Home Wohnen & Einrichten Bodenpflege bei Vinyl- & Laminatboden: 6 einfache Tipps

Bodenpflege bei Vinyl- & Laminatboden: 6 einfache Tipps

von Marc Hettenberger

Dekorative Bodenbeläge wie Vinylboden und Laminat sind in vielen Haushalten verbreitet. Wenn Sie in eine Mietwohnung eingezogen sind und sich nun fragen, wie diese Beläge am besten in Schuss gehalten werden, hilft Ihnen bauabenteuer.de gern mit einigen Tipps auf die Sprünge. Doch keine Sorge: Grundsätzlich werden Sie weder von Vinylboden, noch von Laminat vor große Aufgaben gestellt! Beide Bodenbeläge sind für ihre pflegefreundlichen Oberflächen bekannt.

Vinyl- und Laminatboden erkennen

Wenn Sie den zu pflegenden Boden nicht selbst verlegt haben, ist es meist nicht einfach, Vinylboden von Laminat zu unterscheiden. Für die spätere Pflege wäre es allerdings gut zu wissen. Deshalb sollten Sie zuerst einen Geräuschtest machen: Ist beim Begehen des Bodenbelags ein Knacken oder Knirschen zu hören, spricht das für Laminat. Aber selbst wenn diese Nebengeräusche nicht auftreten, ist ein lautes Begehgeräusch typisch für Laminat. Besonders, wenn es von harten Schuhsohlen berührt wird, neigt es eher zu deutlicheren Klopfgeräuschen als Vinylboden. Ein weiteres Indiz ist das Kälteempfinden, wenn man Laminat barfuß oder mit den Händen berührt.

Vinylboden fühlt sich eher warm als kalt an, weil seine Oberfläche die Körpertemperatur schneller annimmt. Rein äußerlich ist gutes Laminat kaum von Vinylboden zu unterscheiden. Sie können jedoch davon ausgehen, dass letztere eher eine strukturierte Oberfläche aufweisen und matt gehalten sind. Weist Ihr Bodenbelag dagegen einen deutlichen Glanz auf, ist es wahrscheinlich, dass es sich bei ihm um Laminat handelt. Sollten Sie trotz dieser Hinweise zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen, wenden Sie sich am besten an Ihren Vermieter bzw. den Voreigentümer!

Bodenpflege bei Vinylboden

Bodenbeläge aus Vinyl sind moderne, schadstoffarme Nachfolgeprodukte der früheren Auslegewaren aus Polyvinylchlorid (PVC). Mit ihren aufwendigen Dekoren, vielfältigen Farben und Belagsstücken im Format von Kacheln, Dielen oder Planken, werden sie als Alternative zu Fliesen und Parkett immer beliebter. Ein guter Vinylboden ist bereits im Lieferzustand mit einer Oberflächenversiegelung versehen. Diese bildet eine transparente Haut auf seiner Nutzschicht schützt diese gegen mechanische Einwirkungen und Fleckenbildung.

Je besser die Versiegelung, umso länger hält sie den Vinylboden reinigungsfreundlich. Außerdem sorgt sie dafür, dass sein Dekor langfristig frisch wirkt. Umgekehrt erkennen Sie eine abgenutzte Versiegelung daran, dass der Vinylboden eher blass und stumpf aussieht. Sollte dies der Fall sein, bringt es nichts, den Belag intensiv zu reinigen. Dann schafft nur eine Neuversiegelung Abhilfe.

Tipp 1: Vinylboden von Flecken befreien

Indem Sie Vinylboden regelmäßig staubsaugen oder nebelfeucht mit Neutralreiniger wischen, beugen Sie hartnäckigen Flecken effektiv vor. Sollten Sie dennoch einmal eingetrockneten Schmutz, Ränder von verschütteten Flüssigkeiten oder Ähnliches entdecken, hilft es meist, die betroffene Stelle mit einem Nylonpad und einem Spritzer Neutralreiniger einzureiben. Dadurch wird der Fleck aufgeweicht und kann dann von der Mitte nach außen hin weggewischt werden.

Falls das noch nicht reicht, stehen Ihnen weitere Fleckenlöser zur Auswahl, z. B. PU-Reiniger gegen Gummiabrieb, Lack, fetthaltige und klebrige Flecken, Reinigungsalkohol gegen Flecken in intensiven Farben sowie Radierschwämme, um Kalk- und Rostflecken abzulösen. Aggressive Reinigungsmittel wie Lösungen, Scheuermilch, schwarze Seife und Produkte auf Ölbasis sollten Sie unbedingt außen vor lassen!

Tipp 2: Kratzer mit Refresher retuschieren

Im Vergleich mit anderen Bodenbelägen wie Laminat, Kork und Parkett, bietet Vinylboden eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Tierkrallen, spitzen Gegenständen und Schmutzkörpern, die Kratzer verursachen können. Komplett kratzfest ist er allerdings nicht! Dafür sind weder seine Nutzschicht, noch das darunterliegende Dekor hart genug. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Vinylboden auffällige Kratzer aufweist, die sein Gesamtbild trüben, können Sie die Makel mit einem speziellen Refresher retuschieren.

Ein solches Pflegemittel ist bei Fachhändlern wie BodenFuchs24 erhältlich und dunkelt Weißbruch ab, der das sichtbarste Anzeichen für einen Kratzer in Vinyl- und anderen Kunststoffoberflächen ist. Der eigentliche Schaden – also die Vertiefung oder raue Stelle auf dem Belag – bleibt zurück, da der Refresher nicht füllend wirkt. Er ist vielmehr eine ölige Substanz, die sich am besten mit einem eine Polierpad verarbeiten lässt.

Tipp 3: Warum Vinylboden nicht poliert werden kann

Ein glänzender Boden galt früher als Aushängeschild für einen gut geführten Haushalt. Heutzutage möchte man zwar immer noch gerne „vom Boden essen“ können, wie es redensartlich heißt, dafür haben sich die ästhetischen Ansprüche gewandelt: Natürlichkeit hat einen höheren Stellenwert bekommen. Deshalb werden vor allem strukturierte Holz- oder matte Steinoberflächen zum Vorbild für Vinylboden-Dekore genommen. Sie stehen für eine gepflegte Wohnlichkeit mit bodenständigem Charme.

Wer eher klassische Eleganz bevorzugt, sollte sich nach Belägen mit glatten Oberflächen umsehen. Gute Fliesen- und Steinnachbildungen wirken dadurch hochwertig und erhaben, ohne dass man sich in ihnen spiegeln kann. Sie sollten auch nicht versuchen, einen solchen Vinylboden selbst auf Hochglanz zu polieren! Dadurch würden Sie nur die Oberflächenversiegelung angreifen und ihren Verschleißprozess beschleunigen. Auch eventuelle „Glanzreiniger“ oder Pflegemittel mit ähnlichen Werbeversprechen ändern daran nichts.

Kelly Sikkema, Unsplash

Bodenpflege bei Laminat

Laminat ist immer noch ähnlich beliebt wie Vinylboden, obwohl es im Vergleich einige Nachteile mit sich bringt. Dafür punktet der Bodenbelag mit einem höheren Anteil natürlicher Rohstoffe und seiner kontinuierlichen Weiterentwicklung. So kommt es, dass heutige Beläge mit dem Laminat aus den Neunzigerjahren nicht mehr viel zu tun haben. Inzwischen wirken sie dank aufwendiger Haptik und Optik so realistisch, dass sie kaum noch von natürlichen Bodenbelägen wie Parkett oder Steinboden zu unterscheiden sind. Darüber hinaus lassen sich Laminatböden unkompliziert pflegen.

Ihre Dekorschicht wird von einem so genannten „Overlay“ vor äußeren Einflüssen und Verunreinigung geschützt. Dieses besteht aus einer dünnen Papierbahn, die werksseitig aufgebracht und meist mit Kunstharz imprägniert wird. Ist das Overlay großflächig abgenutzt, hilft eigentlich nur ein Austausch des Belags. Bei punktuellen Schäden kann die Oberfläche mit Hilfsmitteln wie Hartwachs dezent repariert werden.

Tipp 1: Laminat streifenfrei reinigen

Bei unsachgemäßer Reinigung entstehen oft unschöne Streifen auf der Laminatoberfläche. Ursache dafür kann eine Überdosierung des Reinigungsmittels sein, die dazu führt, dass es sich nicht mehr restlos abwischen lässt. Aber auch feuchter Staub oder zu viel Nässe rufen mitunter Streifen hervor. Diese Streifen lassen sich vermeiden, wenn der Bodenbelag vorher abgesaugt wird. Erst wenn loser Staub und Schmutz entfernt sind, sollte das Laminat mit einem nebelfeuchten Tuch sowie etwas Laminatreiniger abgewischt werden. Anschließend lässt es sich mit einem trockenen Tuch streifenfrei trockenreiben.

Tipp 2: Einfache Hausmittel mit großer Wirkung

Nur leicht verschmutztes Laminat kann auch mit klarem Wasser ohne Laminatreiniger gesäubert werden. Neutralseifen, Shampoos, Spülmittel, Weichspüler und sanfte Pflegemittel sind ebenfalls zulässig. Um den Bodenbelag vor Schäden zu bewahren, sollten Sie die Finger von aggressiven Reinigungsmitteln wie Bleiche, Essig, Lösungen, Scheuermilch und konzentrierte Säuren lassen!

Tipp 3: Wie Sie Laminat schonen

Fuß- und Schmutzfangmatten im Eingangsflur verhindern, dass kleine Steinchen und Dreck von den Schuhsohlen auf den Zimmerböden verteilt werden. Am besten, Sie platzieren eine grobe Matte vor der Tür und eine feinere im Innenbereich. Alternativ hilft es, bereits vor der Haustür die Schuhe auszuziehen und auf Hausschuhe zu wechseln. Innerhalb der Räume tragen Filzgleiter unter Möbeln und Möbelfüßen dazu bei, unschöne Kratzer auf dem Laminat zu vermeiden. Werden Flüssigkeiten verschüttet, sollten diese sofort aufgewischt werden, um keine Flecken entstehen zu lassen. Zudem sind viele Laminatböden feuchtigkeitsempfindlich. Von einer Reinigung mit einem Dampfgerät sollten Sie deshalb absehen!


Bildquelle Titelbild:

  • fizkes/shutterstock.com

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