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Gloxinie (Sinningia speciosa): Richtig pflegen und pflanzen

von Marc Hettenberger
Gloxinie

Die Anzahl von unterschiedlichen Pflanzen, die in unseren Wohnungen und Häusern als Zimmerpflanzen gedeihen können, ist äußerst groß. Und zu den Blumen, die besonders hierzulande häufig als ansehnliche Zimmerpflanzen kultiviert werden, gehört unter anderem die „Sinningia speciosa“, welche der Pflanzenart der „Gloxinien“ angehört. Zahlreiche weitere Informationen, wie beispielsweise die Pflanzung und Pflege von diesen Gloxinien können aus diesem Artikel entnommen werden.

Ursprung der Gloxinie

Die Sinningia speciosa ist vor allem deswegen als Zimmerpflanze so beliebt, weil sie in Innenräumen (bei richtiger Behandlung) eine erstaunliche Blütenpracht zeigt, die jeden Raum direkt um einiges ansprechender erscheinen lässt. Genau genommen sind jedoch die in Deutschland erwerbbaren Gloxinien Hybride, die ihren Ursprung aus diversen Kreuzungen haben, beispielsweise mit Gloxinien-Arten wie „Sinningia helleri“, oder „Sinningia villosa“.

Doch egal ob Kreuzung oder nicht – jede dieser beteiligten Pflanzenarten zählt zu den sogenannten „Gesneriengewächsen“, und kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Die in Deutschland wachsende Art Sinningia speciosa kommt ursprünglich aus Brasilien. Was den Namen der Pflanzengruppe der „Gloxinien“ angeht, so kann dieser heutzutage etwas verwirrend sein, da man das Gewächs zu früheren Zeiten der (nahe verwandten) Gattung „Gloxinia“ zugeschrieben hat.

Sinningia speciosa

Budi Priswanto/shutterstock.com

Sinningia specios: Bevorzugter Standort & die richtige Pflanzung

Sämtliche Gloxinien (und damit auch die Sinningia speciosa) bilden früher oder später Knollen, welche zu Beginn des Frühlings in Töpfe mit ganz normaler Erde gesetzt werden können. Besonders wohl fühlen sich Gloxinien an zugfreien Standorten, an denen verhältnismäßig hohe Temperaturen herrschen. Außerdem ist es noch von großer Wichtigkeit, dass der Standort über ausreichend Helligkeit verfügt. Zusätzlich ist es noch wichtig, dass es an dem Ort keine direkte Sonneneinstrahlung gibt, da sich Gloxinien zwar an hellen Plätzen wohlfühlen, aber direktes Sonnenlicht nicht so gut vertragen. Als Orte der Pflanzung eignen sich zudem auch Stellen, die über eine hohe Luftfeuchtigkeit verfügen, sowie auch Orte, an denen immer das gleiche Wärmeniveau herrscht.

Wenn an dem ausgewählten Ort der Pflanzung allerdings regelmäßig Temperaturwechsel stattfinden, oder die Luft besonders trocken ist, dann ist der Platz für diesen Zweck eher ungeeignet, da die Pflanzen durch trockene Luft und häufige Temperaturwechsel schnell Schaden nehmen können. Daher wachsen Gloxinien besonders gut in hellen Wintergärten, oder in Warmhäusern.

Die richtige Pflege & passende Düngung der Gloxinie

Sobald die Sinningia speciosa erfolgreich eingepflanzt wurde, beginnt die sogenannte Vegetationsperiode. Und in dieser Phase ist es für die Pflanze von großer Wichtigkeit, dass sie regelmäßig mit weichem, handwarmen Wasser gegossen wird. Nebenbei sollte man jedoch darauf achten, dass sowohl die Blüten, als auch die Blätter kein direktes Wasser abbekommen, da sie eine derartige Begießung nicht vertragen. Von daher ist es eher zu empfehlen, zum Gießen der Pflanze das Wasser entweder direkt in den Übertopf, oder in den Untersetzer zu geben. Das Wasser sollte dabei nach Möglichkeit so dosiert werden, dass sowohl vom Topf, als auch von der Schale nach ungefähr einer Stunde kein Wasser mehr gezeigt wird.

Sollten im Lauf der Zeit Blüten verwelken oder Blätter vergilben, dann sollten diese Blätter und Blüten so schnell wie möglich entfernt werden, da Gloxinien ansonsten von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden könnten, was mit großer Wahrscheinlichkeit zu Schäden an der Pflanze führen würde. Viele Gärtner glauben außerdem, dass den Pflanzen das Besprühen mit Wasser guttut, da sich diese Gewächse ja bekanntermaßen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sehr wohlfühlen. Dabei handelt es sich allerdings um einen Trugschluss, da die samtartigen Pflanzenteile von Gloxinien so ein direktes Besprühen nicht vertragen.

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Was die Düngung angeht, so sollten in der Zeitspanne von März bis August ein mal pro Woche schwache Düngergaben durch einen handelsüblichen Flüssigdünger stattfinden. Sobald diese Form der Düngung durchgeführt wurde, braucht die Sinningia speciosa erstmal ein wenig Ruhezeit, in der die Pflanze weder gegossen, noch gedüngt wird. Im September ist es dann für die Gloxinie wichtig, sich zurückzuziehen und in aller Ruhe zu trocknen. Erst sobald Pflanzenteile vollkommen vertrocknet sind, können sie mit Vorsicht von der Pflanze entfernt werden.

Die Knolle ist jedoch dazu in der Lage, in der alten Erde zu überwintern, sofern die Pflanze während dieser Winterpause einer Umgebung ausgesetzt ist, in der ca. fünfzehn Grad herrschen. Außerdem sollte es die Gloxinie während des Winters schön trocken und dunkel haben. Sobald der Frühling kommt, kann die Knolle mit neuer Erde ausgestattet werden, um sie schließlich umzutopfen. Eine Überwinterung lohnt sich allerdings nur ab einer bestimmten Pflanzengröße, und ist daher bei verhältnismäßig kleinen Gloxinien nicht zu empfehlen.

Wichtiges zum Gießen: Wann auch immer Gloxinien gegossen werden sollten – das Wasser sollte dabei stets möglichst weich (also kalkarm) sein. Außerdem ist es beim Gießen wichtig, dass das Substrat zu keinem Zeitpunkt völlig austrocknet, sondern immer einer leichten Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Des Weiteren sollte die Pflanze nach Möglichkeit nicht von oben gegossen werden, da sich sonst in der Blattrosette möglicherweise zu viel Wasser ansammeln kann.

Gloxinie richtig vermehren

Um die Sinningia speciosa zu vermehren, können entweder im Frühjahr große Knollen geteilt, oder im Sommer Blattstecklinge verwendet werden. Bei letzterer Variante ist es nötig, ein gesundes Blatt von der Pflanze zu entfernen, um dieses dann in einen ausreichend großen Topf mit Erde zu geben, die wiederum zuvor mit Bewurzelungspulver angereichert worden ist. Für den Standort des Topfes sollte eine Position gewählt werden, an der es relativ warm und hell ist. Darüber hinaus sollte das Blatt in der Erde regelmäßig gegossen werden. Um den Steckling schnell bewurzeln zu können, ist auch der Einsatz einer durchsichtigen Plastikhaube zu empfehlen. Sobald sich nach all dem erstmals ein neuer Trieb zeigt, kann mit dem Gewächs genau so umgegangen werden, wie mit ausgewachsenen Gloxinien.

Sinningia speciosa vermehren

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Mögliche Gefahren für die Pflanze

Wie bei den meisten anderen Pflanzenarten auch, so drohen bei der falschen Behandlung und Pflege auch der Sinningia speciosa diverse Gefahren – allen voran natürlich verschiedenste Schädlinge und Krankheiten. Wenn Gloxinien beispielsweise zu wenig Luftfeuchtigkeit um sich herum haben, dann können unerwünschte Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse bei der Pflanze auftreten. In den meisten Fällen greifen diese Schädlinge vor allem die Blätter an, weshalb die Störenfriede bei einem Befall in der Regel an den Unterseiten der Blätter zu finden sind. Dementsprechend ratsam ist es daher, die Sinningia speciosa dort regelmäßig auf mögliche Schädlinge zu kontrollieren.

Sollten derartige Störenfriede auf diese Weise an der Pflanze entdeckt werden, dann empfiehlt sich einer der beiden folgenden Vorgehensweisen:

  • Die Blätter mit einer milden Seifenlösung abwischen
  • Das Umtopfen der Pflanze in einen sauberen Topf (inkl. frischer Erde)

Bildquelle Titelbild:

  • Nick Pecker/shutterstock.com

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