das Gebäude abzugeben. Der Verdichter wird hierbei nicht aktiviert, was Strom spart. Allerdings sind nicht alle Wärmepumpensysteme in der Lage, eine Kühlung zu bewirken. Vor dem Kauf sollten Kunden also darauf achten, sich fachmännisch beraten zu lassen und so das richtige Modell auszuwählen.

Doch mit einer Wärmepumpe können nicht nur Räume gekühlt und erwärmt werden. Zusätzlich wird Trinkwasser erhitzt, sodass jederzeit warmes Wasser zur Verfügung steht. Aufgrund ihrer Effizienz ist eine heiße Dusche dank einer Wärmepumpe günstiger als mit einer Ölheizung.

Sparsam im Betrieb

Wer sein Haus mit einer Wärmepumpe heizt und kühlt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern schont gleichzeitig sein Budget. Wärme und Kälte aus Erdboden, Grund- und Brauchwasser sowie Außenluft sind kostenlos verfügbar. Im Gegensatz zu Öl, Gas und Pellets fallen keine laufenden Kosten für Energieträger an, vom Strom einmal abgesehen. Je nachdem, welche Wärme- und Kältequelle für die Wärmepumpe genutzt wird, weist sie eine sehr hohe Effizienz auf. Geothermische Anlagen, die die Temperatur des Erdbodens nutzen, sind besonders sparsam.

Für niedrige Betriebskosten kommt es zudem auf die äußeren Bedingungen an, allen voran die Dämmung des Hauses. Grundsätzlich gilt: je besser das Gebäude isoliert ist, desto sparsamer ist die Wärmepumpe. Flächenheizungen, die etwa im Fußboden installiert werden, steigern die Effizienz ebenfalls. Sie benötigen eine niedrigere Vorlauftemperatur als einzelne Heizkörper, sodass die Wärmepumpe weniger leisten muss und dementsprechend weniger Energie verbraucht. So können Verbraucher im Vergleich mit einer Gasheizung ihre.

Doch selbst bei einer verbesserungsfähigen Dämmung sind Wärmepumpen oft die klügere Wahl. Hier betragen die Ersparnisse immerhin noch elf Prozent, verglichen mit einer Gasheizung. Für die Effizienz ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) eine wichtige Kennziffer. Ideal ist eine JAZ von drei bis fünf. Da es für Verbraucher schwierig ist, sich die JAZ im Vorfeld auszurechnen und dabei alle Faktoren zu berücksichtigen, sollten sie unbedingt eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Niedrige Ausgaben für die Wartung

Zusätzlich zu den geringeren Betriebskosten spart eine Wärmepumpe noch Wartungsausgaben. Besonders Geothermie-Anlagen sind wartungsarm, während bei Luft-Luft-Wärmepumpen regelmäßig die Filter gewechselt werden müssen. Zwar sind gesetzlich keine Wartungsintervalle vorgeschrieben. Fachleute empfehlen jedoch, die Anlage einmal im Jahr inspizieren zu lassen.

Staatlich gefördert

Gute Wärmepumpensysteme sind nicht billig. Da der Staat die Energiewende vorantreiben will und Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll, stellt er daher Fördermittel zur Verfügung. Diese werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwaltet, das unter anderem den Einbau einer Wärmepumpe unterstützt. Durch die Förderung in Kombination mit den geringeren Betriebs- und Wartungskosten kann sich eine effiziente Anlage bereits in zehn Jahren amortisieren.


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