Der Verkaufspreis einer Wohnung hängt von verschiedenen Aspekten ab. Während gegen externe Faktoren wie Immobilien- und Marktlage zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht viel auszurichten ist, kann beim Verkaufspreis durch Verschönerungen in der Wohnung noch einiges herausgeholt werden: durch gezielte Renovierungsarbeiten kann die Wohnung aufgewertet und die Attraktivität der Immobilie nachträglich gesteigert werden.
Worauf muss bei der Renovierung geachtet werden?
Eine renovierte Wohnung zieht nicht nur deutlich schneller die Aufmerksamkeit von Interessenten auf sich, sondern erzielt auch viel eher Top-Preise auf dem Immobilienmarkt. Damit sich Verkäufer am Ende auch wirklich über einen Gewinn freuen können, darf die Renovierung am Ende jedoch selbstverständlich nicht mehr gekostet haben, als mit dem höheren Verkaufspreis erzielt werden soll. Als Verkäufer lohnt es sich deshalb, die zukünftige Zielgruppe im Auge zu behalten – also potenzielle Käufer oder Mieter. Im Gegensatz zu Architekten oder Bauingenieuren interessieren diese sich in der Regel nicht dafür, ob die Wohnung mit top-moderner Elektronik ausgestattet ist; ein Großteil der potenziellen Käufer konzentriert sich stattdessen vor allem auf drei zentrale Kriterien:
- Boden und Wände
- Bad
- Küche
Als Verkäufer macht es also Sinn, die Verschönerungsarbeiten ebenfalls auf diese Bereiche zu fokussieren.
Tipp: Sie wollen eine Wohnung verkaufen? Im ‚Ratgeber rund um die Immobilie‘ finden Sie wertvolle Ratschläge, die Ihnen zu einem erfolgreichen Abschluss verhelfen.
Planung und Budget
Bevor es losgeht, ist es ratsam, die einzelnen Arbeiten genau zu planen und ein Budget festzulegen. Schon kleine Renovierungen können einen großen Unterschied machen – und sind häufig rentabler als eine Komplett-Renovierung:
1. Hereinspaziert: Die Haustür
Die Haustür ist das Erste, das Interessenten von der Wohnung zu Gesicht bekommen und prägt somit unwiderruflich den ersten Eindruck, den potenzielle Käufer von der Immobilie bekommen. Kaum etwas wirkt da abschreckender, als wenn der Weg in die angebliche neue Traumwohnung mit dem Gang durch eine morsche, klemmende oder dreckige Eingangstür beginnt. Frische Farbe und ein paar neue Türgriffe reichen oft schon aus; bei Strukturschäden sollte die Tür jedoch am besten ganz ausgetauscht werden.
2. Frische Farbe
Das Wohnungsinnere soll gleich auf den ersten Blick hell und einladend wirken, damit sich Interessenten auf Anhieb wohlfühlen. Ein neuer Anstrich in neutralen Farben wie Weiß oder einem hellen Beige verleiht der Immobilie ein frisches, luftiges Aussehen. Löcher in den Wänden sind ein absolutes No-Go – können vor dem Streichen jedoch ganz einfach mit etwas Spachtelmasse gefüllt werden.
3. Hochwertige Holzbodenoptik
Der Fußboden beeinflusst maßgeblich den Gesamteindruck der Immobilie, schließlich nimmt er einen großen Teil der Wohnfläche ein. Bei alten Fußbodenbelägen lohnt sich das Austauschen deshalb gegen hochwertige Alternativen – am besten in gemütlicher Holzoptik. Fliesen sollten unbedingt auf Dreck, Risse und Schimmel kontrolliert werden. Wird letzteres gefunden, muss der Boden unbedingt komplett ausgetauscht werden, da sonst ein Gesundheitsrisiko für die künftigen Käufer besteht.
4. Wohlfühloase Bad
Gerade für Immobilieninteressentinnen muss das Bad häufig mehr bieten, als nur Funktionalität. Stattdessen soll aus dem Badezimmer eine Wohlfühloase werden, in der Alltagsstress entspannt weggespült werden kann. Zum Aufwerten der Wohnung macht es deshalb Sinn, das Bad gründlich zu renovieren, zum Beispiel durch das Erneuern gerissener Silikonfugen oder das Legen neuer Fliesen. Auch moderne Armaturen oder wassersparende Maßnahmen (z.B. ein Durchlaufdrossler) machen einen guten Eindruck auf potenzielle Käufer.
5. Das Herz des Hauses: die Küche
Neben dem Bad ist die Küche das A und O, wenn es darum geht, eine Wohnung wertsteigernd zu renovieren – schließlich bildet diese für viele Familien das Zentrum des gemeinsamen Alltags. Erfahrungsgemäß steigern schon die Fotos einer sauberen, modernen Küche im Exposé die Zahl der Besichtigungstermine erheblich.
Im Gegensatz zu anderen Renovierungsmaßnahmen ist der Aus- und Umbau der Küche zwar kein Schnäppchen; allerdings schlägt sich der Austausch alter Küchenmöbel und -geräte gegen moderne, trendgerechte Alternativen fast immer positiv im Verkaufspreis nieder. Auch in diesem Raum lohnt sich selbstverständlich ein frischer Anstrich und neuer Bodenbelag.
6. Energiesparende Maßnahmen
Klimawandel und steigende Energiekosten haben zur Folge, dass immer mehr Immobilieninteressenten vor allem darauf achten, ob die Wunschimmobilie modernen Energiestandards entspricht. Ob Heizungstausch (z.B. gegen Brennwerttechnik), Fassadendämmung oder neue, besser isolierte Fenster: mit energetischen Sanierungsmaßnahmen kann der Wert der Immobilie noch einmal beträchtlich gesteigert werden. Zwar muss für diese Renovierungen oft etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden; jedoch gibt es für energetische Renovierungen zahlreiche Förderkredite.
Bildquelle Titelbild:
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