Eine Wiesenschleppe wird für die Pflege von Wiesen benötigt. Grob gesagt wird mit ihr die Wiese „abgeschleppt“, also geglättet. Dafür können entweder einfache Lösungen genutzt werden, wie etwa alte Reifen oder Paletten. Die professionelle Lösung stellt eine Wiesenschleppe da. Mit ihr ist es möglich, den Bewuchs auf der Wiese optimal zu fördern.
Die Wiesenschleppe wird vom Traktor gezogen. Sie hängt im Dreipunkt und besteht aus einem Metallrahmen, in den ein Kettennetz eingehängt wurde. Dieses sollte schwere Guss-Sterne aufweisen. Mit deren Hilfe wird der vermooste Boden aufgerissen und das verfilzte Gras kann bearbeitet werden. Mit sogenannten Wendesternen ist es sogar möglich Maulwurfhügel oÄ. einzuebnen.
Wiesenschleppe selber bauen leicht gemacht
Eine professionelle Wiesenschleppe ist recht teuer in der Anschaffung. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, diese selbst zusammenzubauen. Das ist gar nicht schwer und bei weitem günstiger. Es muss nicht immer das Hightech Modell sein, welches über hydraulisch ausklappbare Seitenteile verfügt. Mit etwas handwerklichem Geschick und dem passenden Werkzeug, kann auch eine gut funktionierende Wiesenschleppe selbst gebaut werden.
Die richtige Planung und der Kauf der Materialien
Vor dem Bau sollte erst einmal mit der Planung begonnen werden, damit der Bau auch richtig funktioniert. Zunächst sollte die Breite der zu bauenden Wiesenschleppe festgelegt werden. Die Zugachse hat die gleiche Breite wie die Wiesenschleppe. Sie sollte aus einem stabilen Metallrohr bestehen, damit die Wiesenschleppe Stabilität erhält. Dabei ist es egal, ob ein Vierkantrohr oder ein Rundrohr genutzt wird.
Die Segmente müssen eingehängt und am Zuggestänge befestigt werden. Dafür können Haken verwendet werden. Um diese zu befestigen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie werden am Rohr durchgeführt und dann mittels einer Mutter befestigt oder sie werden im Rohr verschraubt. Dafür wird dann noch ein Gewindeschneider benötigt. Beide Methoden funktionieren gleich gut. Das eigentliche Zuggestänge besteht aus zwei Ketten. Ein stabiler Metallring fungiert dabei als Zugöse. Die Breite sollte in gleich große Teile aufgeteilt werden.
Wichtig bei dem Selbstbau einer Wiesenschleppe ist, dass die einzelnen Segmente handlich bleiben, damit die Schleppe gut bewegt werden kann. Deshalb sollte ein Maß von 50 Zentimetern in der Länge und in der Breite eingehalten werden. Um die Segmente herzustellen, wird schließlich noch möglichst dicker Metalldraht benötigt. Außerdem wird eine Zange braucht, die zum Biegen des Drahtes dient. Sind alle genannten Materialien vorhanden und ist die Planung abgeschlossen, kann mit dem eigentlichen Bau der Wiesenschleppe begonnen werden.
Der Bau der Wiesenschleppe in Eigenregie
Zunächst werden die Ketten und der Metallring benötigt. Diese sollten miteinander verbunden werden. In das Metallrohr müssen dafür zwei Löcher gebohrt werden. Diese sollten jeweils 15 bis 20 Zentimeter vom Rad des Metallrohres entfernt liegen. An jeder Seite kann nun einer der Haken befestigt werden. In die Haken können dann die Ketten eingehängt werden. Anschließend müssen die Segmente gebaut werden. Das ist Fleißarbeit und dauert recht lange. Zunächst müssen dafür vom Draht Stücke abgeschnitten werden, die etwa 30 Zentimeter lang sein sollen. Der abgeschnittene Draht muss dann zu einem V verbogen werden. Anschließend müssen die gebogenen Drähte miteinander verbunden werden.
Dafür werden die freien Enden des „V“ um die Spitzen der Reihe gebogen, die darüber liegt. Damit die Verbindungen bei der Arbeit dann auch halten, muss noch ein Stück Draht um sie herumgebogen werden. Dabei sollte dieses Stück am besten wie eine Brezel gebogen werden: Den Draht zunächst mittig darunter liegen und dann beide Seiten jeweils um die Schenkel von dem „V“ binden. Fertig ist die Brezel, die die Verbindungen zusammen hält.
Ist dies erledigt, so zeigen die Spitzen der Brezel zum Boden. Die Länge der Brezel kann individuell festgelegt werden. Diese hängt davon ab, wie tief der Boden bearbeitet werden soll. Die Länge kann auch noch individuell angepasst werden. An den Seitenrändern und am Ende des Segments sollten die Ösen halb offen bleiben. So können später weitere Segmente miteinander verbunden werden. Nun muss die Schleppe in den Metallrahmen gegeben werden. Dieser sollte seitliche Gleitkufen aufweisen, die aus Rundrohr bestehen. Es sollten aber auch Winkelstahlleisten vorhanden sein, die horizontal angeordnet sind. Diese sorgen bereits vor dem Auftreffen des Netzes auf den Boden dafür, dass Bodenunebenheiten besser eingeebnet und abgeschält werden können.
Warum wird der Boden abgeschleppt?
Mit der Schleppung soll eine bessere Belüftung hergestellt werden. Deshalb wird der Boden mit der gezackten Sternseite vertikutiert. Dadurch wird der Bewuchs im Boden angeregt und er wird glatter. Somit werden beispielsweise Brutstellen in den Maulwurfshügeln vermieden. Diese würde zu einer späteren Verunreinigung des Futters sorgen, wenn die Wiese im Sommer abgemäht werden soll, um Futter zu gewinnen. Die richtige Zeit zum Schleppe ist Ende März bis Mai. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es keinen Bodenfrost mehr gibt. Ansonsten wird die Grasnarbe durch das Vertikutieren schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Boden wird so frostempfindlicher. Es sollte daher die richtige Zeit für das Abschleppen genutzt werden.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, sich einen Wiesenschlepper zu kaufen. Dies ist allerdings deutlich teurer, als der eigene Zusammenbau.
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